Die Wüstenwanderung… unsere Reise auf dem Weg in die künftige Welt – PARASCHA SCHLACH LECHA

Die Wüstenwanderung… unsere Reise auf dem Weg in die künftige Welt – PARASCHA SC...

Die Wüstenwanderung… unsere Reise auf dem Weg in die künftige Welt

Die Geschichte der Kundschafter war mehr als nur ein historischer Zeitabschnitt. Viele Juden wollten eigentlich nicht aus Ägypten aus ziehen. Noch in der Wüste genügte der geringste Anlass dazu, zu rufen, dass man zu den Fleischtöpfen des ehemaligen Sklavenhauses zurück kehren wolle.

Die Erzählung über die Kundschafter zeigt uns unsere Zweifel über die Wahl zwischen einem spirituellen Leben oder einer Welt der materiellen Expansion, Effektivität, Produktion und „immer mehr“. Wenn der geistige Suchvorgang zu scheitern droht, muss nur „das“ geschehen, damit wir wieder in die irdischen Sicherheiten zurück fallen.

Die Wüstenwanderung war ein Leben voller Unsicherheiten. Aber das symbolisiert auch unsere Reise auf dem Weg in die künftige Welt. Die Wüste ist eigentlich ein Symbol für die Welt, in der wir jetzt leben, die von zeitlicher Begrenzung ist und die nicht allzu lange dauern wird. Unser Ziel ist die Olam Haba, die Welt, die kommen wird.

Die Erlösung aus Ägypten war der erste Schritt auf dem Weg zu einem geistigen Leben. Die Wüste symbolisiert den Kampf, die Unsicherheit und die Schutzlosigkeit des Lebens in einem Bereich, wo wir gegen unsere niederen Instinkte einen Kampf austragen müssen. Der Pharao, Potifar und Kühe spielten in Ägypten eine wichtige Rolle und symbolisieren die irdische Ausdehnung und Verbreiterung. Das Grundwort „Var“ (Kuh) in diesen drei Wörtern ist der Hinweis für materielle Ausrichtung. Der Kopf einer Kuh ist nach unten gerichtet und befindet den größten Teil des Tages unterhalb des Körpers. Ein Mensch kann sich selber nicht aus seinem geistigen Gefängnis befreien (B.T. Berachot 5b).

Die G“ttliche Einmischung beim Auszug aus Ägypten war eine Tat aus Gnade, da G“tt selber eingriff, ohne Verdienste von Am Jisarejl.

Letztendlich geht es um unsere Erlösung im Messianischen Zeitalter. Ist auch dieses wieder ein Eingriff von Oben? Oder können wir selber hierzu etwas bei steuern? Können wir die Messianische Erlösung durch gutes religiöses Verhalten beschleunigen?

Das Judentum besagt, dass wir über „TUN“, also dass wir uns bewegen und entsprechend tätig sind, das Gute in der Welt fördern können und den G“ttlichen Funken aufwerten, erhöhen können. Dieses nennt man TIKUN.

Die Erzählung über die Kundschafter war jedoch ein Zeitraum von Zweifel bezüglich der G“ttlichen Führung. Deshalb war das so ernst zu nehmen. Der Mensch meint, die Welt verbessern zu können, indem er selbst eingreift. Jedoch verstehen wir oft nicht, was wir tun.

Es gibt einen berühmten Midrasch, in dem Mosche gezeigt wird, wie alles durch G“tt hinter den Kulissen geregelt wird. Mosche ruhte sich einst an einem Brunnen aus und betrachtete das Geschehen aus der Ferne, aus einem gewissen Abstand.

Er sah dort einen Vorbeireisenden an kommen, der vom Wasser trank und dabei seine Geldbörse verlor. Der Mann bemerkte das nicht und ging weiter. Danach kam ein zweiter Vorbeiziehender, der die Geldbörse fand und mit ihr davon zog.

Später erschien auch noch eine dritte Person, die von dem, was vorher geschehen war, keine Ahnung hatte. Der erste Reisende kam erbost zum Brunnen zurück. Da sah er den dritten Angekommenen. Er ging davon aus, dass dieser sein Geld gefunden hatte. Dieser jedoch stritt alles unter Protest ab, worauf der Jenige, die Geldbörse verloren hatte, den unschuldigen Unbeteiligten erschlug. Er flüchtete, allerdings ohne seine Geldbörse.

Mosche wandte sich an G“tt und fragte nach dem Sinn dieses Gesamten. Ein unschuldiger Passant wird ermordet, während der erste Reisende zum Mörder wurde. Und der zweite Vorbeiziehende sei durch den zufälligen Fund steinreich geworden.

G“tt erklärte Mosche die Hintergründe.

*Der erste Passant war nicht auf einer ehrlichen Art an das Geld gekommen.

*Es gehörte eigentlich dem zweiten Mann, der es schließlich auch fand und an sich nahm.

*Der dritte Mann verdiente wegen einer ernsthaften Verfehlung die Todesstrafe, zu der er jedoch durch fehlende Zeugen nicht verurteilt werden konnte. Auf diese Weise war jedoch Recht eingetreten und die kosmische Disharmonie zwischen Verfehlung und Verbrechen war wieder hergestellt.

Viele Dinge in unserer Welt erfolgen jedoch hinter den Kulissen und durch unsere oberflächliche Betrachtungsweise haben wir nur wenig Verständnis oder Wissen über oder für die Steuerung G“ttes.

Durch mangelhaften Überblick können wir viel kaputt machen. Aber von EINER Sache sind wir überzeugt: „ALLES WIRD – LETZTENDLICH – WIEDER GUT WERDEN“!