Inwiefern unterscheidet sich der Religionsunterricht von dem weltlichen?
Da unsere Kinder unsere Zukunft sind, hat eine gute religiöse Ausbildung (auf Hebräisch: Chinuch) im traditionellen Kreis absolute oberste Priorität. Damit wird die Frage der Form weitgehend beantwortet: Jede Form der Erziehung, die die religiöse Erfahrung des Kindes fördert, ist akzeptabel.
Eltern und Lehrer sind Vorbilder für die Nachwelt. Wir können unsere Allianz mit G’tt nur durch unsere Kinder fortsetzen.
Der Unterschied zwischen Chinuch und Sozialpädagogik ist so groß, dass ich immer wieder erstaunt bin, wie beide Formen der Traditionsvermittlung so nahtlos ineinander überzugehen scheinen.
Chinuch und profane Erziehung sind zwei grundsätzlich verschiedene Aktivitäten. Wenn ich diese Unterscheidung mache, mache ich mich der übermäßigen Vereinfachung schuldig.
sozial orientiert
individuelle religiöse Entwicklung
Chinuch hingegen konzentriert sich in erster Linie auf G’tt, wobei der zwischenmenschliche Aspekt sicherlich nicht vernachlässigt wird. Chinuch lehrt nachhaltige und ewige Werte und Standards. Die meisten Riten, Symbole und Ideen, die wir unseren Kindern beibringen wollen, sind für unsere Umwelt eher fremd. Das Chinuch konzentriert sich in erster Linie auf unser Sein, unsere individuelle religiöse Entwicklung und nicht auf den sozialen Erfolg.
Zusammenfassend möchte ich die Unterschiede auflisten:
* Die weltliche Bildung ist sozial orientiert, wird durch die Umstände des Hier und Jetzt, der modernen irdischen Realität bestimmt und bereitet sich auf die große Gesellschaft des sozialen Prestiges und des wirtschaftlichen Erfolgs vor. Die Bedeutung der individuellen Existenz und der Umgang mit den wesentlichen Werten des Lebens werden nicht oder nur am Rande diskutiert.
* Die Einheit von Denken, Fühlen und Üben ist in diesem Prozess der Erziehung unerlässlich.