Halachot von Laschon Hara (Böse Zunge)

Halachot von Laschon Hara (Böse Zunge)

Mosche fürchtete und sprach: Also ist die Sache bekannt” (Schmot Kap.2, Vers 14)

Auf den ersten Blick bezieht sich “Also ist die Sache bekannt” auf die Tötung des Ägypters. Rashi aber kommentiert auf diesen Vers, dass Mosche sich wunderte, warum das jüdische Volk so sehr in der ägyptischen Knechtschaft leiden muss. Sobald er aber sah, dass das jüdische Volk Laschon Hara (wörtlich “Böse Zunge”, das Erzählen von negativen Dingen) übereinander verbreiteten, verstand er, was der Ursprung für all die Leiden des jüdischen Volkes ist (Bei der Tötung des Ägypters war nur ein einziger jüdischer Zeuge anwesend, sodass dieses Geheimnis nur durch ihn bekannt geworden sein konnte). 

Hier eine Auswahl der wichtigsten Halachot von Laschon Hara: 

  1. Es ist verboten über andere Menschen Laschon Hara zu sprechen, auch wenn es der Wahrheit entspricht und man übertritt hiermit das Verbot von “Gehe nicht als Herumträger in deines Volkes Kreisen” (Vaikra Kap.19, Vers 16)      
  2. Es macht keinen Unterschied, ob man es sagt oder schreibt, ausdrücklich sagt oder nur darauf andeutet
  3. Auch wenn man nicht beabsichtigt dem Nächsten damit zu schaden oder ihn zu beschämen, sondern nur aus Spaß oder zum Zeitvertreib, dennoch ist es verboten
  4. Das Verbot von Laschon Hara beschränkt sich nicht nur auf Menschen, sondern gilt auch für Geschäfte, Hotels etc.   
  5. Nicht nur das Erzählen von Laschon Hara ist verboten, sondern auch das Hören bzw. dem Gehörten glauben schenken
  6. Wenn man jedoch den Erzähler davon überzeugen kann, dass er die Geschehnisse falsch verstanden oder interpretiert hat, dann ist es erlaubt zuzuhören