ZEDAKA 7 – Eine eigene Zedaka-Box für jedes Kind ist pädagogisch am effektivsten

Die Zedaka-Box hat auch einen pädagogischen Effekt: auch Kinder können jetzt einen Teil ihres Taschengeldes für eine gute Sache ausgeben. Kinder haben oft die größten Schwierigkeiten, etwas von sich abzugeben. Aber wenn Vater oder Mutter mit gutem Beispiel vorangehen und jeden Tag etwas spenden, werden auch die Kinder dazu bereit sein; sie werden ‘genau wie Papa und Mama’. Lernen durch Imitation ist schließlich eine Säule unseres Sozialverhaltens. Eine eigene Zedaka-Box für jedes Kind ist pädagogisch am effektivsten. Ist das Geben von Zedaka in der frühen Kindheit hauptsächlich eine Frage des Tuns, folgt in einem etwas fortgeschrittenen Alter mehr intellektuellem Interesse: früher oder später wird jedes Kind seinen Vater oder seine Mutter fragen, was es mit dieser Büchse auf sich hat.

Auf diese Weise erhalten Vater und Mutter die Möglichkeit, die Idee von Zedaka – des sozialen Engagements und der Fürsorge – anzusprechen. Eltern könnten erzählen, wie die Mizwa von Zedaka wie ein roter Faden durch unsere Geschichte verläuft: Awraham wurde zum Patriarchen des jüdischen Volkes gewählt, weil er seinen Nachkommen befahl, Zedaka zu üben; das jüdische Volk wurde aus Ägypten befreit, weil es trotz der schwierigen Umstände nie seine Zedaka-Pflichten verletzt hatte; der jüdische Bauer musste immer an die Armen abgeben, das erste Exil des jüdischen Volkes allerdings war eine Folge der geistlichen Armut: man war nicht mehr in der Lage einen Zehnt an notleidenden Brüdern zu schenken.

Weiterhin können die Eltern ihren Kindern sagen, dass manche Menschen die Mizwa von Zedaka so wichtig finden, dass sie sogar Kredite aufnehmen, um Bedürftigen zu helfen. Je häufiger eine Person Zedaka gibt, desto lobenswerter ist dies. Dies steht im Gegensatz zur Erfüllung der Mizwa von Zedaka als einmalige Gabe, auch wenn der Gesamtbetrag gleich ist.

Maimonides (1135-1204) schreibt, dass neben der Qualität auch eine Quantität an guten Taten zur geistigen Erhöhung beiträgt. Der Zweck des täglichen Zedaka-Gebens ist nicht, ‘mehr zu geben, als man in der Lage ist’, sondern der Versuch, unsere Einstellung gegenüber anderen zu verbessern. Mit diesem Zweck vor Augen sind viele kleine Spenden effektiver als wenige große (8).