ENDLICH FREIHEIT – Parascha Behar
ENDLICH FREIHEIT
8. Mai. In der Tat, die Freiheit ist ein großes Gut. G“tt wollte die höchste Freiheit, auf dass wir uns sofort und direkt zu IHM verhalten. Keine Zwischenperson sei gut genug. Über unser Tun, über das, was wir machen, ist ER jedoch der Chef.
Arbeitsrecht
Dieses hat Auswirkungen auf das Arbeitsrecht. Ein Arbeiter sollte (und darf) selbst Mitten am Tag seine Arbeit verlassen, als Äußerung dieser individuellen Freiheit. Unseren Arbeitsplatz verlassen. Das sollte und müsste gehen.
Ohr an den Türpfosten genagelt
Das Judentum hat die ewigen Abhängigkeitsbeziehungen satt. Deshalb wird ein Sklave, der sich weigert, seinen Dienstherren nach sechs Jahren zu verlassen, mit einem Ohr an den Türpfosten genagelt. G“tt wirft ihm vor: „Dieses Ohr hat meine Anordnung auf dem Sinai gehört „für MICH sind die Kinder Israels Sklaven“ und keine Sklaven von Menschen.
Es geht um die Haltung
Dieser Mann möchte seinen menschlichen Herrn nicht los lassen. Deshalb wird sein Ohr an den Türpfosten genagelt: „die Türpfosten waren meine Zeugen, als ICH in Ägypten über die Jüdischen Häuser hinweg schritt und die Erstgeborenen am Leben ließ“. Es geht um die Haltung!
Man darf sich jedoch selber für Arbeit verdingen. Aber nicht für mehr als drei Jahre. Dann verliert die Arbeit ihren zeitlichen Charakter (siehe Jesaja 15:14). Obwohl ein Arbeitsvertrag über mehr als drei oder fünf Jahre nicht wirklich Sklaverei genannt werden kann, übertrittst Du in gewissem Maße doch das Verbot von „für MICH sind die Kinder Israels Sklaven“. Du verlierst irgendwie Deine Unabhängigkeit.
Die Regeln bezüglich der Entlohnung, der geregelte Umgang mit dem Geld
Wie arbeitet die Freiheitsoption praktisch gesehen? Maimonides thematisiert den Fall des Arbeiters, der Mitten in seiner Arbeit inne hält und paskent (entscheidet), dass man den Arbeiter für die geleisteten Stunden aus zu zahlen hat.
vier Dinare
Gesetzt den Fall, dass Du jemand für acht Dinare pro Tag angemietet hast, damit er eine bestimmte Arbeit verrichtet. Genau zur Mitte des Tages hört der Arbeitnehmer damit auf. Dann hat der Arbeitgeber ihm vier Dinare aus zu zahlen, auch wenn es für den Arbeitgeber schwierig sein könnte, jemand zur Erledigung der zweiten Hälfte für vier Dinare zu finden.
der Arbeitgeber braucht hieran nichts zu verdienen
Wenn er für die zweite Hälfte des Tages günstigere Arbeitskräfte finden kann, hat er den Unterschied dem ersten Arbeiter, also dem, der die Hälfte der Zeit gearbeitet hatte, zu geben, denn der Arbeitgeber braucht an dieser Regelung nichts zu verdienen. Im Übrigen ist sich nicht jeder mit Maimonides über diese Erfüllung einig.