DIE VIER MITZWOT VON PURIM UND EINEN ÜBERBLICK ÜBER EINIGE ANDERE ASPEKTE VON PURIM

DIE VIER MITZWOT VON PURIM UND EINEN ÜBERBLICK ÜBER EINIGE ANDERE ASPEKTE VON PU...

Die vier Mitzwot von Purim sind:

1.      Das Lesen der Megilla,

2.      Eine feierliche Purim – Mahlzeit

3.      Das Senden oder das Überbringen von Geschenken (Mischloach Manot oder Schlachmones) an Freunde und Bekannte,

4.      und das Geschenke geben an die Arme (Matanot La’ewjonim).

1.      Am Schabbat VOR Purim (am 04. März 2023) wird in der Synagoge die Paraschat Sachor gelesen. In dieser wird das Jüdische Volk dazu aufgerufen, nicht zu vergessen, was Amalek uns angetan hat (Dewarim/Deut. 25:17-19). Haman war ein Nachkomme von Amalek. Auch Frauen gehen in die Synagoge, um die Paraschat Sachor zu hören.
2.      Am 13. Adar, am Tag vor Purim, wird der Fastentag von Esther begangen. In diesem Jahr ist das der 6. März 2023 (Fasten Esther).
3.      Es ist Brauch, am Fastentag von Esther in der Synagoge zu Mincha (Mittagsgebet) einen halben Schekel Tzedaka zu geben. Der Betrag, der heutzutage gegeben wird, ist eine halbe Münze der örtlichen Münzeinheit (in Deutschland also einen halben Euro= 50 ct., in den Vereinigten Staaten einen halben Dollar, in Israel einen halben Schekel usw.).
4.      Sowohl Männer wie Frauen lesen abends, beim Purim-Eingang, die Megilla und wiederholen dieses tagsüber. Die Megilla wird abends nach Einbruch der Dunkelheit/Nacht und morgens aufs Neue gelesen.
5.      Es ist eine gute Sitte, Kinder mit in die Synagoge zu nehmen, um dort zusammen die Megilla zu hören.
6.      Um die Mitzwa zu erfüllen, hört man Wort für Wort der Megilla zu, die jemand aus einer koscheren Megilla vorliest. Während des Lesens aus der Megilla wird nicht gesprochen. Um die Mitzwa zu erfüllen, hört man so andächtig zu, dass man Wort für Wort von demjenigen hört, der aus einer koscheren Megilla vorträgt. Während des Lesens der Megilla wird nicht gesprochen, denn sonst würde die Erfüllung der Mitzwa unterbrochen werden und somit nicht realisiert werden können.
7.      Jemand, der nicht Hebräisch versteht, hat die Mitzwa erfüllt, wenn er (oder sie) die Megilla in Hebräisch vorlesen hört.
8.      Derjenige, der die Megilla vorträgt, hat die Absicht, dass die ZuhörerInnen die Mitzwa erfüllen, indem sie dem Vortragenden zuhören.
9.      Die Namen der zehn Söhne von Haman werden ab den vorher gehenden Worten “fünfhundert Männer” bis und einschließlich des darauf folgenden Wortes “zehn”, erst von der Gemeinde und anschließend vom Vortragenden in EINEM Atemzug gelesen.

10.     Es ist üblich, um bei der Nennung des Namen Haman Krach zu machen, in Übereinstimmung mit dem Passuk: “Du sollst die Erinnerung an Amalek auslöschen” (Dewarim/Deut. 25:19). Der Vortragende wartet, bis es wieder ganz still geworden ist, bevor er weiter liest, so dass niemandem ein Wort entgeht.

11.     Die Megilla ist auch koscher, wenn da Zeichen und/oder Gesangsangaben hinzu geschrieben sind. Ist keine koschere Megilla vorhanden, liest man, ohne Beracha, aus einem TeNaCh. In der Synagoge spricht der Chazan oder Ba’al Korej die Berachot und alle antworten mit Amejn.

12.     An Purim wird in der Schemone Esrej und im Bentschen “Al haNissim” hinzugefügt. Wird dieses vergessen, braucht man das Gebet nicht zu wiederholen (Nissim bedeuten Wunder).
13.     Am Morgen von Purim wird in der Synagoge gelaynt (Schemot 17, 8-16). Dieses ist das einzige Mal im Jahr, dass weniger als zehn Psukim gelaynt werden.

14.     An Purim gibt man mindestens zwei armen Menschen ein Geschenk. Dieses heißt Matanot La’ewjonim. Man kann jeder Art von Geschenk geben, wie Geld oder Nahrung. Außer den Matanot La’ewonim, gibt man auch mindestens an EINE Person ein “Mischloach Manot” (“Schlachmones”). Die Schlachmones bestehen aus mindestens zwei Esswaren, die sofort gegessen oder getrunken werden können. Die meisten Menschen haben die Gewohnheit, Päckchen zu erstellen und diese bei Nachbarn, Freunden und Familie ab zu geben. (Man schickt keine Schlachmones an jemanden innerhalb der zwölf Monate nach dem Versterben dessen Vater oder Mutter oder innerhalb von dreißig Tagen nach dem Tod von übrigen Familienangehörigen. Der Trauernde selber schickt – selbst während der Schiwwa – wohl Schlachmones und Matanot La’ewonim, es sei denn, dass derjenige dieses so einfach wie möglich hält.
15.     Es ist eine Mitzwa, an Purim tagsüber ein festliches Mahl zu servieren, am liebsten mit Brot, Fleisch und Wein.
16.     Es ist nicht verboten, an Purim zu arbeiten. Allerdings empfiehlt es sich, auch an Purim nicht zu arbeiten.
17.     An Purim trägt man Schabbat Bekleidung.
18.     Viele Menschen pflegen den Brauch, sich an Purim zu verkleiden. Nur kleinen Kindern ist es erlaubt, die Kleidung des anderen Geschlechtes an zu ziehen.
19.     In Städten, die bereits seit der Zeit von Jehoschua von einer Mauer umgeben sind, wird Purim am fünfzehnten Adar gefeiert.