Wie genießt man Luxus richtig?

Wie genießt man Luxus richtig?

Es ist der Brauch an jedem Feiertag eine der fünf Schriftrollen (Esther, Ruth, Schir HaSchirim, Eicha, Kohelet) zu lesen. Diese entspricht thematisch dem jeweiligen Feiertag und trägt dieselbe Botschaft mit sich. An Sukkot ist es der Brauch Kohelet zu lesen. Dies ist jedoch sehr unverständlich, denn nicht nur, dass es thematisch nicht passt, sondern die düstere Einstellung des Kohelet scheint der fröhlichen Atmosphäre des Festes Sukkot zu widersprechen. Sukkot ist das Fest der Freude und Kohelet sieht keinen Sinn des Lebens auf dieser Welt und bevorzugt den Tod.

Die Antwort ist, dass wir die Botschaft des Kohelet komplett falsch verstehen: Er geht einen Genuss und Vergnügen nach dem anderen durch und beschreibt sie alle als nichtig, jedoch nur, wenn dies das Ziel des Menschen auf dieser Welt ist. Wenn ein Mensch nur dafür lebt, um zu genießen und sich zu entspannen, garantiert ihm der Kohelet, dass er scheitern wird. Die physische Natur des Menschen ist, dass ihm jeder (unkontrollierter) Genuss langweilig wird und keine Befriedigung mehr bringt. An so einen Menschen richtet sich seine düstere Botschaft, dass ihm der Tod besser als das sinnlose Leben ist.

Aber wenn der Mensch ein
spirituelles Leben führt, sich Grenzen setzt und höhere Ziele anstrebt, als nur
das Leben zu genießen, wird er glücklicher und motivierter sein und auch
nebenbei die Genüsse dieser Welt genießen können. So ein Mensch hat ein süßes
Leben in dieser und in der nächsten Welt.

Wie schon erwähnt (siehe Artikel
Die
Botschaft der Sukka
“) lehrt uns das Fest Sukkot, dass Materialität nur
als Hilfsmittel benutzt werden soll. Wir verlassen für sieben Tage unsere
bequemen Häuser und leben in einer Hütte, umhüllt von G´tt Präsenz. Danach
gehen wir zurück in unsere Häuser, denn sobald wir gelernt haben, dass das
spirituelle Leben die Hauptsache auf dieser Welt ist, können wir auch
materielle Güter in vollen Zügen genießen.