Die goldene Menora – Parascha Teruma

Die goldene Menora – Parascha Teruma

„Und Du sollst eine goldene Menora erstellen, aus reinem Gold, getrieben soll die Menora gefertigt werden, aus EINEM Stück“ (Ex. 25:31). Raschi erklärt, dass Mosche mit der Anfertigung der Menora Probleme hatte. Da sprach G“tt zu ihm: „Wirf ein Stück Gold ins Feuer und ICH werde dafür sorgen, dass die Menora von selbst entsteht“. Deshalb steht auch hier nicht „Du wirst sie machen“, sondern „sie wird gemacht werden“, von selbst.

von selbst

Rabbi Efrajim Luntschits aus Prag (sechzehntes Jahrhundert) verweist weiterhin auf das Ende der Beschreibung:“ er wird sie – die Menora – machen“. Es wird nicht klar gesagt, wer sie zu machen hätte. Auch dieses ergibt eine Andeutung über die Tatsache, dass sie aus sich selbst heraus die Form annahm, die G“tt wollte (25:39).

Es stehen hier 3 Bereiche hinter einander:

1-      wird die Heilige Lade beschrieben,

2-      danach der Tisch mit den Schaubroten und

3-      anschließend die Menora.

Was ist der Mehrwert des Lebens

Im Grunde genommen geht es hier um einen moralischen Unterricht. Es besteht eine Beziehung zwischen diesen drei Gegenständen und der Botschaft, die sie ausstrahlen. Der Mensch wird als ein Dauerhaftes zwischen dieser Welt und der darauf folgenden Welt angesehen. Die Heilige Lade, auch Bundeslade genannt, mit darin den Steinernen Tafeln und der Tora-Rolle von Mosche Rabbejnu, steht als erste beschrieben, da die Tora dem Leben den Sinn gibt und den Menschen auf den richtigen Weg führt. Haben Sie sich schon mal abgefragt, weshalb wir hier auf der Welt sind? Was ist der Mehrwert des Lebens, was bleibt uns davon übrig? Was nehmen wir mit?

Der Buchstabe Gimmel: die Belohnung

Nur überirdische Verdienste, wie das Tora-Studium und die Mizwot. Bestimmt, wenn sie von hoher Qualität sind, da sie ohne Gewinnstreben erfolgen. Im Abschnitt über die Anfertigung der Heiligen Lade wird nicht über die Belohnung für die Tora-Bemühungen gesprochen, die ein Mensch sich auferlegt. Deshalb trifft man den Buchstaben Gimmel in dieser Beschreibung nicht an. Alle Buchstaben des Alphabets erscheinen, nur der dritte Buchstabe nicht. Der Buchstabe Gimmel kommt vom Stamm Gemul und deutet auf Belohnung.

Lernen ohne Hintergedanken

Diese gibt uns einen Hinweis. Die Tora sollten wir nicht mit der Absicht eines Gewinnes lernen. Die Tora sollen wir ohne Hintergedanken lernen, pro Deo, also für G“tt. Deshalb befindet sich am Toraschrank kein Buchstabe Gimmel. Die beste Belohnung für eine Mitzwa ist wieder eine andere Mitzwa. Die Tat, das Vorhaben um zu setzen, ist selbst lohnend.

Der Altar: der Tisch G“ttes

G“tt schenkt jedem seine Belohnung, ob hier oder ob in der kommenden Welt. Deshalb wird sofort danach über den Tisch mit den Schaubroten gesprochen. Dieses steht für die irdische Beracha (Segen). Jeder isst vom Tisch G“ttes. Auch der Altar wird Tisch genannt, der Tisch G“ttes. Wenn man armen Menschen zu Essen gibt, erbringt das Kappara (Versöhnung), wie der Altar. Auch wir erhalten unser tägliches Brot als Verdienst für die Schaubrote, der Tzeddaka, die wir den Kohanim geben.

Mein Licht in Euerer Seele

Danach wird die Menora in der Tora thematisiert. Die Menora symbolisiert die Ausstrahlung des geistigen Lichtes. Die Menora wird so angezündet, dass die Flammen von selbst hinauf steigen. Die Flamme steht für die G“ttliche Seele.

Deshalb spricht G“tt zu Israel: „Ihr habet MEIN Licht in Euerer Seele und Euer Licht ist in MEINER Hand. Wenn Ihr MEIN Licht, dass ich Euch gegeben habe, gut bewacht, indem Ihr immer dafür Sorge traget, dass die Flamme am Hinaufsteigen bleibt, werde ICH auch Euer G“ttliches Licht, dass Neschama (Seele) heißt, bewachen. Die Seele steigt von selber.

Die Olam Haba nimmt von sich aus Gestalt an (die künftige Welt)

Die Neschama verlangt von sich aus, zu ihrem Ursprung zurück zu kehren. Die Menora ist Spiritualität, jetzt und in der künftigen Welt. Vielleicht ist das der Grund, weshalb Mosche sich mit der Menora schwer tat, denn Spiritualität hat keine Gestalt und die geistige Belohnung in der kommenden Welt kann man sich schwer vor stellen. Maimonides vergleicht das mit dem Unterschied der Erklärung zwischen grün und blau an einen Blinden. Wir haben überhaupt keine Vorstellung davon, wie die künftige Welt aussieht. Bis G“tt das ihn (Mosche) sehen ließ: es erlangt von selbst Gestalt, wenn wir uns nur mit Tora und Mizwot beschäftigen.