Diskussion mit dem jüdischen Gelehrten – Teil X

Gespräch zwischen Ben Noach und islamischem Gelehrten

Geschichte des jüdischen Volkes

Ben Noach: Wie entstand das Judentum und wie verbreitete es sich?

Rabbi: Es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen einer aus dem menschlichen Gehirn entspringenden Religion und einer g´ttlichen Offenbarung. Eine g´ttliche Offenbarung ereignet sich plötzlich wie die Schöpfung von Grund auf. Die Offenbarung auf dem Sinai muss auch alle Erwartungen übertroffen haben. Es war ein einmaliges Ereignis.

Die Befreiung von der ägyptischen Sklaverei und die Spaltung des Schilfmeeres können nicht auf Täuschung, Phantasie, Hypnose oder Täuschung beruhen. So viele Menschen haben gesehen und erlebt, dass es fast unmöglich ist, darüber zu streiten.

Der Schabbat

Der Schabbat war auch so ein visuelles Ereignis. Jeder sah, dass in der Wüste an Wochentagen Manna als Nahrung für mindestens drei Millionen Menschen fiel. Es fiel nicht auf den Schabbat. Wir halten den Schabbat als Folge von G’ttes Wegen. G-tt stieg am Schabbat nicht ab. Deshalb ruhen wir uns auch am Schabbat aus. Aber der Hauptgrund, warum wir den Schabbat halten, war die Tatsache, dass G-tt die Welt in sechs Tagen erschaffen hatte und sich am siebten Tag ruhte.

Notwendigkeit einer göttlichen Offenbarung

Ben Noach: Was war die Notwendigkeit einer g´ttlichen Offenbarung auf dem Sinai? Die Menschen sahen so viele Wunder, dass eine Offenbarung des Höchsten Wesens nicht mehr notwendig erscheint?!

Rabbi: Es wurde jedoch bezweifelt, dass G-tt, der dieser Welt so überlegen ist, mit den Menschen sprechen würde. Trotz aller Wunder zweifelte das Volk immer noch ein wenig daran, ob die Gebote der Tora tatsächlich von G-tt stammten und nicht aus dem Sinn von Moses gekommen waren. Deshalb mussten sie sich drei Tage lang am Fuße des Sinai vorbereiten, sich von ihren Frauen trennen und sich geistig auf die Offenbarung konzentrieren.

Die Juden sollten von den begleitenden Naturereignissen wie Erdbeben, Feuer, Donner und Blitzen um den Berg Sinai beeindruckt sein. Vierzig Tage lang trat Mose in das g´ttliche Feuer ein. Alle Menschen, Männer, Frauen, Kinder und Fremde, hörten die Gebote, die nicht nur über die Einheit G´ttes und den Auszug aus Ägypten sprachen, sondern auch darüber, wie der Schabbat gehalten werden sollte. Dies wurde allen Menschen direkt von G-tt und nicht von einem Propheten mitgeteilt. Da jedoch nicht jeder Mensch dieser überwältigenden g´ttlichen Offenbarung standhalten kann, musste der Rest der Tora von Moses vermittelt werden.

Moses war eine sehr starke Persönlichkeit, die imstande ist, dem g´ttlichen Licht zu widerstehen. Der Durchschnittsmensch ist dazu nicht in der Lage. Er verliert sich völlig im G´ttlichen, sobald er oder sie damit konfrontiert wird. Die Zehn Gebote tauchten auch auf den Steintafeln auf, die mit g´ttlicher Schrift geschrieben waren. Die Menschen wurden überzeugt: Sie hörten die g´ttliche Stimme und sahen die g-ttliche Schrift. Die Steintafeln wurden in der Heiligen Lade niedergelegt und blieben beim jüdischen Volk, bis sie 900 Jahre später, wegen Ungläubigkeit von Nevochadnetsar (Nebukadnezar) verbannt wurden.

Von Menschen gemacht versus Vom G”tt erschaffen

Philosophen und Götzendiener zweifeln daran, dass ihre Ideen menschliche Vorstellungen von einem unendlichen Überwesen sind. Sie projizieren ihre Überzeugungen, ihre Gefühle und ihren Willen auf einen unendlichen G-tt. Unser Glaube basiert auf einer göttlichen Offenbarung, die viel sicherer und überzeugender ist.

Ben Noach: Aber unmittelbar nach der Sinai-Gesetzgebung machte das jüdische Volk ein goldenes Kalb.

Rabbi: Das war in der Tat ein unverzeihlicher Fehler. G-tt blieb jedoch an dieses Volk gebunden. G-tt zerstörte das jüdische Volk nicht; letztendlich und bestätigte immer wieder sein besonderes Engagement. Das Manna fiel nach dem goldenen Kalb weiter in die Wüste, und die Reise durch die Wüste setzte sich mit den gleichen Leuten in das Land Kanaan fort.