LEHREN AUS DER PARASCHA Teil II – Parascha Behaalotecha

LEHREN AUS DER PARASCHA Teil II – Parascha Behaalotecha

1.      Die Lehre von Mirjam: Dank nach achtzig Jahren

Am Ende der Sidra wird Mirjam aussätzig, da sie – übrigens positive – Beschwerden über ihren Bruder Mosche hatte. Mirjam musste sieben Tage außerhalb des Lagers verbleiben, aber das gesamte Volk wartete dort, bis sie zurück kam. Dieses war eine Belohnung dafür, dass sie stets auf ihren Bruder Mosche aufgepasst hatte, der im Nil in einem Biesenkörbchen abgelegt worden war.

Erst jetzt begreifen wir wer Mosche eigentlich war 

Weshalb wurde sie erst jetzt belohnt? Da G“tt, nach ihren Beschwerden, Mirjam klar machte, was für ein besonderer Mensch Mosche sei: „In MEINEM gesamten Haus ist er vertraut“ (12:7). Erst jetzt begreifen wir, wer Mosche eigentlich war. G“tt Selbst bestätigte, dass niemand je das Niveau von Mosche erreichen würde. Ihre Fürsorge und Pflege, vor achtzig Jahren, schien jetzt von großem nationalen Interesse gewesen und geworden zu sein!

2.      Die Lehre des Pessachopfers in der Wüste

Es gab genügend gültige Begründungen, um kein Korban Pessach, kein Pessachopfer, in den späteren Jahren in der Wüste zu erbringen.

Da sie während des ersten Jahres an einem ständigen Ort stationiert waren, konnten die Juden ihre Kinder beschneiden. Später waren sie andauernd auf Reisen. Er wäre gefährlich, die Kinder einer Brith Mila, einer Beschneidung, zu unterziehen, wenn sie sich nicht über eine Anzahl von Ruhetagen nach der Beschneidung sicher sein konnten.

Ein Vater mit unbeschnittenen Kindern darf keinen Korban Pessach erbringen

Da sie nie im Vornhinein wussten, wann sie aufbrechen würden, konnten sie also keine Beschneidung durchführen. Ein Vater mit unbeschnittenen Kindern darf keinen Korban Pessach, keine Pessachopfer erbringen. Deshalb konnten sie nach dem ersten Jahr in der Wüste keine Pessachopfer mehr erbringen. Zudem wehte der gesunde Nordwind in der Wüste nicht, weshalb es ungesund sein würde, die Brith-Mila zu vollziehen.

G“tt war jedoch mit den Juden nicht sehr zufrieden 

Obwohl es gute Gründe für diese Nachlässigkeit gab, war G“tt jedoch mit den Juden nicht sehr zufrieden. Durch ihre eigenen Sünden bedingt, wie die Beschwerden über das Manna und über das Wasser und den Zeitabschnitt der Kundschafter, mussten sie länger in der Wüste verbleiben. Auch den Nordwind erhielten sie nicht, da sie gesündigt hatten.

Die Mitglieder des Stammes Levi beschnitten jedoch ihre Kinder wohl, trotz der Gefahr. Deshalb konnten sie während der vierzig Jahre in der Wüste wohl Pessachopfer erbingen.

3.      Die Lehre aus Pessach Scheni, einer Nachholmöglichkeit für Pessach

„Jeder Mensch, wenn dieser unrein oder auf großer Reise sein sollte, hat einen Pessach für HaSchem, G“tt, ab zu halten, im zweiten Monat am Vierzehnten“ (9: 10-11).

Man ist nicht nur zu einem zweiten Pessach berechtigt, wenn man unrein war – und den Tempel nicht betreten durfte, oder weit weg. Auch wenn man es unglücklicherweise oder selbst absichtlich versäumt hatte, das erste Pessachopfer zu erbringen, darf man das an Pessach Scheni – am zweiten  Pessach, am 14. Ijar das nachholen (B.T. Pessachim 93a).

eindeutiges Zeichen für alle Weltbürger 

Eine der Hintergründe dieser Mitzwa ist, dass das Pessach-Opfer ein klares, eindeutiges Zeichen für alle Weltbürger ist, dass die Welt aus dem Nichts erschaffen wurde. Beim Auszug aus Ägypten leistete G“tt für uns deutliche Wunder und ER hat angesichts vieler Völker in die Natur eingegriffen. Alle Weltbürger haben gesehen, dass der Einfluss und die Macht G“ttes sich selbst über dieses materielle Universum hinaus ausstrecken. Beim Auszug aus Ägypten glaubte jeder wieder, dass G“tt die Welt erschaffen hatte. Dass die Welt neu sei, schafft ein wichtiges Glaubensfundament.

Nachholmöglichkeit 

Deshalb wollte G“tt eine Nachholmöglichkeit. G“tt wollte nicht, dass wir durch Aufenthalt oder Übermacht hieran nicht hätten Teil nehmen können. Da die Einsicht von der G“ttlichen Allmacht so ausschlaggebend ist, ist auch jemand, der zwischen dem ersten und dem zweiten Tag Pessach Bar-Mitzwa (erwachsen) oder Jüdisch wird, dazu verpflichtet, diese Mitzwa von Pessach Scheni zu erfüllen.