Parascha Wajikra

Rabbi Ja’akow Emden (achtzehntes Jahrhundert, Deutschland) verweist darauf, dass ein breit angelegter gesellschaftlicher Bezug unerlässlich sei. Derech Eretz richtet die Gesellschaft auf die ethischen Richtlinien der Tora aus. Die Ge’ula Schlema – die letztendliche Erlösung – kann weltweit nur von einem Tora-Staat ausgehen. Deshalb ist Derech Eretz dann von noch viel größerer Bedeutung als in der Gola, im Exil. Israel MUSS der Tempel der Welt werden.

Diese Herausforderung wird uns nicht auf einem silbernen Tablett serviert. Im Augenblick ist die Israelische Gesellschaft bei weitem noch nicht dort angelangt. Aber sie ist zumindest die Keimzelle einer Biblischen Gesellschaft. Die Aufgabe, diesen Samen zu pflanzen und zur Blühte zu bringen, erzeugt Hochachtung und ist überwältigend. Sie ist die Herausforderung des Tora-Judentums heutzutage, wie Rav Dressler (zwanzigstes Jahrhundert, Gateshead) sie beschrieb: „Wehe demjenigen, der am Tag des Urteils erscheint und für diese konkrete Tatsache noch immer blind ist“ (Michtav Me’elijahu III:352).

Oder wie Rabbi Elijahu Bloch, der Rosch Jeschiwa von Tels, es benannte: “Die gesunden Bereiche des Jüdischen Volkes tragen eine große Verantwortung für den Erhalt des Jüdischen Landes (Bulletin Union of Students of Yeshivat Tels – Cleveland, Tewet 5747).

Unter diesen Umständen sind alle Arten des Bezuges der Toragemeinschaft – sozial, politisch, wirtschaftlich und intellektuell – dringend notwendig, soll dieser “G”ttliche Probeballon”, Israel, als ein Tora-Staat gelingen (Schlussrede der vierten Kenessia Gedola der Agudat Jisraejl in 1954 durch Rabbi Jossejf Kahaneman, Rosch Jeschiwa von Ponowecz).

Einbezogen sein in der Welt um uns herum

Die besonderen Umstände, die unser geschichtliches Zeitalter kennzeichnen, erfordern eine andauernde neue Abwägung der kulturellen Strategie der Tora-Welt. Das Derech Eretz Prinzip leistet hierzu als leitenden Anfang seine Dienste. Tora mit Derech Eretz bedeutet, dass wir in der Welt um uns herum einbezogen sind in sozialer, wirtschaftlicher und politischer Hinsicht. Dieses ist übrigens nichts Neues.

Die Einsammlung der Exile in Israel richtet einen dringenden Aufruf an unseren Bezug zu allen Aspekten des (israelischen) Zusammenlebens. Die Entscheidung richtet sich jedoch an die geistliche Führung des Jüdischen Volkes.

Unsere Gelehrten erzählten uns: “Jedes Geschlecht erhält seinen passenden Anführer” (B.T.Arachin 17a). Die lebenden Heiligen, die sich viel Aufopferung für ihre Mitbürger zumuten, sind die “Opfernde dieser Zeit”. Sie bilden das Zentrum unserer spirituellen Ausrichtung. Menschliche Tabernakel, die Nachfolger und die Übernahme und Fortsetzung verdienen und dem Tora-Staat Leben einhauchen.