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DAS ESSEN VON MAZZA UND MAROR Doppelte Symbolik

DAS eSSen vON MAZZA UND maror

Doppelte Symbolik

Mazza ist sowohl Sklavenbrot als auch Nahrung der Freiheit, weil man beim Exodus wegen der Eile keine Zeit hatte, das Brot aufgehenzulassen.

Maror hat neben der Symbolfunktion der Bitterkeit der Knechtschaft auch eine positive Deutung: es diente als Aroma zum gerösteten Pessachfleisch.

Die doppelte Konnotation des Marors hat nach der Meinung von Rabbi Schlomo Zalman Auerbach eine tiefgründige Bedeutung.

Normalerweise erfahren wir angenehme Geschehnisse als ‘gut’, während wir unangenehme Schicksalsschläge als ‘schlecht’ einordnen.

Diese Zweiteilung ist jedoch künstlich, eine Folge unserer Kurzsichtigkeit.

Faktisch geschieht alles, – wie schwer uns die Annahme auch fällt – zum Guten.

Aus der g’ttlichen Perspektive ist alles positiv.

In den Klageliedern (3: 38) steht geschrieben: “Aus dem Munde des Allerhöchsten kommt weder Böses noch Gutes.”

Tatsächlich handelt es sich bei „gut“ und „schlecht“ nur um menschliche Qualifikationen!

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In der Mischna werden verschiedene Gemüsesorten erwähnt, die als Maror geeignet sind; zum Beispiel Meerrettich und Romana-Salat.

Romana-Salat verdient den Vorzug vor Meerrettich, mit seinem intensiv bitteren Geschmack.

Romana-Salat ist anfangs nicht wirklich bitter im Geschmack.

Er spiegelt aber die Situation in Ägypten ziemlich genau wider: zu Beginn waren die Kinder Ja’akovs herzlich willkommen, erst danach machten die Ägypter ihnen das Leben schwer (bitter).

Rabbi Mosche Feinstein erkennt hierin ein Symbol für die Weise, in der G’tt mit der Menschheit umgeht.

Wenn Haschem einen irrenden Menschen auf den rechten Weg zu lenken versucht, macht Er das mit sanfter Hand.

Gelingt dies nicht, weil der Mensch die Hinweise von Oben negiert, dann kann es sein, dass G’tt auf eine bitterere Weise eingreifen muss.

Symbolisch ausgedrückt betont die Mischna, dass die “Romana-Salat-Behandlung” den Vorzug verdient.

Rabbi Ja’akov Kamenetsky findet, dass der milde Romana-Salat für den goldenen Mittelweg im Leben steht, der immer bevorzugt werden sollte.

Jede Form von Extremismus ist verpönt!

Dient G’tt in Freude, ist unsere Devise, symbolisiert durch die “angenehme” Maror-Variante, durch den Romana-Salat.

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