Auf den Spuren von G´tt – Parascha Ki Tavo

Auf den Spuren von G´tt – Parascha Ki Tavo

In unserem Wochenabschnitt Ki Tavo werden wir aufgefordert den Wegen G´ttes  zu folgen, wie es steht    “והלכת בדרכיו” (Devarim 28, 9)

Es stellt sich jedoch die Frage, wie kann man uns, Menschen aus Fleisch und Blut, auffordern uns wie G´tt, dessen Wege wir nicht anfangen zu verstehen, zu verhalten. Unser Verstand ist nicht in der Lage G´tt zu erfassen, sodass diese Aufforderung seltsam erscheint.

Was verbirgt sich hinter dieser Aufforderung?

“Wie G´tt barmherzig ist, so sei auch du barmherzig; wie G´tt Mitleid hat, so habe auch du Mitleid, wie G´tt gerecht ist, so sei auch du gerecht; wie G´tt heilig ist, so sei auch du heilig” (Sotah 14a)

Unsere Weisen interpretieren diese Aufforderung, dass wir beobachten sollen, wie G´tt mit Menschen umgeht und seinem Beispiel folgen. 

Dies ist die einzige Dimension G´ttes, welche wir erfassen und nachvollziehen können.  

Unser Maßstab der Perfektion ist G´tt Umso näher das Verhalten eines Menschen dem von G´tt ist, desto vollständiger ist dieser Mensch.

In unser westlichen Kultur ist Perfektion ein subjektiver und flexiber Begriff und jeder definiert ihn, wie es ihm passt. Mancher glaubt, dass Ruhm und Reichtum der Inbegriff von Perfektion ist, andere werden sagen, dass es Bildung ist. Je nachdem, wie man es definiert, ändert sich auch das Ziel, welches man anstrebt. Aber im Judentum ist dies ein objektiver Fakt, dessen Richtlinien klar definiert sind. Bildung und Erfolg können ein netter Bonus sein, sind aber keinesfalls unser Ziel. Der Wilner Gaon schreibt, dass die Aufgabe des Menschen auf dieser Welt, das Verbessern seiner Middot (Eigenschaften) ist und der Grund liegt auf der Hand, weil man damit G´tt imitiert und sich der ultimativen Perfektion nähert.

Besonders jetzt, im Monat Elul, ist es eine unserer Aufgaben, mehr auf unsere Beziehungen zu anderen Menschen zu achten und versuchen sich G´tt zu nähern!