Der Schöpfer ermöglicht es jedem, zu Ihm zurückzukehren – Parascha Nizawim

Der Schöpfer ermöglicht es jedem, zu Ihm zurückzukehren – Parascha Nizawim

“Wenn auch einer deiner Verwiesenen am Ende des Himmels sein wird, wird von dort Gott, dein Gott, dich zusammensammeln und von dort dich zu Sich nehmen… Es wird Gott, dein Gott, dein Herz und das Herz deiner Nachkommen beschneiden, Gott, deinen Gott, mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele zu lieben, um deines Lebens willen… Du aber kehrst zurück und hörst auf die Stimme Gottes und erfüllst alle Seine Gebote, die ich dir heute gebiete… Denn dieses Gebot, das Ich dir heute gebiete, es ist deinem Verständnis nicht zu hoch und es liegt nicht in der Ferne.” (Dewarim 30:4-11)

Der Gipfel ist in deiner Nähe

Laut Ramban bezieht sich die Tora mit den Worten “denn dieses Gebot” auf das Gebot von Teschuva – Buße. „Selbst wenn du am Rande des Himmels im Stich gelassen wirst und unter anderen Nationen sein wirst, wirst du die Möglichkeit haben zum G-tt zurückkehren und alle seine Gebote erfüllen, die Ich dir heute gebiete, weil diese Sache nicht weit von dir entfernt ist, aber (im Gegenteil) dir sehr nahe steht und du wirst jederzeit und überall die Möglichkeit haben es zu tun “, schreibt Ramban.

Ähnliches schreibt Rabbejnu Yona zu Beginn seines berühmten Buches “Shaarei Teschuva”: „Und in der Tora wird deutlich, dass Gott denen helfen wird, die zu ihm zurückkehren möchten, wenn sie nicht in der Lage sind dies zu tun, und Er wird eine reine Seele in ihnen erneuern, damit sie Liebe für ihn verspüren.”

Vor etwa einem Jahr erhielt ich einen Brief von einer Frau, die, laut ihren Wörtern, heute in Jerusalem lebt und mit einem Avrech (Tora-Gelehrter) verheiratet ist. In diesem Brief kann man das Prinzip, über das Ramban und Rabbeinu Yona schreiben deutlich sehen:

„Ich war völlig nicht religiös, ein gewöhnliches säkulares Mädchen. Ich habe ein Leben geführt, das in dieser Gesellschaft akzeptiert wurde. Eines Tages fand ich zufällig im Internet heraus, dass an diesem Tag der Iom Kippur, das jüdische Feiertag war.

Ich weiß nicht warum… aber ich habe beschlossen, an diesem Tag zu fasten… Sobald ich anfing zu fasten, wollte ich sofort etwas essen und entschied, dass es besser wäre, die ganze Zeit zu schlafen.

Ich habe den ganzen Abend geschlafen, aber nachts bin ich plötzlich aufgewacht, weil ich geweint habe. Ich habe von nichts Schlimmes geträumt, aber ich weinte und schluchzte! Tränen flossen aus meinen Augen wie in einem Strom, ich weinte, weinte, konnte mich nicht beruhigen, ich zitterte am ganzen Körper.

Und plötzlich auch unerwartet für sich selbst fing ich an zu beten! Ich habe das nie getan, zum ersten Mal in meinem Leben habe ich gebetet. Mit meinen eigenen Worten, so, wie es klappte, aber aus tiefstem Herzen sprach ich mit dem Allmächtigen. Ich bat Ihn, mir zu helfen. Mir helfen von vorne zu beginnen, mir helfen die richtige Wahl zu treffen, mich unterstützen. Ich betete und rief: „Ich bin Judin! Gott, kehre mich zurück zu Dir!”

Und Er hörte. Er erinnerte sich an mich. Er gab mir meinen Platz im Leben zurück, den ich für immer verlieren konnte. Er hat mich einfach aus der Hölle gezogen, in deren Kreisen ich schon die Gelegenheit hatte zu spazieren. Er stellte mich neben diejenigen, die Ihn lieben, offenbarte mir die Tora und öffnete die Gebote.“