Parscha Schekalim Parscha Sachor Parscha Para & Parascha Hachodesch bezeichnet werden, an denen außerordentliche Paraschot vorgelesen werden – Parascha TERUMA 

Parscha Schekalim Parscha Sachor Parscha Para & Parascha Hachodesch bezeichnet werden...

Die meisten dieser Schabbatot erhielten ihre Bezeichnungen oder Namen von der gesonderten Unterteilung in der Thora (oder in der Haftara), die an diesen, jeweiligen Tagen, gelesen werden. Während der vier Schabbatot vor und nach Purim werden die sogenannten Arba Paraschot vorgelesen.

Die Aufforderung, Opfer zu erbringen

Der erste Schabbat heißt Schabbat Schekalim, der Schabbat vor oder am ersten Adar oder am ersten Adar II, an denen der Abschnitt von Schekalim (Schmot 30:11-16) gelesen wird, als Erinnerung an den Aufruf, die Beiträge für den Tempel- und Opferdienst zu entrichten.

Der zweite Schabbat heißt Schabbat Sachor, der Schabbat vor Purim, an dem der Abschnitt, der Amalek betrifft, vorgelesen wird (Dewarim 26:16-19).

Der dritte Schabbat heißt Schabbat Para, der erste oder zweite Schabbat nach Purim. An diesem Schabbat werden die Angaben über die Reinigung mit der Asche der roten Kuh vorgelesen (Bamidbar 19). Diese Parascha passt gerade genau in diese Jahreszeit, in Verbindung mit dem Erbringen des Pessach-Opfers, wobei man sauber sein muss. (zu verstehen: spirituell rein).

Der vierte Schabbat heißt Schabbat Hachodesch, der Schabbat VOR oder AM 1. Nissan. An diesem Schabbat wird die Parascha Hachodesch vorgelesen (Schmot 12:1-20), in der das Jüdische Volk auf das Pessach-Opfer und auf den Jom Tov von Pessach vorbereitet wird.

In der Mischna

Die Arba Paraschot nehmen in der halachischen Literatur einen besonderen Platz ein: noch bevor die Thora in die uns nun bekannten Paraschot für Schabbat unterteilt wurde, wird die Verpflichtung, die Arba Paraschot vor zu lesen, bereits erwähnt.

Es stimmt, dass bereits seit der Zeit von Mosche Rabbejnu eine Verpflichtung besteht, an jedem Schabbat aus der Thora zu lesen, aber die Unterteilung in vierundfünfzig Abschnitten stammt erst aus jüngerer Zeit. Im Lande Israel war es zum Beispiel in Talmudischen Zeiten üblich, die Thora in ihrer Gesamtheit einmal in drei Jahren vollkommen bis zum Ende zu lesen.

Etwa vor tausendachthundert Jahren bestand eine Meinungsverschiedenheit zwischen den Amorajim (den Gelehrten aus dem Talmud) über die Frage, ob die Arba Paraschot an Stelle der gewöhnlichen Schabbat-Parascha gelesen werden sollten oder ob die Arba Paraschot lediglich den üblichen wöchentlichen Sidrot hinzugefügt werden sollten (B.T. Megilla 30b).

Die Halacha lautet, dass die Arba Paraschot nach der üblichen wöchentlichen Sidra gelesen werden. Die Haftara folgt im Anschluss an den letzten Teil, der aus der Thora gelesen wurde, so dass an den vier besonderen Schabbatot um Purim herum nicht die Haftara der wöchentlichen Sidra vorgetragen wird, sondern eine spezielle Haftara, die zu einer der vier Paraschot gehört.

Das Maftir

Da das Vorlesen der Arba Paraschot tatsächlich verpflichtend ist, besteht zwischen den Rischonim über den Stellenwert der Maftir-Lesung an diesen vier besonderen Schabbatot ein Meinungsunterschied.

