FRAGEN UND ANTWORTEN – TEIL II – Parascha Wajikra

FRAGEN UND ANTWORTEN – TEIL II – Parascha Wajikra

Parascha Wajikra (Wajikra/Leviticus 1:1 – 5:26)

Bedeutung des hebräischen Wortes im

Die Opferung der Bikurim ist eine Pflicht. Darum passt wenn nicht.

Lesen Sie: “Und ‚im‘, wenndu HaSchem das Mehlopfer aus den Erstlingen bringst, dann sollst du Ähren bringen, die im Feuer geröstet sind, zerkleinerte Früchte des Feldes als Mehlopfer von deinen Erstlingen” (2:14).

Frage 2a: Dieses ‚im‘ hat die Bedeutung von ’ki‘ (sobald); denn es ist nicht freiwillig, da der Vers vom Speiseopfer des Omer, welches eine Pflicht ist, spricht; ebenso (Num. 36,4). Was erklärt Raschi hier?

Antwort 2a. Raschi erklärt, dass das Wort im, das normalerweise mit “wenn” übersetzt wird, hier im Sinne von “sobald” verwendet wird. Der Beweis für Raschi ist, dass es sich nicht um ein freiwilliges Opfer handelt. Hier geht es um das Omer-Mehlopfer. Das ist eine Verpflichtung.

Dasselbe finden wir in Bemidbar 36:4: “Und wenn das Jubeljahr kommt”. Auch hier bedeutet das Wort “im” nicht “wenn”, sondern “sobald” das Jubeljahr kommen wird. Diese Aussage scheint recht eindeutig zu sein.

Frage 2b. Ist auch eine andere Erklärung möglich? Schauen Sie sich die Erklärung von Ramban (Nachmanides) an.

Antwort 2b. Ramban vertritt eine andere Meinung. Er verweist auf den Anfang von Kapitel 2 von Wajikra, wo es heißt: “Und wenn jemand ein Mehlopfer für HaSchem bringen will, und es soll ein Opfer von Mehlähren sein, dann soll man Öl darauf gießen und Weihrauch darauflegen” (2:1).

Eine der Mehlopfern ist das Omer

Dann fährt die Tora mit allen Arten von Mehlopfern fort. Eine davon ist das Omer. In der Tora heißt es nämlich: “Wenn du ein Mehlopfer bringst, sollst du es auf folgende Weise tun. Wenn es etwas ist, das in einer flachen Pfanne zubereitet wird, oder wenn es etwas ist, das in einer tiefen Pfanne zubereitet wird, oder wenn es ein Mehlopfer von Bikurim ist” (2:5,7 &14). Ramban erklärt, dass “im” sich hier auf “wenn man ein Mehlopfer als Omer bringt, dann gelten die folgenden Vorschriften” bezieht.

Frage 2c. Warum ist die Erklärung von Raschi zumindest vertretbar?

Antwort 2c. Lies 2:5: “Und wenn dein Opfer ein Mehlopfer auf der flachen Pfanne ist, dann soll es aus Mehlähren sein, mit Öl vermengt und ungesäuert”. In Kapitel 2:7 heißt es: “Und wenn dein Opfer ein Mehlopfer in einer tiefen Pfanne ist…”. In 2:14 heißt es dagegen: “Und wenn ihr das Mehlopfer der Erstlinge zu HaSchem bringt”. In unserem Pasuk (2,14) folgt auf das Wort ‚im‘ ein Verb: “du opferst”. Damit macht Raschi deutlich, dass `wenn” hier nicht willkürlich steht. Die Opferung der Bikurim ist eine Pflicht.