Die Heiligkeit des jüdischen Ehelebens – Teil 3

Die Heiligkeit des jüdischen Ehelebens – Teil 3

Bloß schöne Gedanken und Philosophien um die Mitzwa bringen nichts. Die Mitzwa drückt sich in der praktischen Ausführung der Halachot mit exakter Genauigkeit aus.

Folge 3 TAHARAT HAMISCHPACHA

Im Status der verheirateten Frau unterscheiden wir zwei Möglichkeiten:

1) Oder sie ist nidda (unrein)

2) Oder sie ist tehora (rein)

Dieser Status wechselt ab. Es gibt keine andere Option, auch keinen Zwischenstatus. In beiden Fällen müssen sowohl Männer als auch Frauen lernen, miteinander umzugehen.

Jede Periode kann in zwei Teile geteilt werden. In der Reinigungsperiode werden Aktivitäten zur Vorbereitung der Nidda-Periode durchgeführt, und in der Nidda-Periode werden Aktionen zur Vorbereitung der Reinigungsperiode durchgeführt. Zur Vereinfachung können wir das Obige schematisch zeigen.

Tehora:

a) Wie geht man miteinander um?

b) Vorbereitung auf die Nidda-Periode.

Nidda:

a) Wie geht man miteinander um?

b) Vorbereitung auf die reine Periode.

Der Frau wurde hier mit großer Verantwortung eine sehr wichtige Aufgabe übertragen. Sie kümmert sich um die Tahara (Reinheit) von Am Yisrael. Die Verantwortung ist so groß, weil ihr Ehemann dabei völlig von ihr abhängig ist und sie und er sich darauf verlassen müssen, dass sie alle Halachot (gesetzlichen Bestimmungen) strikt befolgt, weil es keinen Menschen gibt, der sie prüft. G’tt hat auch viel Vertrauen in die Frau, dass sie seinen Reinheitsgeboten folgt. Deshalb hat Er ihr, die Mitzwa von Taharat Hamischpacha, in ihre Händen gegeben.

Die Aktionen, die eine Frau, die Nidda ist, tut, um rein zu werden, sind:

1) Hefsek Tahara und moch dachuk.

2) Schiw’a neki’im = 7 reine Reinigungstage mit den entsprechenden Kontrollen (Bedikot).

3) Chafifa = gründliches Waschen des gesamten Körpers.

4) Ijun = Überprüfung, ob der Körper von Kopf bis Fuß wirklich sauber ist und nichts vergessen wurde.

5) Tevila = Eintauchen in eine Mikwa (Ritualbad).

Wir werden die Details mit G’ttes Hilfe in zukünftigen Abteilungen besprechen.

In Schir haschirim (5,11) sagt König Schlomo vom Ewigen: “kwutzotav taltalim schechorot keorew” = ´seine lockigen Haarsträhnen sind schwarz wie ein Rabe´

Der Midrasch Raba sagt: Dies sind die tilee tilim = viele Hügel, d.h. große Mengen von Halachot, die zu schwarz und zu unangemessen erscheinen, um öffentlich diskutiert zu werden, und dies sind die Halachot von Taharat hamischpacha. Über diese Halachot sagt der Ewige, dass sie angenehm sind.

Auch in den Opfern wird ein Ausdruck mit arew = angenehm verwendet (Maleachi 3, 4). Nun können wir erfahren, dass sich eine Frau mit dem Einhalten der Halachot von TAHARAT HAMISCHPACHA, genauso verhält und es dem Ewigen, gelobt sei Er, dabei angenehm ist, als hätte sie ein schönes Opfer gebracht.

Wir können die Mitzwa von TAHARAT HAMISCHPACHA mit einer schönen Melodie und die Halachot mit musikalischen Noten vergleichen: So wie die Melodie nicht ohne die Noten gespielt werden kann und wenn sogar eine Note einen Halbton höher oder tiefer gespielt wird, so klingt die Melodie falsch.

So ist es auch mit der Mitzwa der TAHARAT HAMISCHPACHA: Bloß schöne Gedanken und Philosophien um die Mitzwa bringen nichts. Die Mitzwa drückt sich in der praktischen Ausführung der Halachot mit exakter Genauigkeit aus. Wenn man hier “betrügt”, d.h. die Halachot hier oder dort nicht genau folgt, ist die Mitzwa nicht perfekt. Um die Melodie schön klingen zu lassen, muss man viel üben und wiederholen; ähnlich bei Halachot. Wir müssen diese wiederholen und / oder zu Lektionen zu diesem Thema gehen, um bei Halachot keine Fehler zu machen.

Vor allem, nachdem eine Frau für eine Weile nicht zur Mikwa gehen musste, weil sie beispielsweise schwanger war oder keine Menstruation hatte, durch Stillen. So kann es sein, dass sie etwas vergessen haben und es notwendig ist, dies zu wiederholen.

Es ist ratsam, dass Mann und Frau die Halachot zusammen lernen. Lernen öffnet Kanäle, die es einfacher machen, über schwer zu diskutierende Dinge zu sprechen, und fördert so die spirituelle Verbindung zwischen ihnen.

Das Gefühl der Freude bei der Erfüllung der Mitzwa ist wichtig, nicht das Gefühl, “es muss getan werden” oder “wir haben keine Wahl”. Die Freude gibt der Mitzwa eine tiefere Dimension. Die Mitzwa ist daher perfekter.