Wer hat Mosche begraben? – Parascha Wesot haBracha

Wer hat Mosche begraben? – Parascha Wesot haBracha

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Dewarim/Deut. 34:6:“Und er begrub ihn im Tal im Land Mo’aw“. Die Frage ist, wer Mosche begraben hat:

  • Im einfachen Sinne bedeutet der Satz, dass G“tt Mosche begraben hat.
  • Aber Rabbi Jischmaejl (2. Jahrhundert) ist der Meinung, dass Mosche sich selber begraben hat.
  • Laut Rabbi Owadja Sforno (16. Jahrhundert, Italien) hat die  verabschiedende Seele von Mosche den Körper begraben.
  • Ibn Esra (13. Jahrhundert) erklärt jedoch, dass Mosche in eine große Grotte hinein ging und dort durch herabstürzende Erde verschüttet wurde.
  • Die Gelehrten aus dem Talmud (B.T. Sota 13) erklären, dass Mosche Rabbejnu nicht verstarb, sondern dass er in den Himmel aufgestiegen sei.

Der größte Prophet

Dewarim/Deut. 34:10: “Und es stand innerhalb Israels nicht noch mal ein Prophet auf wie Mosche, der G“tt von Angesicht zu Angesicht gekannt hatte.“

Die Erklärer fragen sich unter einander ab, was der Unterschied zwischen der Prophetie von Mosche und den Prophetien aller anderer Propheten sei. Rabbi Chasdai Crescas (fünfzehntes Jahrhundert, Spanien) sagt, dass eine normale Prophetie in der Natur vorhanden sei. Die Prophetie von Mosche war jedoch übernatürlich, ohne jegliche Vorbereitung.

Was bedeuten die Worte  „Und es stand innerhalb Israels kein Prophet wie Moses auf“? Soll das bedeuten, dass es innerhalb der anderen Völker wohl einen Propheten wie Mosche gab? Bile’am verfügte auch über eine übernatürliche Prophetie, aber seine Prophetie war ein besonderer Auftrag von G“tt, damit die Völker nicht sagen hätten können „Hätten wir auch einen Propheten wie Mosche gehabt, dann hätten wir auch die Thora angenommen“.

Rabbi Jitzchak Abarbanel (Spanien, fünfzehntes Jahrhundert) ist der Meinung, dass Bile’am mit Prophetie überhaupt nichts am Hut hatte. Er sei ein schlichter Wahrsager und Magier gewesen. Nur für diese Gelegenheit – also sein Auftrag, der ihm übernatürliche Sichtweisen gab, aber nur hierfür – wurde ihm die Möglichkeit verliehen, mit G“tt zu sprechen. Aber auch seine Eselin vermochte, in dieser Angelegenheit zu sprechen. Innerhalb Israel, also dem Volk, gab es Propheten, innerhalb den Heiden nur Wahrsager und Magier. Mosche war deren Haupt und deren wichtigster Prophet, Bile’am war der wichtigste Magier.

Direkte Prophetie, nicht über Umwege

Die Benennung „von Angesicht zu Angesicht“ ist schwierig oder zumindest fragwürdig, da in der Thora im Prinzip steht „MEIN Antlitz wird nicht zu sehen sein oder nicht gesehen werden können“. (daher bedecken wir beim „Schema Israel“ unsere Augen, da G“tt ja das hellste Licht ist und uns blenden würde).

Maimonides (zwölftes/dreizehntes Jahrhundert) sagt in seinem Moré Newuchim (Wegweiser der Verirrten), dass „von Angesicht zu Angesicht“ hier als Prophetie geradeaus zu betrachten sei. Mosche erfuhr die Prophetie auf eine übersinnliche Weise. Dieses schien unter anderem bei der Offenbarung auf dem Berg Sinai der Fall gewesen zu sein. Der Rest des Volkes hörte lediglich die ersten zwei der Zehn Gebote. Mosche Rabbejnu hörte alle.

Seitwärts – geradeaus/ ein Mal – andauernd

Don Jitzchak Abarbanel erklärt weiter, dass das Jüdische Volk die G“ttlichen Laute nur EIN Mal hörte, während Mosche sie andauernd hörte. Andere Erklärer, wie Rabbejnu Mejuchas (dreizehntes Jahrhundert) besagen, dass zu anderen Propheten seitwärts gesprochen wurde, aber zu Mosche von Angesicht zu Angesicht gesprochen wurde; er wurde also in der Tat direkt, also geradeaus, angesprochen.

Zeichen und Wunder für ganz Israel

Mosche wird weiter wegen der Zeichen und Wunder, die er verrichtete, bejubelt. Auch andere Propheten verrichteten auf die einen oder andere Weise große Wunder. Maimonides erklärt, dass Mosche im Stande gewesen war, öffentliche Wunder für das gesamte Israel zu verrichten, während andere Propheten nur Wunder für Einzelpersonen leisten konnten.

Qualität und Länge der Wunder

Nachmanides (dreizehntes Jahrhundert, Spanien), verweist auf viele Wunder, die auch von anderen Propheten für Jedermann öffentlich geleistet wurden. Nachmanides zieht dann auch die Schlussfolgerung, dass hier in der Thora auf die Qualität der Wunder von Mosche Rabbejnu gezielt wird.

So etwas wie Matan Thora, die Gesetzgebung auf dem Berg Sinai, ist nie früher und nie später erfolgt.

Auch die Länge der Wunder von Mosche Rabbejnu war außergewöhnlich. Das Manna fiel vierzig Jahre in der Wüste hinab. Auch die Wunder des Wassers aus der Quelle und die beschützenden Wolken und die Feuersäule dauerten sehr lange. Abarbanel vermerkt noch zusätzlich, dass andere Propheten die Wunder mittels ihrer Gebete bewirkten, während Mosche Rabbejnu diese ausschließlich durch die Aussagen G“ttes erfolgen ließ.