DIE PARTNERWAHL DER ERZVÄTER: NUR GUTE EIGENSCHAFTEN ZÄHLEN

DIE PARTNERWAHL DER ERZVÄTER: NUR GUTE EIGENSCHAFTEN ZÄHLEN

Rivka,
unsere zweite Erzmutter, soll mehr als 1000 Liter Wasser für die
Kamele und Männer von Eliejser, dem Diener Avrahams, mit ihrem Krug
besorgt haben, obwohl sie nicht wusste, wer dieser Eliejser war.
Rivka war ein Vorbild für Gastfreundschaft und selbstlose Liebe.

„Jitzchak
brachte Rivka in das Zelt von Sarah, seiner Mutter, und er nahm Rivka
zu (seiner) Frau“ (24:67). Raschi (1040-1105, Worms) erklärt diese
Aussage so, dass Rivka mit ihren guten Taten Sarah ähnelte.

Deshalb
entschied Jitzchak sich, sie zu heiraten. Etwas weiter erzählt
Eliejser, wie viele Wunder ihm bei der Findung von Jitzchaks
Schidduch (Zukünftigen) begegnet seien.

Sind
die Wunder nicht schon ein ausreichender Beweis dafür, dass Rivka
durch den Himmel für Jitzchak „beschirt“ (bestimmt) ist? Die
Antwort ist bekanntlich: nein.

Wunder
könnten unsere Sicht auf die Wirklichkeit trüben. Was bei einer
Eheschließung von Bedeutung sind, sind die guten Middot
(Eigenschaften). Gute Eigenschaften sind die Basis von allem, wofür
das Jüdische Volk ein Garant ist. Das sollte man selber versuchen
und erfahren. Gute Middot kann man nicht Wundern anheften.

Mit
der Ansicht des Brisker Rebbes kann man auch eine etwas andere Nuance
betonen, dass Eliejser nämlich nicht Wundern vertrauen mochte, aber
durch das Stellen von solchen hohen Anforderungen nachgehen wollte,
ob sie die geeignete Partnerin für Jitzchak sein würde.

Der
Brisker Rav leitet hieraus ab, dass man sich bei einem Schidduch
(Verlobung, künftiger Partner oder Partnerin) nicht all zu sehr auf
die Zeichen des Himmels verlassen sollte. Man sollte einen künftigen
Partner selber ganz genau „durchleuchten“.