Die Plage von "Arov" – Parascha Waera

Die Plage von

“Denn wenn du Mein Volk nicht ziehen lässt: so lasse Ich gegen dich und deine Diener und gegen dein Volk und in deine Häuser das Wildtier los; Mizrajims Häuser werden mit der Mischung (Arov) voll werden und selbst der Boden, auf welchem sie sich befinden.” (Schmot 8:17)

“Gott tat also: Es kam Mischung (des Wildtieres) in schwerer Menge zum Haus Pharaos und zum Haus seiner Diener, und im ganzen Land Mizrajim wollte das Land zugrunde gehen vor dem Mischung.” (Schmot 8:20)

In dieser Parascha sind sieben von den zehn Plagen zu sehen. Die vierte Plage ist mit wilden Tieren. Das “Be’er Yosef” (siehe 1. unten) stellt eine Reihe von Fragen zum Bericht der Tora über diese Plage:

Die Tora nennt diese Plage als “Arov”, was “Mischung” bedeutet. Das weist darauf hinaus, dass die Ägypter von zahlreichen Arten von Wildtieren auf einmal angegriffen wurden. Das “Be’er Yosef” fragt, warum die Tora die Plage nach diesem bestimmten Aspekt benennt, wenn es logischer erscheint, sie als “Mischlachas” zu bezeichnen, was “Schwarm” bedeutet, da dies das Wesen der tatsächlichen Plage beschreibt, im Gegensatz zu einem einzigem Merkmal der Plage.

Seine zweite Frage lautet: Was bedeutet der Satzteil “und selbst der Boden, auf welchem sie sich befinden”? Worauf bezieht sich das? Schließlich stellt er fest, dass die Tora in ihrer Beschreibung der tatsächlichen Plage feststellt, dass “im ganzen Land Mizrajim wollte das Land zugrunde gehen”. Inwiefern wurde es von den Tieren ruiniert?

Er befasst sich mit der ersten Frage, warum die Tora diese Plage nach der Tatsache. dass es sich um eine Mischung handelte, benennt: Er schlägt vor, dass dies ein grundlegender Aspekt der wundersamen Natur dieser Plage war. Wenn eine Art von Wildtieren die Ägypter angegriffen hätte, hätte es zwar die Aufgabe erfüllt, ihnen Schaden zuzufügen, aber es wäre nicht so effektiv um zu beweisen, dass es bei dieser Plage um eine göttliche Intervention handelt, da es manchmal so vorkommt, dass eine Art von Tieren in Gruppen angreift. Die Tatsache, dass zahlreiche Arten von Tieren, die oft miteinander kämpfen, sich alle zusammenschließen, um die Ägypter anzugreifen, war jedoch ein klarer Beweis für ein offenes Wunder.

Dann weist er auf folgendes hin: da es so viele verschiedene Arten von Tieren gab, stammten sie aus sehr unterschiedlichen Umgebungen – einige lebten in wärmeren Klimazonen, andere in kälteren Gegenden. Er merkt an, dass Tiere sich in ihrer eigenen Umgebung weitaus wohler fühlen und in der Tat krank werden können, wenn sie sich in einer ungeeigneten Umgebung befinden. Dementsprechend schreibt er, dass HaShem ein zusätzliches Wunder vollbracht hat, dass das natürliche Klima jedes Tieres es einherging, damit es sich wohlfühlt und nicht daran gehindert wird, die Ägypter anzugreifen.

Er fügt hinzu, dass diese Änderung des Klimas die Änderung der tatsächlichen Temperatur der Oberfläche des Landes unter dem Tier beinhaltete, so dass sie sich wie zu Hause fühlen würden. Auf diese Weise, wenn, zum Beispiel ein Eisbär über das Land ging, wurde es kalt, und wenn ein Tier, das an heiße Oberflächen gewöhnt ist, über das Land ging, wurde es heiß, und die Temperatur des Landes änderte sich ständig, je nachdem welches Tier zu dem Zeit darauf ging.

Mit dieser Erklärung bietet er eine faszinierende Antwort auf die dritte Frage nach der Bedeutung des Satzteils “im ganzen Land Mizrajim wollte das Land zugrunde gehen”. Er schreibt, dass es weltweit bekannt ist, dass das Land unter drastischen Veränderungen des Klimas leidet und die Temperatur des Landes den Boden erheblich schädigt. Die Tatsache, dass der Boden sich ständig von heiß zu kalt und wieder zurück änderte, aufgrund des ständigen Stroms verschiedener Tiere, führte zur Zerstörung des Bodens.

Diese Ideen sind faszinierend, aber wie können sie auf unser tägliches Leben angewendet werden? Der Hauptzweck der Zehn Plagen war es, die Ägypter und die ganze Welt in Emuna (Glaube an Gott) zu unterrichten. Sie hatten auch die Aufgabe, die Ägypter auf äußerst strenge Art und Weise zu bestrafen, und zwar Maß für Maß dafür, wie sie das jüdische Volk während der Sklaverei behandelt hatten. Wir wissen, dass HaShem das Gute viel mehr belohnt, als Er das Böse bestraft. Wenn es also wahr ist, dass Er für jedes Detail der Plage gesorgt hat, damit die Ägypter mehr bestraft werden, umso mehr, wenn Er Gutes für Sein Volk tut, jedes Detail ist darauf ausgerichtet, uns mehr Güte zukommen zu lassen.

Das Problem ist, dass man dazu neigen kann, sich an das unzählige Güte, die HaShem für ihn tut, zu gewöhnen. Stattdessen kann man anfangen sie als selbstverständlich anzusehen und sich auf die wenigen „Negativen Sachen“ konzentrieren, die es in seinem Leben gibt. Rabbi Schaul Rosenblatt spricht dieses Thema in seinem erstaunlichen Buch über das Leiden an: “Warum schlechte Dinge nicht mit guten Menschen passieren”. Er beschreibt den Zeitraum der Krebserkrankung seiner Frau, bevor sie starb, und die unglaubliche Arbeit, die sie beide geleistet haben, um zu schätzen, was sie hatten.

Jeden Tag, während des ganzen Tages, teilten sie fünf gute Sachen mit, die HaShem für sie hatte. So bedankte sich beispielsweise einer von ihnen um 10 Uhr bei HaShem für das wundervolle Frühstück, und sie versuchten, das Vergnügen mehr realistischer darzustellen, indem sie es beschrieben und miteinander genossen und zum Beispiel teilten, dass sie das Gefühl, die Cornflakes zwischen den Zähnen zu knirschen und sie zu kauen, genießen; wie die Milch kalt war und sich im Hals gut anfühlte; Und der Zucker gab mir ein süßes Geschmack. (siehe 2. unten)

Dies würde sich alle paar Stunden während des Tages fortsetzen und dadurch HaShem für alltägliche Dinge wie einen schönen Spaziergang, angenehmes Wetter, einen guten Schulbesuch und so weiter bedanken. Er merkt an, dass sie festgestellt haben, dass dieser Prozess einen tiefgreifenden Einfluss auf ihre Aussichten hatte.

Das Beispiel der Plage von “Arov” erinnert uns an die detaillierte Natur der göttlichen Vorsehung. Übungen wie die der Rosenblatts können uns dabei helfen, zu erkennen, dass HaShem unserem eigenen Leben die gleiche „Aufmerksamkeit“ schenkt und anfangen, die unzähligen, präzisen Möglichkeiten zu erkennen, die HaShem uns bietet.

Quellen aus dem Text:

1. Geschrieben von Rav Yosef Salant, zt”l.

2. ‘Bad Things Don’t Happen to Good People’, pp.76-77.