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Universelle Religion, Monotheismus

Noach Kuzari
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Universelle Religion

Ben Noach: Wenn dies so universell ist, muss es dann auch zur Einheit zwischen den Völkern beitragen können?

Rabbi: Die Gesetze Noachs als solche sind für das gegenwärtige ökumenische Streben von großer Bedeutung. Sie sind im Talmud aufgeführt, der zwischen 200 und 500 n.d.Zw. kanonisiert wurde.

Ben Noach: Aber dann haben die Römer Israel grausam regiert. Sie kümmerten sich nicht um jüdische Überzeugungen über das universelle Recht. Damals galt das Gesetz des Stärkeren.

Rabbi: Dies ist umso bemerkenswerter und überzeugender für die Aufrichtigkeit der Talmudgelehrten. Wahrheitsgetreu blieben sie bei ihrem Streben nach einem universellen Recht. In der Tat taten sie dies in einer Zeit ständiger Verfolgung durch die römischen und späteren katholischen Behörden.

Monotheismus

Ben Noach: Gibt es einen Unterschied zwischen Monotheismus in den verschiedenen Systemen?

Rabbi: Die Weisen des Talmud präsentierten das noachidische System als Religion für die ganze Menschheit. Das noachidische Konzept von G-tt weicht nicht vom reinen Monotheismus Moses und der jüdischen Propheten ab. Der einzige Unterschied zwischen dem jüdisch-religiösen System und dem noachidischen System ist praktischer Natur. Der Talmud erwartet nur, dass der noachidische Konvertit die Gesetze Noachs als Ergebnis einer g´ttlichen Offenbarung akzeptiert. Obwohl viele noachidische Vorschriften von fast allen Nationen akzeptiert wurden, wie zum Beispiel das Verbot von Diebstahl und Mord, akzeptierten sie dies nicht als g´ttliche Gesetze. Sie hielten es aus rationalen Gründen für ratsam, diese Gesetze einzuhalten, weil eine Gesellschaft ohne sie undenkbar ist.

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Written by Dajan Raphael Evers

Oberrabbiner von Düsseldorf /Dajan des Europäischen Beit Din's

Bekannt für seine enzyklopädischen Kenntnisse in fast allen Bereichen des Judentums. Ist ein Mitglied in CER (Konferenz der europäischen Rabbiner) sowie im europäischen Beit Din.

Hat mehrere Bücher geschrieben. Darunter: „Talmudisches Denken“, „Die Echte Torah“, „Schaatnes Gesetze“.

Im Moment widmet sich dem Ziel das jüdische Leben in Düsseldorf wieder aufzubauen.

Sprachen: Holländisch, Yiddisch, Hebräisch, Englisch, Deutsch

(Foto gemacht von: J. Feldmann)

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