Große Ergebnisse der kleinen Taten – Parascha Ki Teze

Große Ergebnisse der kleinen Taten – Parascha Ki Teze

“Wenn ein Mann einen Sohn hat, der ungehorsam ist und widerspenstig ist, er hört nicht auf die Stimme seines Vaters und auf die Stimme seiner Mutter; sie züchtigen ihn und er gehorcht ihnen dennoch nicht: so ergreifen ihn sein Vater und seine Mutter, und führen ihn hinaus zu den Ältesten seiner Stadt und zum Tor seines Ortes, und sagen zu den Ältesten seiner Stadt: dieser unser Sohn ist ungehorsam und widerspenstig, er hört nicht auf unsere Stimme, er ist ein Schlemmer und ein Säufer. Und es steinigen ihn alle Leute seiner Stadt, dass er sterbe, und du schaffest das Böse weg aus deiner Mitte..” (Dewarim 21:18-21)

Der Traktat Sanhedrin (71a) erklärt, dass es viele Einschränkungen für dieses Gesetz gibt. Aus diesem Grund wurde dieses Gesetz nach Ansicht einiger Weisen nie durchgesetzt und wird auch nicht umgesetzt. Wenn es so ist, dann stellt sich die Frage: Warum bringt ihn die Tora?

Die Antwort darauf lernen wir aus Wortern von Raschi: “Ein Sohn, der ungehorsam und widerspenstig ist hat es verdient zu sterben, weil sein Lebensstil unvermeidlich dazu führen wird.. Früher oder später wird er den Vermögen seines Vaters verschwenden, aber weiterhin nach Vergnügen suchen, die er gewohnt ist, aber diese werden für ihn unzugänglich sein.. und er wird Menschen berauben (durch Töten). Tora sagte: Lass ihn unschuldig sterben, damit er nicht schuldig stirbt.”

Die Tora lehrt uns ein wichtiges Prinzip: Ein Mensch biegt von dem richtigen Weg in kleinen Sachen ab, die auf den ersten Blick unsichtbar sind.

Wenn ein Mensch, zum Beispiel, mit dem Rauchen beginnt, ist er sich sicher, dass er nur alle zwei Tage eine Zigarette rauchen wird. Aber er irrt sich. Sein Yetzer Hara denkt anders! Schon bei der ersten Zigarette denkt Yetzer Hara an die ganze Packung, die ein unerfahrener Raucher bald jeden Tag rauchen wird. Nach der ersten Zigarette kommt die zweite und nach der zweiten – die dritte usw.

Dieses Prinzip wurde von unseren Weisen in dem Traktat Avot (2, 1) definiert: “Passt genauso gut auf, um nicht einmal eine leichte Sünde zu begehen, wie ihr Euch hütet um keine “schwere” Sünde zu begehen, denn eine Sünde bringt eine andere Sünde mit sich.”

Die Weisen sagen ähnliche Dinge in Bezug auf die Erfüllung der Gebote: Ein Mensch sollte selbst dem kleinsten und „leichtesten“ Gebot größte Aufmerksamkeit schenken, da ein Gebot ein anderes mit sich bringt usw.

Irgendwelche zehn Minuten, in denen ein Jude beschließt, die Worte der Tora zu lesen oder sich eine Lektion anzuhören (anstatt beispielsweise die Nachrichten anzuhören), können letztendlich sein ganzes Leben beeinflussen.