PERMANENT MAKE-UP

PERMANENT MAKE-UP

Permanent Make-up ist eine relativ neue Methode der Kosmetikbranche, Make-up für einige Jahre haltbar zu machen. Diese Prozedur wurde erstmals von Gioria Ang im Jahr 1984 durchgeführt und wird immer häufiger in der Kosmetikbranche angewendet. Bei dieser Prozedur werden Farbpigmente mit Hilfe einer Nadel unter die erste Hautschicht (Hypodermis) platziert und erzielt somit das gleiche Ergebnis wie Lippenstift und Eyeliner, mit dem Vorteil, dass es bis zu drei Jahre haltbar ist.

Diese neuartige Methode löste eine große Debatte zwischen den halachischen Autoritäten aus, ob dies erlaubt ist oder nicht. Es gibt zwei potenzielle halachische Probleme:

  1.          Chaziza (während dem Untertauchen in der Mikva-rituelles Bad darf sich nichts zwischen dem  Körper der Frau und dem Wasser befinden) 
  2.          Ketovet Ka´aka (Tattoo)

Doch die meisten Autoritäten argumentieren, dass es kein Problem von Chaziza gibt, weil es sich unter der Haut befindet und somit den Kontakt des Körpers zum Wasser nicht behindert. Das weitaus größere Problem ist der Aspekt des Tattoos und dies sollte genauer untersucht werden.

Die Torah (Vaikra 19,28) verbietet das Anbringen eines Tattoos. Obwohl der Chinuch (Mitzwa 253) und der Rambam (Akum 12, 11) dieses Verbot mit dem Folgen der Wege der Völker begründen, ist es dennoch verboten, auch wenn man es aus anderen Gründen macht und nicht um ihren Wegen zu folgen.

Es gibt eine Meinungsverschiedenheit unter den Rishonim (Kommentatoren und halachische Autoritäten des Mittelalters), ob sich das Verbot der Torah nur auf das tattoovieren von Buchstaben und Schrift bezieht oder sogar Zeichen ohne Bedeutung. Der Chinuch (Mitzwa 253) und Tosafot Yeschanim (Makkot 21.) sind der Meinung, dass nur Buchstaben und Schrift von der Torah verboten wurden, aber alles andere nicht. Aber der Raavad (Erklärung zum Torat Kohanim Kdoshim) und Rash MiShanz (dort) sind der Meinung, dass jegliches Tattoo in das Verbot eingeschlossen wurde. Aber sogar die Meinungen, welche der Meinung sind, dass sich das Verbot der Torah nicht darauf bezieht, sind einverstanden, dass es von den Weisen verboten wurde.

Außerdem gibt es eine Diskussion zwischen den Rishomin (Rashi Kommentar auf Torah Kdoshim 19,28; Chinuch; Nimukei Yosef Makkot), ob sich das Verbot nur auf ein Tattoo bezieht, welches permanent ist oder sogar ein zeitweiliges Tattoo von der Torah verboten wurde.

Permanentes Make-up ist weder Schrift noch Buchstaben und hält nur bis zu drei Jahre, sodass es von den erwähnten Meinungsverschiedenheiten abhängen wird.

FAZIT Rav Ovadia Yosef (zitiert vom Nishmat Awraham Siman 180) erlaubt Permanent Make-up, weil es „nur“ zwei rabbinische aufeinander Verbote sind. Aber viele heutigen halachischen Autoritäten (Rav Y.S Eliyashiv, Rav Chaim Kanievski shlita, Lehoros Natan Band 10 Y“D 64, Shevt HaLevi Band 10 Siman 137) sind mit ihm nicht einverstanden und verbieten.

Hier ist die Rede von Permanent Make-up, welches nur der kosmetischen Schönheit dient, aber wenn es darum geht, Narben oder andere kosmetische Makel zu verstecken (z.B. fehlende Augenbrauen etc.) ist Rav Ezra Bazri der Ansicht, dass auch die verbietenden Meinungen erlauben werden, weil unsere Weisen keine Verbote auf Kosten der Ehre eines Menschen machten.