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Chatam Sofejr und unser Anrecht auf Eretz Jisra’ejl

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Chatam Sofejr und unser Anrecht auf Eretz Jisra’ejl

Da es in der Tiefebene von Babylon keine natürlichen Steine gab, mussten alle Steine gebacken werden. Innerhalb kürzester Zeit war der Turm zu Babel so hoch, dass man ein Jahr benötigte, um (ganz) nach oben zu steigen. Nach und nach entartete dieses Unterfangen in eine unmenschliche Situation. Als Steine herunterfielen, bedauerte das jeder. Die Arbeit wurde eingestellt.

Awraham verwünschte die Turmbauer

Aber als Menschen herunterfielen, interessierte das Keinen. Es gab jedoch EINEN Mann, der nicht den neuen Plänen zustimmen konnte. Der war Awraham, der damals 48 Jahre alt war. Als die Errichter Awraham ansprachen, um mit zu helfen, sagte er, dass sie den wahren G“tt verlassen hatten und an Dessen Stelle einen steinernen Turm gemacht hätten. Er verwünschte die Turmbauer, aber die Menschen lachten ihn aus: „Schau Dir nur diesen unfruchtbaren Maulesel an! Er hat noch nicht mal Kinder!“.

Die Kana‘aniter lebten damals im Land

Die Proteste Awrahams hatten indirekt mit unserem Anrecht auf Israel zu tun. Etwas weiter steht in der Thora: „Die Kana‘aniter wohnten damals im Land“ (Genesis 12:6). Als Folgerung hieraus besagt Raschi: „Ursprünglich war das Land den Nachkommen von Schejm (Sem) versprochen worden, aber die Kana’aniter eroberten es damals um die Zeit herum von den Semitischen Völkern“. Weshalb wurde das gesamte Buch Bereschit geschrieben? Raschi erklärt: „Andere Völker würden behaupten können, die Juden hätten das Land gestohlen. Deshalb vermerkt die Thora deutlich und klar, wie Israel dem Jüdischen Volk versprochen wurde“.

das Land allen Semitischen Völkern zurückgeben?

Und doch bleibt die Zusage: „Und G“tt sprach zu Awraham: Deinen Nachkommen werde ICH dieses Land geben“ zwingend erforderlich. Sonst hätte man fragen können: „Wäre es nicht gerechter gewesen, das Land allen Semitischen Völkern zurück zu geben und nicht nur an die Kinder Awrahams? Weshalb können nicht auch viele andere Nachkommen von Sem, die zehn Generationen vor Awraham lebten, ihr Recht auf Israel beanspruchen?“.

Israel wurde zum Niemandsland

Der Chatam Sofejr (18. Jahrhundert) antwortete: „Zur Zeit von Noach wurde die Welt aufgeteilt zwischen Schejm, Cham und Jefet:

·         Cham erhielt Afrika,

·         Jefet Europa und

·         Schejm erhielt Asien, wo Israel liegt.

Als jeder sich an den Turm von Babel beteiligte, hatte niemand mehr Bedarf an Israel: „Wozu benötigen wir noch unseren Ländereien, wenn wir sowieso zusammen in einem Turm wohnen werden?“ Deshalb erklärten sie ihren Besitz hefkejr (zum Niemandsland). Nachdem G“tt den Bau des Turms auf Halt gestellt und die Menschen über die Welt zerstreut hatte, landeten die Kana’aniter in Israel. Sie glaubten, dass sie dieses ohne Weiteres in Besitz nehmen konnten, da niemand mehr das Eigentum beanspruchte.

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Awraham hatte sich dem Bau des Turms von Babel immer widersetzt

Aber sie hatten vergessen, dass Awraham sich dem Bau des Turms von Babel immer widersetzt hatte. Er war der einzige, der sein Anrecht auf das Heilige Land nie aufgegeben hatte. Deshalb waren es letztendlich nur die Nachkommen von Awraham, die das Anrecht auf das Gelobte Land behalten hatten! Unser ewiges Band, unsere Verbindung, mit unserem Land erinnert uns an unsere ewige Verbindung mit HaSchem.

Die HAFTARA von NOACH (Jesaja 54)

Für die ewige Verbindung zwischen dem Jüdischen Volk und HaSchem wird die Bildersprache einer Eheschließung oder des Hochzeitsinhaltes verwendet. Die Ehe ist eine dauerhafte Investition in einander: „Du warst eine verlassene, verzweifelte Frau, als HaSchem Dich zurück rief“. Eine zeitweilige Entfernung ist möglich, aber letztendlich werden die Eheleute zu einander zurückfinden: „Kann jemand die Frau seiner Jugend verstoßen?“. Die Verbindung war zu stark: „ICH habe Dich nur einen Augenblick verlassen, aber mit offenen Armen werde ICH Dich wieder empfangen“. Beim Wiedersehen verschwindet der Schmerz der Scheidung, wie der Schnee in der Sonne: „ICH versteckte mein Antlitz vor Dir in loderndem Zorn, EINEN Augenblick lang, aber ICH werde mich wieder mit ewiger Liebe über Dich erbarmen“.

Zeitraum aus Sicht von HaSchem 

„EINEN Augenblick lang“ ist der Zeitraum, aus Sicht von HaSchem, G“tt. Aber unsere Gola, unser Exil dauert schon fast 2000 Jahre, seit der Zerstörung des Zweiten Tempels im Jahre 70 nach der Zeitrechnung. Wie kann das aus unserer Perspektive betrachtet, EINEN Augenblick lang sein? Die Antwort lautet, dass sobald HaSchem uns tröstet, wir das Gefühl haben werden, das die Gola, unser Exil, wie in einem Albtraum eine Ewigkeit dauerte, während sie im Grunde genommen nur sehr kurz war.

„Diese ist für MICH wie bei der Flut von Noach: so wie ICH geschworen habe, dass das Wasser von Noach nie mehr die Erde überfluten würde, so schwöre ICH, dass MEIN Zorn Dich nie mehr treffen und dass ICH Dich nie mehr bedrohen werde“.

die Sintflut heißt das Wasser von Noach

G“tt versprach Noach, dass er als einziger gerettet würde. An diesem Augenblick hätte Noach dawwenen sollen, zu G“tt beten, dass ER mit der Welt Mitleid haben sollte und diese verschonen. Noach ließ diese Gelegenheit jedoch verstreichen.

Hierin unterschied er sich von Mosche, der sich sofort für das Jüdische Volk einsetzte, als es nach dem Debakel des Goldenen Kalbes durch HaShem bedroht wurde. Deshalb heißt die Sintflut „das Wasser von Noach“.

Noach wurde trotzdem kritisiert 

Noach war ein Tzaddik (Heiliger) im Vergleich zu seiner Generation. Andere meinen, Noach sei trotz seiner Generation ein Tzaddik gewesen. Noach wurde trotzdem kritisiert. Er war tatsächlich ein Tzaddik, da er genau das tat, was von ihm erwartet wurde. Er ging nicht darüber hinaus. Wenn wir nur das machen, was von uns erwartet wird, reicht das nicht aus. Stillstand ist Rückschritt.

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