Mit eigenem Gesicht leuchten

Mit eigenem Gesicht leuchten

Die Autorin ist rebezin Yamima Mizrachi
Originaltext auf Russisch finden Sie hier

Wie Baal ha-Turim auf wundersame Weise “Ve-ata Tezawe” erklärt – “Und du verpflichte…”. Der Allmächtige sagt zu Mosche: “Und du verpflichte Jisraels Söhne, dass sie dir reines Olivenöl, gepresst, zur Leuchte nehmen, um beständig Licht aufleuchten zu lassen” (Schmot 27:20). Baal ha-Turim erklärt, dass die Gematria “ve-ata tezawe” gleich der Gematria “naschim tezawe” ist – “verpflichte die Frauen”. Dies ist ein Hinweis darauf, dass der Tag kommen wird – und es wird keinen Mischkan, keinen Tempel geben, nirgendwo, um das heilige Feuer von Menora anzuzünden. Wer wird dann für die Beleuchtung verantwortlich sein – nicht nur für Schabbatkerzen, sondern für die ganze Licht im Haus? Die Frau.

Frauen wurden für die Beleuchtung der Lichter im Haus verantwortlich gemacht. Und für den Ausdruck ihrer Gesichter – für das Licht, das von ihren Gesichtern ausgeht – sind Frauen verantwortlich. Und dasselbe ist in Tora geschrieben: „HaMaor Scheba Machaziran Lemotav“ – das Licht, das in ihr eingeschlossen ist, bringt sie zum Guten (Pfad) zurück. Wenn man jemanden ansieht, dessen Gesicht leuchtet und gut strahlt, fühlt man sich als Guter, Großartiger. Das Licht, das vom Gesicht der Mutter kommt, führt das Kind zum Guten.

So war Mosche Rabbejnu.

Unser Lehrer war ein Spiegel. Nicht nur ein Spiegel – er war ein strahlender Spiegel – eine Aspakliariya Meira (wie die prophetische Vision so allegorisch genannt wird). Es war unmöglich, Mosche Rabbejnu ins Gesicht zu schauen und sich dabei nicht als Großer, Großartiger zu fühlen, sich gut zu fühlen. Sofort als sie zu ihm kamen, fühlten sich die Menschen besser. Mosche sah jeden Juden als so Guten und immer gute Dinge über das jüdische Volk sagte, dass der Allmächtige ihn, als er starb, um ihn genau als um den Fürsprecher des Volkes trauerte – wer wird ab jetzt in so einer Weise um den Volk beten, wenn das Volk sündigt, und zu wen würde HaSchem sagen: “Ich habe vergeben nach deinem Wort..”

Und so war Königin Esther auch.

“Und Esther wurde von allen gemocht, die sie sahen.” Traktat Megila offenbart uns, dass Esther “estear” ist, “saar” ist der „Mond“, weil Esther wie der Mond jedem sein eigenes Licht reflektierte. Jeder, der sie ansah, fühlte sich in solcher Anmut reflektiert, fühlte sich so gut, wie geschrieben steht: “Jeder sah in ihr die Schönheit seines Volkes.” Jeder dachte, dass sie genau zu seinem Volk gehört. Weil zu jedem zeigte sie, wie großartig und gut derjenige war. Es wird auch “vatehi Esther noset hen” genannt – es scheinte so, als ob würde Esther zu jedem Barmherzigkeit bringen, so dass er sich neben ihr stehend sich als kostbar und nötig fühlte.

Das ist das Geheimnis der Freude. So sagt der Autor des Buches „Pele Joets“, Rav Papo: „Um zu verstehen, wie großartig wir sind, welsch große Bedeutung selbst unsere kleinsten Taten haben.“

Und deshalb müssen wir diese Haltung gegenüber geliebten Menschen – wie dem “Pnei Mosche”, dem Gesicht von Mosche, das wie eine Menora leuchtete – in unserem eigenen Haus in diesem kleinen Tempel lernen. Die Kunst des “Leair Panim” besteht darin, unser Gesicht zu erstrahlen, d.h. einen freundlichen Ausdruck auf unserem Gesicht zu behalten, wenn wir unsere Kinder, unseren Ehemann, unsere Brüder und Schwestern betrachten. Und genau das ist was man für sich erfragen muss, wenn man vor den Schabbatkerzen steht. “Vezakeni Legadel” – damit sich derjenige, der neben mir steht, sich großartig fühlt, so lieb, wichtig für uns.

Übersetzung auf Russisch von Z. Skarzynskaya