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NICHTS HINZU FÜGEN UND NICHTS KÜRZEN – Parascha Bechukotai

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NICHTS HINZU FÜGEN UND NICHTS KÜRZEN – Parascha Bechukotai

NICHTS HINZU FÜGEN UND NICHTS KÜRZEN

Am Ende des dritten Buches, Wajikra, beschreibt die Tora: „ Dieses sind die Mitzwot, mit denen G“tt  Mosche auf dem Berge Sinai für die Bnej Jisraejl beauftragt hat“ (27:34).

Der Midrasch ergänzt als Kommentar zu den Worten ‚dieses sind die Mitzwot’ wie folgt: das bedeutet, dass (selbst!) ein Prophet nichts Neues mehr zur Tora nach der Offenbarung auf dem Berge Sinai hinzu fügen darf.

Mordechai und Esther: die Vorlesung der Megilla 

Als Bezug zum Passuk: „Du sollst nichts zur Tora hinzu fügen und nichts kürzen“ (Dewarim 4:2) besagt der Talmud Jeruschalmi (Megilla 1:5), dass als Mordechai und Esther die Vorlesung der Megilla für alle Generationen verpflichtend einführen wollten, fünfundachtzig Sekenim (Ältere) – unter denen etwas mehr als dreißig Propheten – damit besonders viele Bedenken hatten. Sie sprachen zu Mordechai und Esther: „Es steht doch geschrieben: dieses sind die Mitzwot, mit welchen G“tt Mosche beauftragt hat – dieses sind die Mitzwot, die wir von Mosche Rabbejnu erhalten haben und dabei hat Mosche uns deutlich gesagt, dass ein späterer Prophet nichts an der Tora hinzu fügen darf“?

schreibe das als eine Erinnerung in ein Buch auf 

Mordechai und Esther wollten jedoch die Lesung der Estherrolle hinzu fügen. Die Chachamim aus der damaligen Generation haben dieses Ansinnen eingehend besprochen. Nach vielfältigen Überlegungen hat G“tt ihre Augen erleuchtet und sie haben in der Tora einen Anhaltspunkt entdeckt, wo steht: „Da sprach G“tt zu Mosche, schreibe das als eine Erinnerung in ein Buch auf“. Es gab bereits eine alte Tradition, dass es erlaubt sei, eine Verfolgung durch die Amalekiter, wie in der Purim-Geschichte, nieder zu schreiben – als Erinnerung.

Vergessen und wieder aufs Neue eingeführt

Ab und zu entsteht der Eindruck, dass die Nachkommenden doch etwas Neues eingebracht haben, vielleicht in der Schrift der Tora selber. Im Talmud steht nämlich, dass die Endbuchstaben von den Propheten eingebracht wurden. Der Talmud fragt sich ab, ob dieses wohl plausibel sei, da ein Prophet der Tora keine neuen Dinge  anfügen darf.

Anschein etwas Neues

Die Antwort lautet, dass es ursprünglich längst bekannt war, dass es in der Tora Schlussbuchstaben zu geben hat. Die Propheten haben lediglich angewiesen, wie das zu erfolgen hätte, welche Buchstaben am Ende der Wörter zu stehen hätten und welche am Anfang oder in der Mitte. Nichts desto trotz – hält der Talmud dagegen – erweckt das den Anschein, dass die Regel, dass ein Prophet kein Recht hat, neue Sachen ein zu bringen, hier übertreten wurde.

nichts Neues 

Die letztendliche Antwort des Talmud lautet, dass man vergessen hatte, wie die Schlussbuchstaben genau in den Text ein zu setzen seien und dass die Propheten die ursprüngliche Absicht aufs Neue klar gemacht haben. Also nichts Neues!

 

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Frage

Man könnte sich fragen, welche Gedanken hinter der Antwort stecken würden, die die späteren Propheten veranlasst hätten, welche Buchstaben am Anfang und welche Buchstaben am Ende von Wörtern stehen sollten. Ist das dann nichts Neues?

Weiterhin (vergleiche B.T. Bawa Metsia 59) sagte Rabbi Eliejser in der Diskussion, die zwischen ihm und den Chachamim (Weisen) entstand: „Wenn die Halacha mir entspricht, dann möchte man das aus dem Himmel beweisen“. Tatsächlich ertönte eine Stimme aus dem Himmel, die sagte, dass Rabbi Eliejser Recht hätte. Da stand Rabbi Jehoschua auf und sprach: „Die Tora befindet sich nicht mehr im Himmel“. Die Tora wurde auf dem Berge Sinai bereits überreicht und wir beachten nicht ein Himmlisches Geläut! Wusste Rabbi Eliejser denn nicht, dass ein Prophet nichts Neues bringen durfte? Dass sich die Tora nicht mehr im Himmel befindet und Entscheidungen im Allgemeinen von einer Mehrheit von Gelehrten getroffen werden sollten, ist EINE der Basisprinzipien der Tora!

 

Allgemeine Regeln gegenüber Einzelheiten

Chatam Sofejr antwortet, dass Rabbi Eliejser, genau so wie Rabbi Jischmaejl, der Ansicht sei, dass die allgemeinen Regeln von G“tt auf dem Berge Sinai gegeben wurden, aber nicht die Einzelheiten:

·      Über die allgemeinen Regeln steht geschrieben, dass diese unveränderlich seien und dass die Propheten an den Mitzwot nichts hinzu fügen dürften.

·      Aber Einzelheiten kann ein Prophet oder Chacham ändern und deshalb unterstützte ihn die Stimme aus dem Himmel bei dieser Einzelheit, worüber diskutiert wurde, sie zu erklären.

Einzelheit 

Dieses war auch der Hintergrund der Antwort im Talmud (B.T. Schabbat 104a), dass es tatsächlich nicht erlaubt sei, etwas zu ändern, wie die Art und die Form der Schlussbuchstaben. Aber es sicherlich erlaubt, zu erklären, wo diese anders gestalteten Buchstaben genau zu stehen hätten. Der Talmud fragt genau nach dieser Einzelheit.

Sowohl die allgemeinen Regeln wie die Einzelheiten vom Berge Sinai 

Für den Praxis folgt die Halacha der Ansicht von Rabbi Akiwa, der nicht mit Rabbi Jischmaejl  einig geht und nehmen wir an, dass sowohl die allgemeinen Regeln wie die Einzelheiten auf dem Berge Sinai gegeben wurden. Bei beiden steht geschrieben, dass „dieses die Mitzwot seien“, an denen man nichts hinzu fügen dürfe oder kürzen. Dieses gilt auch für alle Einzelheiten. Deshalb war letztendlich die Frage: wie haben die Propheten genau fest stellen können, welche Formen die Anfangs- und Zwischenbuchstaben haben sollten, welche Form die Schlussbuchstaben haben müssten. Hierauf antwortete der Talmud, dass die Schrift ursprünglich wohl gegeben sei, später vergessen wurde und von den Propheten erneut eingeführt wurde.

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