HAFTARA von Paraschat Wajetze: Hoschea 12,13 und 14.
Parascha Wajetze (Bereschit/Genesis 28:10-32:3)
„Ja’akow flüchtete zum Feld von Syrien, und Israel (Ja’akow) diente um eine Frau, und hütete um eine Frau. Aber G“tt führte Israel durch einen Propheten hinaus, und durch einen Propheten wurde er behütet“.
Mit diesen Worten versucht der Prophet Hoschea den Zustand von Ja’akow zu skizzieren, als der ohne jeglichen Besitz bei seinem Schwiegervater Lawan eintraf. Ja’akow war durch seinen Neffen Elifas beraubt worden, der die Anweisung von seinem Vater Esau erhalten hatte, Ja’akow wegen des sogenannten Betruges um das Erstgeborenenrecht zu töten.
Elifas, der noch bei Jitzchak großgezogen wurde, schreckte vor dem Mord an seinem Onkel Ja’akow zurück. Ja’akow erklärte seinem Neffen Elifas, dass ein bettelarmer Mensch wie ein Toter anzusehen sei und trat ihm alle seine Besitztümer ab, sodass Elifas die Anweisung seines Vaters Esaw in bestimmten Sinne doch ausgeführt hatte. Aber Ja’akow kam bei seinem Onkel Lawan in Charan komplett ausgeplündert an.
Was machst Du, wenn Du als Tzaddik in die Mangel genommen wirst?
Ja’akow begegnete Rachel. Es ging sofort in die Vollen. Rachel warnte Ja’akow, dass Lawan ein Schwindler oder Betrüger sei, auch in Bereichen, die Ehe betreffend. Ja’akow versicherte seiner künftigen Ehepartnerin, dass er gerissener als ihr Vater sei. Er würde Lawan übertrumpfen.
Rachel fand das eigenartig: „Darf ein Tzaddik (ein gerechter und heiliger Mensch) denn Andere hintergehen?“ Die Antwort von Ja’akow war deutlich: „Wenn man in die Mangel genommen wird, darf man sich dagegen schützen“. Rachel erklärte Ja’akow, dass sie noch eine ältere Schwester hätte, Lea. Vater Lawan würde nicht erlauben, dass Rachel eher als Lea heiraten würde. Rachel vermutete, dass Lawan versuchen würde, Lea anstatt von Rachel unter die Chupa zu bringen. Deshalb vereinbarten Ja’akow und Rachel Passwörter, anhand derer sie sich erkennen würden, im Falle, dass die Braut schwer verschleiert sein würde. Ja’akow begegnete hiernach Rachel’s Vater Lawan.
Der Schein trügt. War Lawan’s Kuss aufrichtig?
Lawan hörte, dass sein Neffe Ja’akow eingetroffen sei. Er rannte hinaus, denn er erwartete, dass dieser vielen Reichtümer mitbringen würde, genau wie das Elieser, Awraham’s Diener, gemacht hatte. Aber Ja’akow traf mit leeren Händen in Charan ein. Deshalb umarmte Lawan Ja’akow als Versuch, ihn zu durchsuchen. Als er nichts in seiner Kleidung fand, dachte er, dass er vielleicht Diamanten in seinem Mund verbarg. Lawan küsste Ja’akow voller Hingabe, aber auch sein Mund schien vollkommen leer zu sein. Lawan lud jedoch (trotzdem) Ja’akow ein, bei ihm zu wohnen, obwohl er über seinen Reichtum enttäuscht war.
Verhandlungen über das Gehalt
Ja’akow wurde sofort der Viehhaltung zugeteilt. Zunächst erhielt er überhaupt keine Entlohnung. Lawan sagte nach einiger Zeit, dass er das nicht für richtig hielt und er fragte Ja’akow, wie viel Lohn oder Gehalt er sich vorstellen würde. Lawan hatte nicht die Absicht, auf die finanziellen Forderungen oder Vorstellungen von Ja’akow ein zu gehen. Von Anfang an wollte er ihm lediglich die Hälfte seiner vermutlichen Gehaltsvorstellungen bezahlen.
die Grundlage für das Jüdische Volk bilden
Aber Ja’akow war nicht nach Charan gekommen, um Geld zu verdienen. Es ging ihm um seine künftige Partnerin, um mit ihr die Grundlage für das Jüdische Volk zu bilden. Ja’akow bot Lawan an, um sieben Jahre für Rachel zu arbeiten. Lawan fand das gut. Er gab Rachel lieber an Ja’akow, als sie mit einem Fremden zu verheiraten.
Ja’akow verließ letztendlich seinen Schwiegervater als ein reicher Mann. Die Schwäger von Ja’akow waren eifersüchtig. Obwohl sie durch die spirituellen Errungenschaften von Ja’akow geboren waren, behaupteten sie, dass Ja’akow seinen gesamten Reichtum auf Kosten des Vermögens ihres Vaters Lawan erworben hätte.
Ja’akow musste nach Israel zurück
HaSchem erteilte Ja’akow die Anweisung, zurück zu kehren. In den vergangenen 20 Jahren hatte G“tt nicht mit Ja’akow gesprochen, da dieser beim durchtriebenen und schlechten Lawan wohnte. G“tt wollte Sich nicht in der Nähe eines Rascha (eines Bösewichtes) offenbaren. Ja’akow musste nach Israel zurück. G“tt sagte, dass Er Seine andauernde Anwesenheit bei Ja’akow erst im Heiligen Land würde erfolgen lassen. Ja’akow rief seine Frauen zur Beratung auf die Weide oder auf den Acker. Dieses war der einzige Ort, wo man sie nicht abhören konnte.
Ja’akow’s Reichtum war G“ttes Segen
Zu allererst ging er auf die Anschuldigungen der Söhne von Lawan ein. Er erklärte Rachel und Lea, dass sein gesamter Besitz rechtmäßig erworben worden sei. HaSchem hatte Ja’akow für seine genaue Erfüllung der 613 Ge- und Verbote belohnt. Ja’akow war sich wie kein anderer bewusst, dass er seinen Reichtum nicht seinem großen Geschäfts Talent zu verdanken hatte. Sein Reichtum war G“ttes Segen.
eine deftige Standpauke
Dieses Thema benutzt der Nawi, der Prophet, um – viel später – den zehn (verlorenen) Stämmen aus dem Norden Israels klar zu machen, dass ihr Reichtum nicht ihr Verdienst sei. Im Rest der Haftara erteilt der Prophet diesen zehn Stämmen aus dem Nordreich Israels eine deftige Standpauke. Sie meinten, dass ihr Erfolg nur ihrer geschäftlichen Weitsicht zu verdanken sei.
Hoschea erteilt uns einen Unterricht in G“ttvertrauen
Glaube auch nicht, sagt Hoschea, dass Mosche, der die Juden aus Ägypten heraus holte, ein großer Staatsmann oder ein Feldherr sondergleichen gewesen sei. Er war lediglich ein Prophet und nur mit der Hilfe G“ttes konnte er die Juden aus Ägypten befreien. Hoschea erteilt uns einen Unterricht in G“ttvertrauen.