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DER PLÖTZLICHE TOD VON NADAV UND AVIHU – Parascha Achare Mot

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DER PLÖTZLICHE TOD VON NADAV UND AVIHU – Parascha Achare Mot

 DER PLÖTZLICHE TOD VON NADAV UND AVIHU

„Und G“tt sprach zu Mosche, nach dem Tod der zwei Söhne von Aharon – als sie HaShem näher kamen, da starben sie – G“tt sagte nämlich zu Mosche: „Sprich zu Aharon, dass er nicht so ohne weiteres ins Heiligtum hinein kommen darf, damit er nicht sterben soll! (Wajikra/Lev. 16:1-2).

Aharon wurde eindeutig gewarnt, damit er nicht den gleichen Fehler begehen sollte wie seine Söhne, die Hochstapler Nadav und Avihu. Man kann nicht so ohne weiteres bei G“tt vorbeischauen oder herein kommen. Das erfordert Training und Disziplin. Der G“ttesdienst ist nicht nur eine spontan entstandene Gemütshandlung.

Sehr begabte Männer

Nadav und Avihu waren sehr begabte Männer, die im Grunde genommen auf einer höheren spirituellen Ebene standen als Mosche und Aharon. Der Midrasch erzählt, dass Mosche und Aharon das auch wussten. Ihre erhabene spirituelle Ebene befindet sich auch in ihren Namen angedeutet.

Nadav bedeutet, dass er adeliger Abstammung war, NEDIVUT. Avihu sagt aus, dass er der „Vater“ des Jüdischen Volkes hätte werden können. Andererseits waren sie zu sehr von ihrer eigenen Größe überzeugt. Obwohl sie große Gelehrte waren, meinten sie aus der Thora herauslesen zu können, dass sie ihr eigenes Feuer auf dem Altar (im Tempel) aufstellen sollten oder müssten, obwohl am achten Tag Feuer von Oben hinunter kam.

Verfehlungen

Laut dem Midrasch (Wajikra Rabba 20:9) begingen sie noch viel mehr Verfehlungen. Zu allererst waren sie unverheiratet. Darüber hinaus schütteten sie kein Wasser über ihre Hände und Füße, bevor sie ins Heiligtum eintraten. Sie trugen auch nicht die vorgeschriebene Priesterkleidung. Sie brachten eigenes Feuer und befragten weder Mosche noch Aharon, ob dieses wohl richtig sei. Sie besprachen das noch nicht mal mit einander. Sie wollten dermaßen unbedingt eine Begegnung mit der Schechina, mit G“ttes Anwesenheit, dass sie ins Allerheiligste hinein liefen, um das Räucherwerk, die Keroret, zu erbringen.

Religion der Tat

Das Judentum ist eine Religion der Tat, des tätig werden. Es geht um das irdische hier und jetzt und nicht um das Schweben in höheren Sphären mit mystischem Anstrich und um das himmelhoch jauchzende Befinden unter den Flügeln der G“ttlichen Majestät. Nadav und Avihu waren tatsächlich sehr hochstehende Geister. Aber sie gingen nicht auf dem Weg der wahren Bedeutung des Judentums mit.

Gegensätzliche Richtung

G“tt wollte in der Mitte des Jüdischen Volkes wohnen. Die Heiligkeit sollte zur Erde hinunter gelangen. Nadav und Avihu gingen gerade in die gegensätzliche Richtung, von unten nach oben. Deshalb heirateten sie auch nicht, da sie sich nicht zu einer Heirat herablassen wollten und auch keine Neschommes (Seelen) auf diese Welt hinunter gelangen lassen wollten. Dieses würde ein Hinunter kommen bedeuten. Sie suchten jedoch gerade das nach Oben gelangen.

Ekstase

Sie weigerten sich, ihre Hände und Füße vor dem Tempeldienst zu waschen, da dieses das Symbol des Heilige und Saubere Tun und Lassen des Irdischen ist. Sie trugen keine Bekleidung, da ein Prophet im höchsten Zustand der Ekstase gerade dazu neigt, sich von allen irdischen Einschränkungen zu lösen.

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Inspiration wie das Feuer

Religiöse Gefühle entspringen dem tiefsten Inneren. Eine hohe Art der Inspiration. Aber genau wie das Feuer, muss das gesteuert und gebändigt werden, damit man nicht in Exzesse verfällt. DIESES war das fremde Feuer, das sie auf den Altar brachten.

Durch Ekstase gestorben

Begeisterung ist gut, aber soll, genau wie Feuer, in die richtigen Bahnen gelenkt werden. Das Feuer ist ein verwüstendes Element, wenn es nicht beherrscht werden kann. Dementsprechend auch religiöse Begeisterung. Schön, aber gefährlich. Sie waren so sehr von höherer Verführung erfüllt, dass sie durch Ekstase starben. Trotz ihrer guten Absichten schoss ein Feuer aus dem Himmel hinab, das lediglich ihre Seele verzehrte, aber ihren Körper unangetastet ließ.

Der tragische Tod von Nadav und Avihu musste Aharon – aber in seinem Kielwasser jedem Einzelnen – klar machen, dass das Judentum eine Kombination von Geregeltem und Spontanem ist. Liebe benötigt Steuerung, Zuneigung benötigt eine richtungweisende Hand.

 

Ungezielte Energie

Die Geneigtheit zur Aufopferung und Wärme befindet sich in verkehrte Hände, wenn keine vernünftige und nachvollziehbare Richtung besteht. Liebe kann zu einer ungezielten Energie entarten, die wie Feuer alles in ihrem Umfeld verzehrt.

Genau so, wie das Element Feuer im täglichen Gebrauch ständig Überwachung benötigt, damit seine Flammen weder zu hoch noch zu niedrig brennen, benötigen Zuneigung und Liebe Steuerung und Wachsamkeit, damit sicher gestellt wird, dass sie ausschließlich Gutes tun werden und um zu vermeiden, dass Liebe ins Gegenteil ausartet.

Richtige Mischung

Die Thora erteilt auf diesem Gebiet Richtlinien und „Kontrollregeln“. Das Judentum ist eine andauernde Bewegung, ein Befinden, zwischen Regelungen und entstehendem Aufkommen, mit fester Tradition und eigenem Empfinden. Die richtige Kombination, die richtige Mischung, verleiht dem Judentum seine ewige Kraft.       

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