Die Symbolik von Charoset
Im Talmud (B.T. Pesachim 114a) behaupten die meisten Chagamim (Weisen), dass Charoset keine Mizwa ist. Wozu dient dann Charoset?
Die Antwort lautet: Um den bitteren Geschmack des Marors zu mildern.
Rabbi Eliezer bar Zadok meint, dass Charoset verschiedene Aspekte der Sklaverei symbolisiert, und dass das Essen von Charoset schon eine Mizwa darstellt.
Nur Erblicken
Nach der Meinung des Talmuds würde allein das Erblicken von Charoset auf dem Tisch schon genügen, um die Härte der Unterdrückung zu mindern.
Bedeutung
Aber Rabbi Eliezer bar Zadok behauptete: „Charoset ist eine Mizwa“. Das heißt, dass Charoset eine für sich stehende Vorschrift ist, die nicht nur die Schärfe des Marors abschwächt. Welche eigene Bedeutung können wir Charoset beimessen?
Apfelbäume
Rabbi Levi antwortet: „Es erinnert uns an die Apfelbäume, in deren Schatten die jüdischen Frauen ihre Kinder gebären, wie es im Hohelied (8:5) geschrieben steht: Unter dem Apfelbaum habe ich dich erweckt.“ Deshalb ist Apfel der wichtigste Bestandteil von Charoset.
Lehm
Rabbi Jochanan war mit dieser Erklärung nicht einverstanden und behauptete, dass Charoset ein Symbol für das Lehm und den Zement ist, mit denen die Juden in Ägypten arbeiten mussten.
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Maimonides (chamez umazza 7:11) entscheidet, dass Charoset nur eine Erinnerung an Lehm und Zement ist. Für ihn besteht Charoset nur aus trockenen Früchten, die dem Gemisch seine Festigkeit geben. Die Äpfel lässt er als Zutat weg.
Doch ist die Entscheidung von Maimonides nicht nachzuvollziehen, denn Abbaje (ebd. 116a) schlussfolgert, dass Charoset auch etwas Saures enthalten sollte zur Erinnerung an den Apfelbaum.
Dies deutet an, dass Charoset sowohl aus Äpfeln als auch aus Zutaten wie getrockneten Früchten, Mandeln und Walnüssen bestehen sollte. Die letzteren Zutaten geben dem Charoset seine Festigkeit.
Stroh
Tosafot (plm. 1250) meint, dass Charoset verschiedene Früchte enthalten sollte, die im Hohelied als Symbol für das Jüdische Volk genannt werden, wie z. B. Granatäpfel, Feigen oder Datteln (Rema Orach Chaim 473:5). Zur Hälfte gemahlene Gewürze länglicher Form, wie Zimt und Ingwer, sind Zutaten, die das Stroh symbolisieren, das die Juden bei der Arbeit verwenden mussten.
Die Zutaten von Charoset müssen noch vor Jom Tov gemahlen und verarbeitet werden. Kurz bevor wir das Maror eintunken, wird Rotwein beim Charoset gegeben und verrührt.
Siehe auch:
- PESSACHSEDER 1 – SEDERTELLER: Verschiedene Anordnungen UND MAZZOT UND MAROR
- PESSACHSEDER 2 – SEDERTELLER: Seroa, Bejza, Charosset, Karpas, Mej Melach
- PESSACHSEDER 3 – Der fünfte Becher mit Wein – Der Becher des Elijahu und die Zahl Vier
- PESSACHSEDER 4 – Die Qualität und Quantität des Weines
- PESSACHSEDER 5 – ERUV TAVSCHILIN PESSACH 5780
- PESSACHSEDER 6 – ZWEI GEDANKEN ÜBER -KIDDUSCH UND -NISSAN
- PESSACHSEDER 7 (kommt bald)
- PESSACHSEDER 8 (kommt bald)
- PESSACHSEDER 9 – Netilat Jadajim und Karpas
- PESSACHSEDER 10 – DAS BRECHEN DER MITTLEREN MAZZA – JACHAZ UND AFIKOMAN
- PESSACHSEDER 11 – DIE ERZÄHLUNG DER HAGGADA – MaggId
- PESSACHSEDER 12 – DAS HÄNDEWASCHEN VOR DEM ESSEN VON MAZZA UND DIE BERACHA HAMOZI ÜBER DIE MAZZA
- PESSACHSEDER 13 – DAS ESSEN VON MAZZA DAS ESSEN VON MAROR Halacha und Philisophie
- PESSACHSEDER 14 – CHAROSET
- PESSACHSEDER 15 – DAS ZUSAMMEN ESSEN VON MAZZA UND MAROR (Korech) DIE MAHLZEIT
- PESSACHSEDER 16 – DAS ESSEN VON AFIKOMAN DAS DANKGEBET ÜBER DIE MAHLZEIT (Benschen) Hallel
- PESSACHSEDER 17 (kommt bald)
- PESSACHSEDER 18 – Leschana haBa’a BiJeruschalajim – nächstes Jahr in Jerusalem
- PESSACHSEDER 19 – ZWEI LIEDER DIREKT NACH LESCHANA HABA’A BEEROESCHALAJIM HABENUJA
- PESSACHSEDER 20 – Nachseder: Jiwné weto bekarov – möge ER bald Sein Haus wieder errichten
- PESSACHSEDER 21 – Echad mi Jodé’a – Wer kennt den Einen?
- PESSACHSEDER 22 – Chad gadja- Aggression und die reine Intention