Der wahre Ursprung der Sprachen

Der wahre Ursprung der Sprachen

Wussten Sie, dass es heute ca. 6500 verschiedene Sprachen gibt? Dabei führt Englisch (wie erwartet) mit 1,13 Milliarden Sprechern (Muttersprachler und Zweitsprachler) die Liste der meistgesprochen Sprachen an, dicht gefolgt von Mandarin-Chinesisch mit 1,17 Milliarden. Die deutsche Sprache belegt mit 135 Millionen den 13. Platz der 30 meistgesprochenen Sprachen (Quelle: Ethnologue des Instituts SIL International, Stand 2019). 

Doch woher stammen all die verschiedenen Sprachen und wie sind sie entschanden?

Mit diesen Fragen beschäftigen sich die Denker schon seit Jahrhunderten und stets stand die Frage im Mittelpunkt, ob Sprachen als “Erschaffenes” oder “Unerschaffenes” zu betrachten sind. So schrieb der deutsche Sprach-und Literaturwissenschaftler Jacob Ludwig Karl Grimm in seinem Werk Über den Ursprung der Sprache aus dem Jahr 1851: 

“Ist die Sprache von G´tt erschaffen worden, ist ihr erster Ursprung für uns völlig undurchschaubar. Ist sie aber unerschaffen, durch den Menschen selbst gebildet worden, dann kann man sich auch als Sprachforscher mit dieser Frage auseinandersetzen.“

Ein weiteres Subjekt des wissenschaftlichen Interesses ist, ob es beim Menschen einen natürlichen Spracherwerb gibt und im Laufe der Geschichte wurden zahlreiche verschiedene Experimente durchgeführt. Laut Hubert Houben soll schon Kaiser Friedrich II. (1194–1250) im 13.Jahrhundert neugeborene Kinder isoliert haben, um dies zu erforschen.

Im Judentum gibt es keine Frage über die Entstehung und den Ursprung der Sprachen, denn die Tora, der Midrasch (Sammlung rabbinischer Schriften) und die Kommentatoren offenbaren uns, wie es zu den verschiedenen Sprachen gekommen ist: 

Am Ende des Wochenabschnitts Noach berichtet die Tora, dass die Menschen begannen, einen hohen Turm (später “Turm von Bawel” genannt) zu bauen. Es gibt verschiedene Meinungen zwischen den Kommentatoren, was genau sie damit bezweckten, aber auf jeden Fall handelte es sich dabei (zumindest aus der Sicht der Menschen) um eine “Herausforderung” an G´tt.

Natürlich fühlte sich G´tt dadurch in keiner Weise herausgefordert, aber er sah, dass es für die Menschen besser wäre, wenn sie alle verschiedene Sprachen sprechen und auf der ganzen Welt verteilt sein würden. 

Welche einheitliche Sprache sprachen die Menschen, bevor sie G´tt diese Sprache vergessen ließ und auf der ganzen Welt zerstreute?

Im Medrasch Tanchuma steht, dass bis zu diesem Zeitpunkt “Laschon HaKodesch” (wörtlich “Die Heilige Sprache”) – Hebräisch gesprochen wurde, die Sprache, mit welcher G´tt die Welt erschuf [mit “Hebräisch” ist nicht das moderne “Ivrit” gemeint, welches von Eliezer Ben Yehuda erschaffen bzw. zusammengesetzt wurde, sondern die Sprache der Tora und der jüdischen Propheten]

Außerdem steht im Midrasch Pirkei De`Rabbi Eliezer (Kap. 22), dass die Menschen vor der Sintflut gleich nach der Geburt fließend Hebräisch sprachen, ohne diese Sprache jemals lernen zu müssen, so wie Adam gleich nach seiner Erschaffung dieser Sprache mächtig war und im Stande war, mit G´tt zu kommunizieren. 

Somit wäre geklärt, dass Hebräisch die Ursprache der Menschheit war und von G´tt zumindest bis zu einem gewissen Zeitpunkt in den menschlichen Verstand eingepflanzt wurde. 

Der Midrasch (Pirkei De`Rabbi Eliezer Kap. 24) fährt fort, dass G´tt die Menschheit nach dem “Turm-Putschversuch” entsprechend den 70 himmlischen Engeln in 70 Völker einteilte, jedem Volk eine eigene Sprache und Schrift gab und einen eigenen Platz auf der Welt zuwies. 

Somit hat jedes der 70 Völker einen eigenen Engel, welcher sich für das Wohl und Überleben seiner Nation einsetzt. Nur Awraham und seine Nachkommen (das jüdische Volk) haben keinen eigenen Engel, weil G´tt höchstpersönlich für das jüdische Volk zuständig ist und sie sind die einzigen, welche die Ursprache Hebräisch behielten.

Es scheint jedoch, dass die hebräische Sprache bei der Entstehung der neuen Sprachen als Ursprache diente, sodass viele Wörter aus anderen Sprachen auf das Hebräische zurückzuführen sind. So schreibt der Sprachforscher Izchak Mozeson in seinem Buch Das Wort (2001), dass viele Menschen denken, die lateinische und griechische Sprachen seien der Ursprung aller modernen Sprachen, aber nach gründlicher Forschung erkennt man, dass auch diese Sprachen auf der Heiligen Sprache basieren.