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Das Geheimnis des Sevivons (Dreidel)

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Das Geheimnis des Sevivons (Dreidel)

An Chanukka gibt es einen sehr verbreiteten Brauch mit dem Sevivon (Dreidel) zu spielen. Manche spielen sogar auf Geld (kein Problem wegen Glücksspiel, welches im Judentum verboten ist, weil es um das Spiel und nicht um das Geld geht). Der Überlieferung nach, geht diese Tradition auf die Chanukka-Geschichte zurück. Die Griechen verbaten die Ausübung der Mitzwot und das Studium der Tora. Die toratreuen Juden flohen in die Berge Judaas und versteckten sich dort. Jedes Mal, wenn ein griechischer Trupp vorbeizog, versteckten die Kinder die Heiligen Schriften, aus welchen sie lernten und taten so, als würden sie mit dem Sevivon spielen. Als Erinnerung an ihren Mut und den Willen trotz allem ihre Religion auszuüben, spielen wir an Chanukka auch mit dem Sevivon.

Dieser Grund ist einfach und einleuchtend, aber wie auch alles andere im Judentum, hat auch diese tausendjährige Tradition eine viel tiefere Bedeutung. Es gibt eine weitere uralte Tradition an Chanukka nach dem Zünden der Kerzen das Lied „Ma´oz Zur“ zu singen. Dieses Lied handelt von allen Exilen und Gefahren, in welchen das jüdische Volk gewesen ist und wie uns G´tt davon gerettet hat. Es stellt sich die Frage, warum erwähnen wir ausgerechnet an Chanukka alle anderen Exile und deren Befreiung und warum wird dieses Lied nicht an anderen Feiertagen, welche die Befreiung aus einem Exil oder Rettung vor einer großen Gefahr markieren, ebenfalls gesungen?

Um dies zu verstehen, müssen wir uns zuerst das bzw. die Chanukka-Wunder gründlicher analysieren: Im Grunde genommen waren es zwei Wunder, zum einen der, strategisch gesehen, unmögliche Sieg gegen das zahlreiche griechisch-syrische Herr, zum anderen das Öl, welches durch ein Wunder 8 Tage lang brannte. Anstatt jedoch stets beide Wunder zu nennen, erwähnen wir manchmal nur das Wunders des Sieges („Al Hanissim“ in Gebet und Tischgebet) und manchmal nur das Wunder des Öls („HaNerot HaLallu“ beim Zünden der Kerzen).

Das eigentliche Wunder war der wunderbare Sieg gegen die Griechen, aber damit die Menschen nicht denken, dass es Zufall und kein G´ttliches Eingreifen war, machte G´tt ein weiteres Wunder, welches offensichtlich ein Wunder war. Daher der Unterschied: Im Gebet danken wir für das eigentliche Wunder, aber beim Zünden der Kerzen erinnern wir uns an das Wunder, welches als klarer Beweis diente, dass eigentlich ALLES, was passiert ein Wunder ist.

Jetzt können wir verstehen, warum ausgerechnet an Chanukka wir das „Ma´or Zur“ singen, welches auch die Rettung und Erlösung aus anderen Exilen und Gefahren beinhaltet, weil das Chanukka-Wunder als Indikator für all diese Rettungen gilt, damit wir nicht vergessen, wem wir dies zu verdanken haben.

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Dies ist auch die tiefe Bedeutung des Sevivons. Bekanntlich hat der Dreidel vier Seiten. Jede dieser Seiten symbolisiert eine andere Weltmacht und ein anderes Exil: Bawel, Madai (Persien), Javan (Griechen) und Romi (Römer). Der Dreidel wird von oben gehalten und gedreht und symbolisiert, dass es G´tt ist, der die Geschichtsbücher schreibt und nur er entscheidet, wer an die Macht kommt. Er hält alle Zügel in seinen Händen und alle mächtigen Imperien und Herrscher sind (wie) seine Marionetten.

Wir befinden uns schon am Ende des letzten und dunkelsten Exils. Die Situation für das jüdische Volk wird immer schlimmer und die Hoffnung schwindet. Aber der Sevivon und Chanukka lehren uns, dass auch in der dunkelsten Dunkelheit dürfen wir die Hoffnung nicht aufgeben, weil wir G´tt stets an unserer Seite haben.

„In jeder Generation stehen sie (unsere Feinde) auf, um uns zu vernichten, aber jedes Mal rettet uns G´tt aus ihren Händen“

Pessach Hagada

Chanukka Sameach!

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