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Der "Wunder-Parkplatz" – Parascha Waera

Es gibt eine bekannte Anekdote über einen Mann, welcher in Tel Aviv auf dem Weg zu einem wichtigen Termin war und einen Parkplatz suchte. Bekanntlich gibt es in Tel Aviv ein großes Defizit an Parkmöglichkeiten und es grenzt an einem Wunder, wenn man einen freien und legalen Parkplatz findet.

Der Protagonist unserer Anekdote war spät dran und hatte schon einige erfolglose Runden gedreht. Es handelte sich um einen sehr wichtigen Termin, welcher über seine berufliche Zukunft entscheiden würde und er durfte ihn einfach nicht verpassen. Nach weiteren 10 Minuten der verzweifelten Suche, sah er ein, dass ihm nichts anderes übrig bleibt, als zu drastischen Mitteln zu greifen: Er würde G´tt um Hilfe bitten!

Er war nicht besonders religiös, aber er hatte keine Wahl. “G´tt, wenn du mir hilfst einen Parkplatz zu finden und rechtzeitig zum Termin zu kommen, verspreche ich den Schabbat zu halten!” 

Es verstrichen weitere 5 Minuten und nichts passierte, er saß noch immer im Auto und machte Runden um den Block. “G´tt, wenn du mir hilfst einen Parkplatz zu finden, verspreche ich die Kaschrut-Gesetze zu beachten!”

Der Verkehr verdichte sich noch mehr und die Wahrscheinlichkeit einen Parkplatz zu finden verkleinerte sich jede Sekunde. “G´TT BITTE HILF MIR, ICH BIN BEREIT ALLE GE-UND VERBOTE ZU BEACHTEN!”, schrie er in Gedanken und stellte sich schon vor, wie er, schnaufend und rot im Gesicht, beim Büro seines potenziellen Chefs angerannt kommen wird, nur um von der Sekretärin abgewiesen zu werden.

Plötzlich, (wie) durch ein Wunder, verließ direkt vor ihm ein Auto seinen Parkplatz und gab ihm die Möglichkeit einzuparken. Seine Reaktion: “G´tt es ist ok, du musst mir nicht helfen,, ich habe schon alleine einen Parkplatz gefunden…” 

In unserem Wochenabschnitt Wajera beginnen die 10 Plagen in Ägypten. Zuerst verwandelte sich der Nil und alle Wässer des Landes in Blut und den Ägyptern blieb nichts anderes übrig, als Wasser von den Juden zu kaufen, denn nur unter dieser Bedingung verwandelte sich das Wasser nicht in Blut.

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Pharao ließ sich davon nicht überzeugen und weigerte sich das jüdische Volk freizulassen. Danach brachte G´tt die Frosch-Plage über Ägypten und nervtötendes Quacken füllte jede Ecke des geplagten Landes. Nachdem Pharao und die Ägypter es nicht mehr aushalten konnten, ließ Pharao Mosche und Aharon rufen und bat sie, die schreckliche Frosch-Plage zu entfernen. 

“Und Pharao sah, dass die Erleichterung eingetreten war und er festigte sein Herz und hörte nicht auf sie, so wie es G´tt vorhergesagt hatte.”

Schmot Kap. 8, Vers 11

Obwohl er versprochen hatte, dass jüdische Volk freizulassen, sobald die Frösche verschwinden werden, weigerte er sich nun dies zu tun. Es scheint, dass er davon überzeugt war, dass das Verschwinden der Frösche nichts mit G´tt zu tun hatte und alle Frösche plötzlich von sich aus starben. Somit ist er G´tt zu nichts verpflichtet. Es ist ein Phänomen wie ein Mensch im stande ist, sich unter solchen Umständen von seinem Recht zu überzeugen.

Pharaos Verhalten erinnert an das Verhalten unseres Protagonisten in der erwähnten Anekdote, welcher versprochen hatte, alles zu tun, falls ihm G´tt helfen würde. Sobald aber die gewünschte Hilfe kam, schien es ihm, als wäre es von alleine passiert, ohne G´ttes Eingreifen.

Wenn auch nicht in dieser übertriebenen Form, kommt es auch bei uns vor, dass wir Ereignisse nicht immer mit G´tt in Verbindung bringen. Manchmal werden wir mit Schwierigkeiten und Problemen konfrontiert, beten zu G´tt und bitten ihn um Hilfe.

Sobald wir aber gerettet werden oder sich das Problem löst, beeilen wir uns nicht immer dies G´tt zuzuschreiben und ihm dafür zu danken. Aus unserem Wochenabschnitt und Pharaos Fehlverhalten insbesondere lernen wir, wie es nicht zu sein hat und dass wir in jedem Ereignis stets G´ttes Hand sehen sollen.

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