Bedeutsamkeit des Menschen – Parascha Mezora

Bedeutsamkeit des Menschen – Parascha Mezora

Originaltext auf Russisch finden Sie hier

“So befiehlt der Priester und man nimmt für den sich Reinigenden zwei lebendige reine Vögel und ein (Splitter von) Zederholzscheit, karmesinrote Wolle und Esow.” (Wajikra, 14:4)

Jeder Mensch muss sich der Wichtigkeit und Bedeutung seiner Handlungen bewusst sein, und dies widerspricht nicht der Forderung, dass jeder Jude bescheiden sein muss, da wahre Bescheidenheit darin besteht, einem Menschen bewusst zu machen, dass all seine Größe und Wichtigkeit vom Schöpfer stammt. Wenn ein Mensch dies erkennt, wird er sich seiner Tugenden nicht rühmen, weil er versteht, dass sie nicht sein Verdienst sind, sondern ihm vom Schöpfer gegeben wurden.

Ich denke, es ist wichtig hinzuzufügen, dass je mehr ein Mensch die Wichtigkeit und Größe erkennt, die ihm vom Schöpfer gegeben wurde, desto mehr wird er sich vor Ihm herabsetzen, desto bescheidener wird er sein. Nämlich wenn er die große Bedeutsamkeit, die der Herr ihm beimisst, erkennt, versteht er welche große Barmherzigkeit der Schöpfer für ihn geschaffen hat, trotz all Bedeutungslosigkeit des Menschen. Und so sagte König David: „Was (ist) ein Mann, an den Du Dich erinnerst, und der Menschensohn, an den Du Dich zurückdenkst? Und Du hast ihn (nur) ein wenig vor den Engeln herabgesetzt und ihn mit Ruhm und Pracht gekrönt. “Du hast ihn zum Meister der Schöpfungen Deiner Hände gemacht; Du hast ihm alles zu Füßen gelegt!”

Der Talmud im Traktat Chulin (89a) sagt, dass der Unterschied zwischen dem Gerechten und dem Sünder besonders in der Stunde spürbar ist, in der der Allmächtige Größe sendet. Die Gerechten “verkleinern” sich zu dieser Zeit. So war es, als der Höchste dem Awraham Größe gewährte. Awraham sagte: „… ich bin Staub und Asche“ (Bereschit, 18:27). Als der Allmächtige dem Mosche und Aharon Größe gewährte, sagten sie: “… was sind wir?” (Schmot, 16:7). Dem David wurde Größe verliehen, und David sagte: „Aber ich bin ein Wurm, kein Mensch…“ (Tehilim, 22:7).

Sünder sind laut Talmud, wenn der Höchste sie erhöht, voller Stolz. Der Pharao sagte: „Wer ist der Allmächtige, dass ich auf seine Stimme hören müsste?“ (Schmot, 5:2). Sanherive sagte: “Welcher der Götter all dieser Länder hat sein Land vor meiner Hand gerettet, damit auch Gott Jerusalem vor meiner Hand retten würde?” (Melahim II, 18:35). Und Nevuhadnetsar: „Ich werde auf die Höhe der Wolken steigen, ich werde wie der Allmächtige werden“ (Yeschayau, 14:14).

Dieser Unterschied ist darauf zurückzuführen, dass die Gerechten alles, was ihnen widerfährt, als die Barmherzigkeit des Höchsten betrachten. Und je mehr Barmherzigkeit, desto weniger scheinen sie sich selbst vorzukommen, desto weniger würdig dieser Barmherzigkeit. Deshalb “verkleinern” sie sich. Und dies ist der gleiche Text des Segens, den derjenige, der das Wunder gewonnen hat, ausspricht: “Gesegnet bist Du, der Höchste, der König des Universums, der denjenigen mit Gute belohnt, die es unwürdig sind, Der mir Gutes gesandt hat.” Sünder hingegen betrachten jedes Gut, das G-tt sendet, als ob es ihnen zu Recht gesendet sollte, deshalb erheben sie sich selbst.