DIE STÄMME GAD UND RUBEN MÖCHTEN IN JORDANIEN BLEIBEN – Parascha Matot-Masse

DIE STÄMME GAD UND RUBEN MÖCHTEN IN JORDANIEN BLEIBEN – Parascha Matot-Masse

„Die Kinder von Gad und von Re’uwejn sprachen zu Mosche und zu Elasar, dem Kohen (Priester) und zu den Vorständen der Versammlung: „ Atarot, Diwon, Ja’eser, Nimra, Cheschbon, El’ale, Schewam, Newo und Bechon. Dieses Land… ist ein Land für Vieh. Ihre Diener haben Vieh“.

In den erwähnten Pesukim (Versen) sind die folgenden Unterteilungen zu unterscheiden:

Hiernach sagen sie, dass es gutes Land sei und sie es für ihre großen Herden benötigen.

Hiernach fängt eine neue Parscha an (ein Stückchen Tora, durch offene Stellen abseits stehend) in der die beiden Stämme klar aussprechen, was sie möchten.

Eigentlich hätte die Reihenfolge umgekehrt sein müssen:

*zuerst die Bitte,

*danach die Erklärung (die großen Herden) und

*danach die Auflistung der Städte.

Die Antwort von Mosche ist anklagend. Mosche scheint der Ansicht zu sein, sie hätten Angst, nach Israel zu gehen, so wie das der Fall bei den Meraglim (den Kundschaftern) gewesen war. Die Meraglim befürchteten, dass ihre Frauen und Kinder bei der Eroberung des Landes sterben würden.

Aber Gad und Re’uwejn würden ihre Frauen und Kinder in Sicherheit zurück lassen. Weshalb würde Mosche das gestatten, wenn er zwei Stämme der Mentalität der Meraglim verdächtigen würde?

Sauber gegenüber HaSchem und dem Mitmenschen

Als die zwei Stämme versprachen, vor den Truppen bei der Eroberung des Landes hinaus zu ziehen, war Mosche zufrieden gestellt: „Dann werdet Ihr in den Augen von HaSchem und dem Jüdischen Volk frei sein“ (32:22). Unsere Weisen leiten hieraus ab, dass wir immer versuchen sollten, „sauber“ zu sein, sowohl in den Augen von HaSchem, wie gegenüber unseren Mitmenschen.

So können wir Mosche’s Diskussion mit den Stämmen besser verstehen.

Die zwei Stämme befürchteten, dass ihre Bitte einen Verdacht würde entstehen lassen. Sie näherten sich Mosche mit einer List an, mit der Liste der Städtenamen. Als Mosche still blieb, wurden sie deutlicher.

Aber Mosche schwieg weiter. Somit waren sie gezwungen, ihr Anliegen klar und deutlich zu erläutern. Mosche begriff ihre Bitte von Anfang an bereits, befürchtete aber Feigheit und Mutlosigkeit.

Als die Stämme anboten, als Stoßtruppen voran an schreiten, war Mosche beruhigt.

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Hieraus entnehmen wir, wie empfindlich wir für den Eindruck sein sollten, den unser Handeln auf Andere macht, sicherlich wenn das die Tora und die Mitzwot (Gebote) betrifft. Tora und Mitzwot gehören auch zum „allgemeinen Bereich“. Gerade dort haben wir die schwerwiegende Pflicht, für jedermann in unserem Umfeld ein leuchtendes Bespiel zu sein. Betrachte die Ausstrahlung von Begeisterung. Es macht einen weltweiten Unterschied, ob wir Tora und Mitzwot mit Liebe und Zuwendung erfüllen oder ob wir das nur so nebenbei erledigen.

Der Midrasch hat hierzu eine klare Musar-Abhandlung gestaltet: „ Hätte Re’uwejn gewusst, was die Tora über ihn bei seinem Versuch, Jossejf aus den Fängen der Brüder zu retten, schreiben würde, hätte er sich Jossejf auf die Schultern geladen und ihn zum Vater Ja’akov zurück gebracht.

Wäre Aharon sich von der Art bewusst gewesen, mit der die Tora sein freudiges Gefühl wiedergeben würde, als er hörte, dass Mosche zum Anführer beim Exodus erwählt wurde, dann wäre er Mosche mit Trommeln und Zymbeln entgegen gerannt.

Wäre Boas sich bewusst gewesen, dass die Megilla Ruth erwähnen würde, dass er Ruth etwas vom gebrannten Korn geben würde, hätte er ihr ein Bankett angeboten“ (und nicht „nur“ Korn) (Wajikra Rabba34:8).

Sobald wir uns davon bewusst werden, dass alles, was wir machen, auf unsere Nachbarn einen Effekt ausübt, würden wir viel aktiver und intensiver vor gehen. Wenn wir zeigen, dass wir mit der Tora und den Mitzwot glücklich, erfreut sind, könnten wir unsere Umwelt viel mehr begeistern.

Im Himmel werden alle unsere Taten, unsere Empfindungen und Gedanken in den Heiligen Büchern der Zukunft registriert. Alles, was wir in Bezug zur Religion unternehmen, ist nicht nur zwischen HaSchem und uns. Es betrifft Jeden…