Becher der Dankbarkeit – Parascha Zaw

Becher der Dankbarkeit – Parascha Zaw

Raschi (1040-1105, mittelalterlicher Kommentator der Tora und des Talmuds) bringt, dass es vier Arten von Menschen gibt, welche das Korban (Opfergabe) “Todah” – Korban der Dankbarkeit bringen müssen: Zum einen sind das Seeleute, Reisende, welche eine Wüsten durchquert haben, wer aus dem Gefängnis entlassen wurde und von einer Krankheit geheilt wurde. Der Schulchan Aruch (Gesetzkodex von Rabbi Yosef Krao) erklärt, dass diese vier Arten im täglichen Gebet (Schmone Esre) im “Segen der Dankbarkeit” – Modim erwähnt werden.

Wir sagen im Gebet Modim: “WeChol HaChaim Jehalelucha Sela” (“Und alle Lebenden preisen Dich in alle Ewigkeit”). “Chaim” (Chet, Yud, Yud, Mem) ist ein Acronym für “Cholim” (Krankheit), “Yisurim” (Gefangenheit), “Yam” (Meer), “Midbar” (Wüste).

Wir trinken am Pessach vier Becher Wein, um Hashem zu danken, so wie es steht: “Und ich hebe meinen Becher (um G´tt zu preisen)”. Diese vier Becher entsprechen auch den vier erwähnten Gründen, Haschem, zu danken, weil das jüdische Volk durch all diese Gefahren durchgehen musste: Das jüdische Volk überquerte das Rote Meer und wanderte 40 Jahre durch die Wüste. Bei “Matan Tora” (Offenbarung am Berg Sinai) wurden alle Kranken geheilt und der Auszug aus Ägypten war offensichtlich die Befreiung aus ihrem Gefängnis (Rashi in Beshalach erklärt, dass zuvor kein Sklave aus Ägypten entkommen war, weil sie es verzaubert hatten). Außerdem hat das Hebräische Wort für Becher “Kos” die Gematria (Zahlenwert) 86, genau wie Elokim (G´ttes Name), weil wir mit den Bechern Hashem danken.

Ist es ein Wunder, dass der Wochenabschnitt Zaw, in welchem das Korban ”Toda” erwähnt wird, gewöhnlich nah am Pessach fällt?!