UNTREUE – Parascha Nasso

UNTREUE – Parascha Nasso

Sota bedeutet „abweichend“. Es sind lediglich Vermutungen oder Ahnungen. Sie verlässt die übliche Treue der Ehe. Ihr Mann fängt an, an ihr durch ihr ungewöhnliches Verhalten zu zweifeln. Die Jüdische Ethik verlangt, dass ein Mann sich vergebungsvoll aufstellt: „Ein Mann darf seiner Frau keine Angst bereiten. Angst kann zu den schlimmsten Wahnzuständen führen“ (B.T. Gittien 6b). Die Frau im Hause einschließen ist schon außerordentlich gemein.

Laut dem Talmud führt das gerade zu Unzucht: „Handel nicht wie Jehuda ben Pappos, der seine Frau immer weg schloss“. Zu viel Strenge führt zu Untreue. Deshalb fängt der Abschnitt über die Sota mit den Wörtern an „iesch, iesch“ – Mann, Mann. Wenn ein Mann einen zu starken Matcho-Stempel auf den Haushalt aufdrückt, besteht die Möglichkeit oder die Gefahr, dass seine Frau den geraden Pfad verlässt.

Laut dem Italienischen Seforno (sechzehntes Jahrhundert) beschreibt die Thora die unterschiedlichen Stadien, von schlecht bis schlimmer. Die Verführung ist oft groß, die Fantasie geht mit Dir durch. Die Thora warnt, dass dieses eheliche Böse bereits in den ersten Anfängen beachtet werden sollte.

Zwei Zeugen sahen, dass sie sich mit einem anderen Mann befasste. Ihr Mann sollte sie natürlich zuvor (unter Zeugen) gewarnt haben. Er hat deutlich zur Kenntnis zu geben, dass er nicht möchte, dass sein Frau sich mit ihrem „Liebhaber“ abgibt. Die Erklärer sind über die Frage, ob diese Haltung des Mannes einem lauteren oder einem unlauteren Geist entstammt, unterschiedlicher Meinung.

Nachmanides besagt, dass der Mann dieses Opfer zu erbringen hätte und nicht die verdächtigte Frau, da seine Eifersucht bereinigt werden müsste. Er erbringt dieses Opfer in einem tönernen Gefäß oder Behälter, als Zeichen, dass die Eifersucht zu Scherben zerbrochen werden sollte. Er sollte dem Wasser Sand hinzu fügen, um seine Nichtigkeit zu betonen. Er war Staub und soll zu Staub zurück kehren.

Dieses Opfer dient zur Versöhnung des Mannes, dass er die Dinge so ihren Lauf hat nehmen lassen. Der Mann soll Versöhnung erzielen, denn er hatte indirekt verursacht, dass der Name G“ttes über das Fluch bringende Wasser ausgelöscht werden musste.

Die Frage bleibt, ob die Bitterkeit der Wässer etwas Übernatürliches oder etwas Normales war.

Das Wasser konnte wegen des Sandes, der hinein getan wurde oder wegen der Tinte, die darin abgerieben wurde, bitter werden. Sie werden „Fluchwässer“ genannt, wegen des Kelala (Fluches), der über die trinkende Frau gesagt wird, indem sie nicht sauber geblieben sei.

Die Sota wird nur durch die Wässer angegriffen, wenn ihr Mann vollständig von jeder Art des Ehebruches frei war.