WER BEWACHT WEN? BEWACHUNG UND MESUSA – Parascha Bamidbar
WER BEWACHT WEM? BEWACHUNG UND MESUSA
„Und sie, die vor der Wohnung, im Osten, lagern mussten, an der Sonnenseite des Zeltes der Zusammenkünfte, waren Mosche, Aharon und seine Söhne, die als Aufgabe hatten, das Heiligtum zu bewachen, um auf die Kinder von Jisraejl auf zu passen, um Unbefugte fern zu halten“ (3:38).
Bewachung
Wir lernen in Kürze weltweit das Talmudtraktat Tamid, in dem die Bewachung des Tempels beschrieben wird und „the change of the guards“ (die sich abwechselnden Wächter) an jedem Schabbat, wann die eine Mischmar, de Gruppe der Kohanim, die andere abwechselt.
Sowohl am Tabernakel in der Wüste, wie auch im Tempel zu Jerusalem, war es eine Mitzwa, das Heiligtum zu beschützen. Die Kohanim und Levi’im bewachten die Heiligtümer nicht so sehr gegen Diebstahl oder Vandalismus, sondern vielmehr aus „Kawod“, aus Ehre. Auch der Palast des Königs wurde Tag und Nacht im Auge behalten. An drei Stellen hielten die Kohanim Wache und an einundzwanzig Stellen die Levi’im. Der Oberwachtmeister hieß Isch Har Habajit – der Meister des Tempelbergs. Der machte seine nächtlichen Runden und wenn er einen Kohen oder einen Levi dabei erwischte, dass dieser schlief, erhielt der unaufmerksame Wächter eine schroffe Abreibung.
Wir bewachen das Haus G“ttes, aber G“tt bewacht auch unsere Häuser. In der Beziehung G“tt-Mensch ist Vieles auf Gegenseitigkeit. Im Talmud im Traktat Avoda Sara wir die nachstehende Geschichte erzählt:
Die Mesusa
Onkelos, eine Neffe von Kaiser Hadrianus (Hadrian), konvertierte zum Judentum. Der Römische Kaiser entsandte daraufhin eine Legion Soldaten, um ihn an seinen ursprünglichen Wohnort und Religion zurück zu bringen. Onkelos fing darauf hin an, mit den Soldaten zu sprechen und überredete sie, zum Judentum zu konvertieren.
Daraufhin entsandte der Kaiser eine neue Legion, mit dem gleichen Auftrag. Auch diese letztere Legion konvertierte zum Judentum. Letztendlich befahl der Kaiser einer dritten Legion, Onkelos mit Gewalt nach Rom zu holen. Sie durften nicht mit ihm ins Gespräch gelangen. Während Onkelos nach draußen verbracht wurde, durchschritten sie den Türpfosten.
draußen bewacht HaSchem
Onkelos küsste die Mesusa und lachte. Die Soldaten fragten ihn, weshalb er lachen würde und Onkelos erklärte sich näher: „Ein König aus Fleisch und Blut wohnt in einem Palast, während seine Dienerschaft ihn draußen bewacht. HaSchem jedoch steht draußen auf Wache, während seine Dienerschaft im Inneren sicher wohnt“. Als die Soldaten dieses hörten, traten sie ebenfalls zum Judentum über.
HaSchem beschützt denjenigen, der eine koschere Mesusa an seinem Türpfosten befestigt. Eine Mesusa soll jedoch befestigt werden, da HaSchem dieses angeordnet hat und nicht zum Schutz. Eine Angelegenheit von Absicht und Kawod (Ehre). An der Außenseite der Mesusa-Rolle steht der Name G“ttes Scha-dai geschrieben. (Vermerk: die Mesusa ist nur koscher, wenn das Pergamentröllchen, also der Inhalt der Kapsel, von Hand und durch einen gläubigen Sofer geschrieben wurde).