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Cheshbon HaNefesh # 5 – Teil 1: Faulheit

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Cheshbon HaNefesh # 5 – Teil 1: Faulheit

In Cheshbon #5 behandelt Rabeinu Bachya Ibn Paquda die Pflicht, sich selbst zur Rechenschaft dafür zu ziehen, dass man:

  1. es hinauszögert, das Buch der Torah G-ttes zu verstehen, und
  2. dass man sich damit abfindet, ihre Angelegenheiten nicht zu erfassen.

Anmerkung: Bevor wir mit dem eigentlichen Text von Rabeinu fortfahren, ist es angemessen, dass bisher Gesagte genauer unter die Lupe zu nehmen.

Wenn Rabeinu sagt, dass man es hinauszögert, das Buch der Torah G-ttes zu verstehen, und sich dann damit abfindet, ihre Angelegenheiten nicht zu erfassen, was ist dann in seinen Worten mit inbegriffen. Was sagt er da wirklich?

Man kann in dieser kurzen Aussage mindestens zwei Themen entdecken (ich habe bei der Reflexion dieser Aussage mehr als zwei Themen in ihr entdeckt, möchte mich aber auf die zwei Themen beschränken, die ich gleich benenne).

Zum einen spricht er von Faulheit und zum anderen spricht er von mangelndem G-ttvertrauen. Und bevor wir mit dem eigentlichen Text des Cheshbon, wie er im Buch zu finden ist, fortfahren, werden wir diese beiden Themen, im Hinblick auf die Aussage oben, näher beleuchten. In diesem Artikel werden wir das Thema der Faulheit näher beleuchten und im nächsten das Thema des G-tt-Vertrauens. Danach dann in einem weiteren Artikel mit dem Rest des Cheshbon fortfahren, sodass wir diesen Cheshbon in drei Teile aufteilen werden.

Rabbi Chaim Avraham HaCohen kommentiert:

„Der Mensch möchte in Ruhe und Gelassenheit sein, anstatt sich damit abzumühen, die Tiefe ihrer Materie zu untersuchen und zu erfassen.“

Zum Thema Faulheit betont das Buch Orchot Tzadikim in Kapitel 16:

„Vergleichbar ist der Fall desjenigen, der zu faul ist, die Torah zu studieren und die Gebote zu beachten, denn die Trägen lieben die Ruhe und finden daher als Resultat Gottes Gebote schwer für sich und das Studium der Torah beschwerlich. Und so fliehen sie vor dem Studium in die Ruhe.“

Diese Ruhe ist jedoch trügerisch, wie es heißt (Mishlei 1,32):

„…und die Behaglichkeit der Narren wird sie zerstören.“

Im weiteren erklärt das Orchot Tzadikim warum diese Behaglichkeit diese Narren zerstören wird:

„Nicht nur, dass der faule Mensch

  1. die Erkenntnis der Torah nicht erlangt, da er sich nicht mit der Torah beschäftigt, wie er sollte, sondern
  2. es gelangen darüber hinaus, durch seine Faulheit, falsche Vorstellungen in sein Herz.“

Anmerkung: Der Autor schreibt hier nicht „da er sich nicht mit der Torah beschäftigt“, sondern: “da er sich nicht mit der Torah beschäftigt, wie er sollte“. Punkt zwei beschreibt das Resultat einer unzureichenden Auseinandersetzung. So heißt es weiter:

Der faule Mensch rationalisiert seine Faulheit: ‚Es ist gut für den Körper, sich auszuruhen, damit er stärker wird, und wenn ein Mensch stark ist, kann er mehr tun als ein schwacher Mensch.‘

Ein fauler Mensch hört ebenfalls auf nichtige Dinge, er rechtfertigt sich jedoch damit, dass er behauptet, er habe einen offenen Geist.”

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Anmerkung: Er sagt solche Dinge wie: “Sei nicht so fanatisch, ernst und engstirnig. Nimm es lockerer!”

“Faulheit führt also dazu, dass ein Mensch nach Gründen sucht, um zu behaupten, dass er, wenn er das Studium vermeidet, wirklich etwas Gutes tut. 

Es mag zwar wahr sein, dass wir uns ausruhen müssen, um stark zu werden, und dass das Hören von Witz hilft, den Geist zu klären, aber das gilt besonders für den Menschen, der eifrig ist und sich mit der Torah beschäftigt. Die Kraft des Menschen ist nicht wie die Kraft von Steinen und seine Knochen sind nicht wie Messing, so dass er ständig beschäftigt sein kann; man muss von Zeit zu Zeit ruhen, um wieder zu Kräften zu kommen.

Der faule Mensch wendet diese Theorie jedoch auf sich an und macht sie sich so zu eigen, dass er gar nichts tut. In jedem Fall, in dem eine Anstrengung erforderlich ist, rationalisiert er seine Faulheit.

Orchot Tzadikim schreibt: “es gelangen falsche Vorstellungen in sein Herz“. Der Ramchal führt dies in Mesillat Yesharim Kapitel sechs weiter aus:

„Bittet man den Faulpelz jedoch um eine Erklärung für sein Verhalten, wird er einen mit zahlreichen Sprüchen der Weisen, Versen aus der Heiligen Schrift und rationalen Argumenten konfrontieren, die ihn nach seinem verzerrten Verständnis anweisen, mit sich selbst nachsichtig zu sein und in seiner trägen Ruhe zu verharren.”

Anmerkung: Hier ist die Erklärung von “da er sich nicht mit der Torah beschäftigt, wie er sollte“. Der Faulpelz mag sich sehr wohl mit der Torah beschäftigen, aber nicht so “wie er sollte”.

“Er sieht nicht, dass all diese Argumente und Gründe nicht einer ausgewogenen Argumentation entstammen. Vielmehr entspringen sie der Quelle seiner Trägheit, die, wenn sie ihn überwältigt, seinen Geist und Verstand zu diesen Argumenten drängt.

Daher hört er nicht auf die Stimme der Weisen und derer, die ein gesundes Urteilsvermögen besitzen. Das ist die Bedeutung von Schelomos Zurechtweisung (Mishlei 26,16):

“Der faule Mensch hält sich für weiser als sieben Männer, die vernünftig antworten.”

Die Trägheit erlaubt ihm nicht im Geringsten, auf die Worte derer zu hören, die ihn zurechtweisen. Vielmehr glaubt er, dass sie alle Narren sind, die in die Irre gegangen sind, und dass er allein weise ist.

Hören wir zum Schluss was Rabbi Yaron Reuven zu sagen hat. Es geht in seiner Aussage zwar nicht explizit um das Thema Faulheit, aber darum “sich nicht mit der Torah zu beschäftigen, wie man sollte” :

“Je mehr du danach strebst, dass die Torah rational zu sein hat, desto mehr suchst du danach, dass sie rational ist, basierend auf deiner Rationalität – was im Wesentlichen bedeutet, dass sie mit dir übereinstimmt.

Und je mehr du danach suchst, dass die Torah mit dir übereinstimmt, desto mehr widerspricht die Torah dir, desto mehr weist sie dich zurück. 

Warum? – Weil du dich der Torah nicht unterworfen hast!

Und solange ein Mensch sich der Torah nicht unterworfen hat, kann er sie nicht erreichen. Und dies kann nach und nach zu einer geradlinigen Route nach Gehinnom werden.”

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