Eigentlich zählt das Maftir zu den vorgeschriebenen sieben Allijot (Aufrufe zur Thora), so dass einige Rischonim (Gelehrte, die zwischen tausend und fünfzehnhundert lebten) der Ansicht zugeneigt waren, dass man vor der wöchentlichen Sidra lediglich sechs Personen aufruft und die siebente Person, also der Maftir, zu einer der arba Paraschot aufgerufen werden sollte, die aus einer zweiten Sefer-Thora zu lesen sei.

Unserem Minhag entsprechend (unserer Tradition) wird der Maftir als Achter aufgerufen, nach den sieben vorgeschriebenen Allijot (Aufrufe zur Thora). Das bedeutet also, dass der achte Aufgerufene – der Maftir – eine der vier Paraschot vorträgt.

Sachor: eine Mitzwa aus der Thora?

Die Vorlesung von Sachor ist laut einer Anzahl von Gelehrten eine Mitzwa aus der Thora. Im Talmud (B.T. Megilla 18a) wird dieses wie folgt begründet:

„die Thora schreibt vor (Devarim/Deut. 25:19): Gedenke!“… Nun könnte ich meinen, dass sich einfach erinnern (in Gedanken, daher Gedenke), genügen würde. Wenn der Passuk jedoch weiter besagt: „Du sollst nicht vergessen“ (ibid.) wird mit diesem letzten Spruch auf die Erinnerung beim Nachdenken gezielt. Was meint oder bezweckt die Thora mit dem Wort „Gedenke?“ Das bedeutet „verbal erinnern“, also das Gedenken aussprechen. Paraschat Sachor muss mit einem Minjan aus einer Sefer-Thora vorgelesen werden.

Sachor vor Purim?

Laut Anderen gibt es für die Vorlesung der Paraschat Sachor keinen ausgesprochenen vorgeschriebenen Zeitpunkt. Die Chachamim haben diesen deshalb kurz vor Purim eingeführt, da der Inhalt sich der Geschichte von Purim anschließt.

Rabbi Jesaja Pieck-Berlin leitet aus dem Verbot zu vergessen ab, dass man mindestens einmal jährlich das vorlesen muss, was Amalek uns angetan hatte, da ein allgemeiner Hinweis im Talmud besteht (B.T. Berachot 58b), dass man nach einem Jahr beginnt, zu vergessen (daher zum Beispiel auch, dass das Trauerjahr nicht länger als ein Jahr dauert).

Aus einem Sefer (Thora)

In der Responsen-Sammlung Amuda Or wird im Text von Schmot/Ex. 17:14 eine Verknüpfung der Verpflichtung gefunden, die Paraschat Sachor aus einer Sefer-Thora vorzutragen: „Schreibe dieses zur Erinnerung in ein Buch“. Weshalb musste die Paraschat Sachor in einem Buch oder auf einer Rolle aus Pergament niedergeschrieben werden? Darüber hinaus würde man sich fragen können, wie die Juden in der Wüste, die doch auch jedes Jahr die Pflicht hatten, die Parascha Sachor vor zu lesen, ihrer Pflicht nachkommen konnten. Die Thora wurde immerhin erst am Ende der vierzig Jahre Wüstenwanderung aufgeschrieben. Deshalb hatte G“tt Mosche beauftragt, die Paraschat Amalek in einem gesonderten Sefer nieder zu schreiben.

Sachor nicht gehört?

Was muss man tun, wenn man Paraschat Sachor nicht gehört hat? Laut dem Mageen Awraham kann man die Pflicht zum Gedenken und Erinnern auch bei der Thora-Vorlesung an Purim selbst erfüllen, die auch vom Krieg des Amalek mit dem Jüdischen Volk handelt (Schmot/Ex. 17:8 usw.). Der Mischna Berura ist jedoch nicht der Ansicht von Mageen Awraham. Das Wichtigste der Mitzwa ist nämlich sich daran zu erinnern, was Amalek uns angetan hat und dieses den nachkommenden Geschlechtern zu vermitteln, dass wir dazu verpflichtet sind, den Namen Amalek’s auszulöschen. Dieses steht jedoch nicht in der Parascha beschrieben, die an Purim selbst vorgelesen wird.