Würdigung und Hoffnung – Parascha Jitro

Würdigung und Hoffnung – Parascha Jitro

Würdigung und Hoffnung

„ICH bin HaSchem, Dein G“tt, der Dich hinausgeführt hat“ (20:2). Weshalb steht da „Dein G“tt“ im Singular, also Einzahl? Der Midrasch vermerkt, dass G“tt jedem geradeaus in die Augen schaute und auf seine G“ttliche Seele ansprach. Dieses verleiht dem Menschen Würdigung, Hoffnung und Verantwortung. Von jedem wird erwartet, zu sprechen: „Für mich wurden die Zehn Aussagen erteilt und ich bin verpflichtet, sie zu erfüllen“. Dieses ist kein Hochmut. Das ist unsere moralische Berufung und Erfüllung!

Ist „ICH bin HaSchem, Dein G“tt, der Dich hinaus geführt hat“ nun ein Gebot oder ein Wachstumsvorgang?

Die Erscheinungsformen G“ttes können unterschiedlich sein, aber Sein Wesen bleibt unverändert. Man kann das mit einem weißen Licht vergleichen. Wenn man es durch eine rote oder durch eine grüne Brille betrachtet, scheint das Licht eine andere Farbe zu haben. Aber das Licht ist das gleiche. Die Verbindung Mensch-G“tt und die zwischenmenschlichen Beziehungen befinden sich auch in der gegenseitigen Verlängerung.

Gegenüber einander

Die Zehn Gebote standen auf zwei Tafeln beschrieben. Die ersten fünf zwischen Mensch und G“tt standen den letzten fünf zwischen dem Menschen und dem Mitmenschen gegenüber, so laut Rabbi Chanina ben Gamliejl. Es greift alles in einander:

nicht morden“, da ein Mörder die G“ttliche Anwesenheit im Menschen mindert und reduziert.

Antlitz haben“ stand gegenüber „Du sollst keinen Ehebruch begehen“, da Unzucht und Götzendienst in unterschiedlichen Zusammenhängen die gleiche Bedeutung haben: Untreue.

aussprechen“ stand gegenüber: „Du sollst nicht stehlen/rauben“, da ein Dieb, wenn er erwischt wird, letztendlich falsch schwören würde.