Ein fataler Handel

Ein fataler Handel

Womit ist der Yetzer Hara vergleichbar?

Mit einem Mann, der das Haus seines Gefährten kaufen wollte. Doch dieser weigerte sich, es zu verkaufen. Der Mann bedrängte ihn täglich und erhöhte sein Angebot von Mal zu Mal. Aber sein Gefährte weigerte sich hartnäckig und sagte: “Dieses Haus ist mein Erbe von meinen Vätern, und meine Seele ist daran gebunden. Wie könnte ich es dann an dich verkaufen?”

Der Mann antwortete ihm: “Wenn schon, dann verkaufe mir wenigstens den winzigsten Platz dort, einen Platz, um einen Nagel zu befestigen, damit ich wenigstens einen kleinen Anteil habe.”

Der Bursche, der das Haus gar nicht verkaufen wollte, versuchte ihn abzuschütteln, indem er ihm einen sehr hohen Preis nannte. Aber zu seinem Erstaunen war der Mann mit diesem Preis einverstanden.

So setzten sie sich beide hin und schlossen einen Vertrag. Von da an kam der Käufer zu merkwürdigen Zeiten in das Haus des Mannes und ging wieder. Nach ein paar Stunden kehrte er wieder zurück, um den Nagel zu benutzen, den er befestigt hatte. Als er das nächste Mal kam, brachte er auch seine Frau, seine Söhne und Töchter und alles, was er hatte, mit.

Als der Bursche sich bei ihm beschwerte, winkte der Käufer mit dem mitgebrachten Vertrag, und sagte zu ihm: “Aber ich habe einen rechtmäßigen Vertrag, der völlig rechtmäßig unterzeichnet wurde. Wer bist du, dass du dich über mich beschwerst?”

Der Besitzer des Hauses sah, dass er keinen Ausweg hatte. Er hatte keine andere Wahl, als ihm das Haus, zu seinem Nachteil, zu verkaufen und ging entmutigt weg.

Ähnlich verhält es sich mit dem Yetzer Hara. Wenn ein Mensch ihm einen Anhaltspunkt gibt, um auch nur ein bisschen über ihn zu herrschen, wird er am Ende über seinen Körper und seine Seele herrschen, wie unsere Weisen sagten: “Denn das ist der Weg des Yetzer Hara – heute sagt er einem, er solle eine kleine Übertretung tun, und morgen eine andere, und am Ende bringt er ihn dazu, Götzendienst zu betreiben! und er geht und dient” (Schab. 105b).

(Avot Rosh zu Pirkei Avot 2,14)