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PESSACHSEDER 20 – Nachseder: Jiwné weto bekarov – möge ER bald Sein Haus wieder ...

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PESSACHSEDER 20 – Nachseder: Jiwné weto bekarov – möge ER bald Sein Haus wieder errichten

Nachseder: Jiwné weto bekarov – möge ER bald Sein Haus wieder errichten

Warum können wir nicht überall beten? Wieso brauchen wir den Tempel in Jerusalem?

Der Tempel einigt das Jüdische Volk. So viele Gleichgesinnte zu den Festtagen zusammen in Jerusalem gaben dem Jüdischen Volk in religiöser und moralischer Hinsicht immer wieder neue Kraft und frischen Mut. Jerusalem vereint das Jüdische Volk und lenkt die nationale Einheit auf die g’ttliche Einheit. Eine Erfahrung, die wir heute auch am Fuß der Klagemauer (Kotel) noch spüren.

Immer da geblieben

Die g’ttliche Anwesenheit ist nie von Jerusalem gewichen. Es ist nicht nur Hauptstadt und Residenz, sondern auch jene Stadt, aus der jeder Pilger und jede Pilgerin spirituell wie neugeboren zurückkehrt.

Im Talmud wird Jerusalem als ‘heiliger als alle anderen Orte in Israel’ angesehen, weil viele Gebote nur in Jerusalem erbracht werden können. Dreimal im Jahr, an Pessach, Schawuot und Sukkot, muss jeder ‘vor dem Angesicht G’ttes erscheinen’ (Dewarim 16:16).

Alijat regel – die Pilgerwanderung

Die Mizwa der ‚Alijat regel‘ (die Pilgerwanderung) bekommt eine interessante Dimension, wenn wir sie als religiösen Urlaub bezeichnen. Im ersten, zweiten, vierten und fünften Jahr eines Schmita-Zykluses wurde etwa neun Prozent der landwirtschaftlichen Brutto-Erträge als sogenanntes zweites Zehntel gespart, um es während der Pilgerwanderung in Jerusalem für Essen auszugeben. Dies hat schon Ähnlichkeit mit unserer modernen Urlaubsplanung! Heutzutage fahren wir auch dreimal im Jahr in Urlaub und geben dafür minimal neun Prozent unseres Brutto-Einkommens aus.

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drei Erholungspausen für G’ttliche Inspiration

Aber im Gegensatz zum modernen Menschen, suchte der Israelit der Antike keine Erholung am überfüllten Strand, sondern G’ttliche Inspiration, die ihm in Jerusalem, und da besonders im Tempel, zuteilwerden konnte. Während der drei Erholungspausen im Jahr wurde nicht nur die Verbindung zu G’tt vertieft. Auch die zwischenmenschlichen Beziehungen der Juden, die von allen Ecken und Enden nach Jerusalem kamen, wurden gepflegt und gestärkt.

wir zeigen unsere positive Zukunftserwartung

Den Beit HaMikdasch gibt es nicht mehr. Trotzdem spielt der Tempel eine zentrale Rolle in unserem Denken. Mit dem Gesang “Leschana haBa’a Biruschalajim” – nächstes Jahr in Jerusalem – am Ende des Pessachseders zeigen wir unsere positive Zukunftserwartung über das Kommen des Maschiachs und den damit verbundenen Wiederaufbau des Tempels. Die Endzeit scheint nicht mehr fern zu sein. Im Talmud wurde das Versprechen festgelegt, dass der Maschiach sich vor dem Jahr 6000 offenbaren wird. Wenn der Schein uns nicht trügt, hat der Befreiungsprozess bereits begonnen.

Sammlung der Zerstreuten – Kibbuz Galujot

Der bekannte Talmudkommentator Rabbi Schmu’el Edels (16. Jh.) beschreibt eine  alte Tradition, nach der für das Kommen des Maschiachs eine ganz eigene politische Freiheit im Lande Israel verkündet wird. Die Tora-Ausleger Nachmanides und Rabbi David Kimche melden weiter, dass die Sammlung der Zerstreuten, die sogenannte “Kibbuz Galujot”, unter Mahnungen der Völker stattfinden wird. Der Talmud fügt hinzu, dass der Boden im Land Israel vor dem Kommen des Maschiachs wieder bebaut werden wird. Die Bedingung, dass der größte Teil des Jüdischen Volkes dann in Israel lebt, ist jedoch bis heute nicht erfüllt. Aber die Kibbuz Galujot und der Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem gehen Hand in Hand, und das können wir heutzutage mit eigenen Augen sehen.



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