HAFTARA CHAJEJ SARA 5780: I Könige 1

HAFTARA CHAJEJ SARA 5780: I Könige 1

Diese
Haftara beinhaltet die nachstehenden Bereiche:

1.
König
David war hoch betagt und es wurde ihm nicht warm.

Dieses kam daher, da er einst eine sehr bemerkenswerte Missachtung
für Kleidung zeigte. Als König Schaul erfuhr, dass David durch den
Propheten Schmuejl (Samuel) zum neuen König gesalbt worden sei,
wurde er auf David sehr eifersüchtig. Eines Tages betraten Schaul
und seine Mannen eine Grotte, in der David und seine Getreuen sich
versteckt hatten. Davids Soldaten wollten Schaul töten, aber David
hielt sie auf, da er seine Hand nicht gegen den von G“tt gesalbten
König erheben wollte. Er wollte Schaul jedoch andeuten, dass er
nichts gegen ihn hatte und auch nicht beabsichtigte, einen
Staatsstreich vor zu nehmen. Er schnitt ein Stück von Schauls
Kleidung ab, als dieser das nicht bemerkte und zeigt es ihm später,
um zu beweisen, dass er ihn hätte töten können, aber es doch nicht
getan hatte. Da er jedoch – und sei es sehr bemerkenswert und mit
guten Absichten – einige Missachtung für Kleidung gezeigt hatte,
konnte David auf seine alten Tage – er war siebzig – nicht warm
werden, also er fröstelte.

Die
junge Awishag die Schunamitische wäre dazu bereit gewesen, den König
laufend zu wärmen, obwohl David sie nicht heiraten konnte, da er das
Limit der maximalen Zahl der Frauen bereits erreicht hatte. Er war
auch nicht im Stande, sich von einer seiner anderen Frauen scheiden
zu lassen, da dieses in den Augen des Sanhedrin keine gute Sache war.

2.
Danach
wurde erzählt, dass Adonija, der Sohn von Chagit, versuchte, einen
Staatsstreich durch zu führen.

Letztendlich gelang das nicht und Schlomo, Salomo, wurde gekrönt.
Daraus können wir die Lehren ziehen, dass wenn jemand versucht, die
Pläne G“ttes zu vereiteln, dieses nicht nur zum Untergang
desjenigen führt, der das versucht, sondern dass es auch zu einem
beschleunigten Aufstieg desjenigen führt, den man zu frustrieren
versuchte. König Salomo kam somit wirklich früher auf den Thron.

3.
Diese
Haftara wird weiter gelesen, da sie die letzten Tage von David
beschreibt.

In der Parascha steht über das Lebensende von Awraham. Genauso, wie
Awraham für Nachfolge in der vorväterlichen Tradition sorgte,
kümmerte sich auch David für die Thronfolge durch König Salomo,
also Schlomo ein zu setzen. Dieses hat viel Streit zwischen allen
Kandidaten als Thronfolger vermieden.

4.
David hatte zeitlebens viele Probleme: in seiner Jugend war er
ein „outcast“
,
also ein Außenseiter und wurde von seiner Familie verstoßen, seine
Kinder machten dazu auch noch Geschäfte, die sich nicht gehörten,
er hatte Probleme mit der Batschewa- und Uria-Affäre. Wie war es
möglich, dass er solche schöne Tehillim, Psalmen, komponierte?

5.
Die
Tehillim sind nicht als Memoiren aus einer fernen Vergangenheit

geschrieben worden, wovon der Autor bereits Abstand nahm. Das
Psalmenbuch wurde in der Mitte der Turbulenzen der Gesellschaft
verfasst, bildet eine Übersicht des Gefechtes an der Front des
Streites zwischen Gut und Böse, intrapsychisch überdies, aber
ebenfalls, wie David seine familien- und soziale Probleme handhabte
und diesen entstieg. Der Stil der Tehillim ist zackig und abrupt.
Eine fließende Linie von einem Vers zum anderen, ein gleitender
Übergang von einem Bereich zum anderen, fehlt überwiegend. Ein
plötzlicher Aufschrei wechselt sich mit einer Fürsprache für
Rettung ab; Mitten in einer Geschichte einen emotionalen Ausbruch.
Die Spannung des Augenblickes kennzeichnet den Tiefgang der Gefühle.

Tehillim
sind keine Poesie. Sie sind ein Ruf nach Hilfe, ein Plädoyer und
Versuch für Vollständigkeit, Integrität und Perfektion.

6.
Im
gesamten Tenach gibt es keinen, der so wie David getroffen wird.

Niemand hatte so viele Feinde, niemand wurde so missverstanden. Hiob
litt furchtbar, aber sein Leid dauerte relativ kurz. Davids Leben
jedoch war eine Aneinanderkettung von Unglück und Verdruss: „Meine
Seele schreit vor Kummer“ (Psalm 119) wegen der Katastrophen, die
über mich hereinbrechen. Kein Jahr geht vorüber ohne
Erschreckendes, kein Monat ohne schlechte Nachrichten, kein Tag ohne
Unglück. Jeder Schlag, jede Zurechtweisung entlockten den Lippen von
König David neue Gesänge. Er liebte G“tt, Der sich so sehr um ihn
kümmerte, dass ER ihn mit Züchtigung auf dem geraden Weg führte.
Dieses ist das Geheimnis der Tehillim.