PESSACHSEDER 3 – Die Qualität und Quantität des Weines

PESSACHSEDER 3 – Die Qualität und Quantität des Weines

II.4 Die Qualität und Quantität des Weines

Jeder Becher sollte ein rewi’it enthalten. Ein rewi’it ist laut:

dem Chazon Isch: 150 cc (1/8 l);

R. Chaim Naè: 86 cc (etwa 1/12 l);

R. Moshe Feinstein: 97,95 cc (1/10 l).

Man darf selbst bestimmen, welcher Meinung man sich anschließt.

Der Becher sollte möglichst ganz leer getrunken werden. Wenn dies nicht möglich ist, sollte wenigstens der größte Teil des Inhaltes getrunken werden.

Die Rangordnung der Getränke nach ihrer Präferenz:

1)     purer Wein;

2)     Wein, gemischt mit Traubensaft;

3)     Wein, gemischt mit Wasser;

4)     Traubensaft;

5)     Traubensaft , gemischt mit Wasser;

6)     Rosinenwein oder chamar medina (ein Getränk, das man einem nicht durstigen Gast anbietet: ein alkoholisches Getränk, Kaffee, Cola, einen Schnaps (also kein Mineralwasser)).

Normalerweise nimmt man Wein; nur wenn man Wein nicht verträgt oder man nicht gewohnt ist, so viel Wein zu trinken, und dadurch dem Sederabend nicht vollständig würde folgen können, kann man überlegen, Nummer 2 zu trinken. Wenn auch das nicht möglich ist, dann Nummer 3, usw.

Roter Wein

Am liebsten nehmen wir roten Wein, weil:

Er von guter Qualität ist;

er an das Blut der Jüdischen Kinder erinnert, das in Ägypten vergossen wurde.

Nicht zu viel mischen

Früher, in der Zeit der Gemara, war der Wein so stark, dass man immer dreimal so viel Wasser hinzugeben musste, um ihn trinken zu können.

Wenn man mehr als sechsmal so viel Wasser hinzugibt, ist der Wein so dünn, dass man nicht mal mehr ‘bore p’ri hagafen’ (Segen über Wein) über den Wein sprechen kann.

II.5 Die Kinder

Sobald Kinder den Abschnitt, bei dem ein Becher Wein getrunken wird, inhaltlich verstehen, soll man sie in der Mizwa des jeweiligen Bechers erziehen. Versteht das Kind, warum Kiddusch gemacht wird, dann trinkt es bei Kiddusch einen Becher. Weiß es, wovon die Geschichte des Auszugs handelt, dann trinkt es auch den zweiten Becher. Kann das Kind beim Tischdank mitbeten, dann trinkt es den dritten Becher. Wenn die Kinder auch verstehen, wovon der Nachseder spricht, trinken sie auch den vierten Becher.

II.6 Wie wird getrunken?

Am besten ist:

Den ganzen Becher in einem Zug auszutrinken;

mit dem ersten Schluck den größten Teil und mit dem zweiten Schluck den Rest des Bechers zu trinken;

den Becher zu leeren innerhalb von zwei, vier oder höchstens neun Minuten;

sollte es länger als neun Minuten dauern, muss über die beracha neu gesprochen werden.

Derjenige, der die Sederfeier ausrichtet, darf seinen eigenen Wein nicht servieren. Am besten schenkt jemand anders ein.

Jedes Mal sprechen wir eine beracha vor dem Trinken des nächsten Bechers, weil mit ihm eine neue Stufe, eine neue Art der Befreiung erreicht wird.

Warum sprechen wir nicht über jeden einzelnen Becher eine Nach-beracha? Die Antwort ist, dass mit dem Tischgebet und der Nach-beracha über den vierten Becher auch die anderen Becher abgegolten sind. Jeder Becher ist zwar eine eigene Mizwa, die Nach-beracha oder das Tischgebet beziehen sich auf alle Becher. Weil wir uns zwischen den Mizwot vom Trinken der einzelnen Becher nicht mit anderen, ablenkenden Sachen aufhalten, ist nur eine Nach-beracha ausreichend.

Siehe auch: