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Das Zauberwort heutzutage heißt Stressreduzierung – Parascha Behar-Bechukotai

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Das Zauberwort heutzutage heißt Stressreduzierung – Parascha Behar-Bechukotai

Informationsstress 

So nach und nach verspüre ich einen Trend, es wieder etwas ruhiger angehen zu lassen. Das Zauberwort heißt „Stressreduzierung“. Trotz der voranschreitenden Technologie scheint es so, als ob wir immer mehr belastet sind. Neben unserer beruflichen Tätigkeit, der Familie, den gesellschaftlichen Verpflichtungen oder einem Hobby, möchten wir auch noch über alles informiert bleiben. Das Fernsehen, der Rundfunk, die Presse und andere Medien schütten eine Flut an Informationen über uns aus. Wir drohen, an den „Informationsstress“ unterzugehen.

spirituelle Selbstentfaltung 

Die Gezeiten scheinen sich zu wandeln. Manager werden heutzutage zu allerlei Kursen geschickt, in denen die spirituelle Selbstentfaltung des Menschen betont wird. Das Aktuellste ist das Sabbatical-Jahr. Gemäß dem Beispiel aus der Thora nehmen Menschen mit sehr belastenden Berufen für ein Jahr Abschied vom Betriebsleben. Dieses Jahr kann allerlei Dingen gewidmet werden, an die man normalerweise nicht heran kommt. In Israel ist das schon vollkommen normal. Große Unternehmen wie Microsoft hätten das selbst schon in ihren Arbeitsvoraussetzungen mit einbezogen.

Aufgeteilt in einen kleinen Zyklus (7 Jahren) und einen Großen von 49 (7×7) Jahren 

Das ökonomische Leben wird durch die Thora in zwei Zyklen aufgeteilt: in einen kleinen Zyklus von sieben Jahren und in einen Großen von 49 (7×7) Jahren. Während der ersten sechs Jahre eines jeden Zyklus darf normal gearbeitet werden. Für das siebte Jahr wird ein Ruhejahr, ein Sabbatical-Jahr, vorgeschrieben. Dieses Jahr hat einen speziellen Namen: das Schemita-Jahr. Nachdem sieben Zyklen von jeweils sieben Jahren verstrichen sind, bricht das fünfzigste Jahr herein, dass das Jubeljahr oder Jowejl genannt wird. Es ist eine Art von extra Sabbatical-Jahr, nach dem neunundvierzigsten Jahr, dass bereits ein Schemita-Jahr war.

Naturprodukten

Im Altertum war der Agrarbereich, das heißt die Landwirtschaft und die Viehzucht, der wichtigste Zweig der Ökonomie. Auch der Handel mit anderen Ländern oder Städten bestand überwiegend aus Naturprodukten: Holz, Getreide, gesundheitsfördernde Kräuter, Gewürze oder teureren Wein.

Ein wichtiger Aspekt des Schemita-Jahres hatte Bezug zur Landwirtschaft. Die Thora verbietet darin fast alle Aktivitäten in Zusammenhang mit der Bearbeitung der Felder. Das Sähen, das Ernten, das Anpflanzen, das Pflügen oder das Düngen sind verboten. Man darf selbst nicht mal die Steine von einem Acker wegräumen, um ihn für das Pflügen vor zu bereiten.

Wovon lebt man? 

Wovon lebt man also während des Schemita-Jahres? Eine Möglichkeit wären die Vorräte der letzten Jahre. Die Thora vorhersagt, dass diese genügend sein würden, um das gesamte Jahr davon zu leben, und selbst ein zweites Jahr, wenn das erforderlich sein sollte. Für den Rest darf man auch einige Produkte, die von sich aus während des Schemita-Jahres wachsen, essen. Hiermit sind jedoch einige Einschränkungen verbunden.

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eine Art Glaubenstest 

Die Thora betrachtet das Sabbatical-Jahr eigentlich als eine Art Glaubenstest. Verfügt man über genügend G“ttvertrauen, um ein ganzes Jahr lang nichts an zu pflanzen? Die Thora verspricht dass wenn jemand wirklich glaubt, G“tt dafür sorgen würde, dass es ihm auch in diesem Jahr an nichts fehlen wird.

Hydrokultur

Laut dem Talmud würden die Vorräte aus vorherigen Jahren, durch das G“ttliche Einschreiten, sehr nahrhaft sein. Schon von einem kleinen Wenig würde man gesättigt werden, so dass man das ganze Jahr problemlos überstehen würde. Wenn man sich jedoch darüber bewusst wird, dass man im Altertum vielfältig mit Missernten, Dürre und anderen Naturkatastrophen zu kämpfen hatte, war der Auftrag der Thora keine Kleinigkeit. Laut der Thora darf man sich jedoch während des siebten Jahres auch nach einem anderen Broterwerb umsehen. In Kibbutzim zum Beispiel wechselte man zur Fertigung technischer Erzeugnisse oder zu Hydrokultur.

Sich mit dem G“ttlichen Element zu verknüpfen 

Laut verschiedener Erklärer deutet der siebenjährige agrarische Zyklus auf das gleiche Prinzip, wie die siebentägige Arbeitswoche. Beide sind nach der ersten Schöpfungswoche gestaltet worden, wie in Bereschit (Genesis) beschrieben steht. Während sechs Tage schuf G“tt die Welt. Am siebten Tag – dem Schabbat – wurde eine heilige Dimension hinzu gefügt, dadurch dass G“tt ruhte. Auch der Mensch soll laut der Thora sechs Tage arbeiten, aber am siebten Tag ruhen. Indem er die gleiche Zeiteinteilung einhält, ist er im Stande, sich mit dem G“ttlichen Element in der Schöpfung zu verknüpfen.

dass die Erde G“tt gehört 

Indem er während eines ganzen Jahres keine landwirtschaftliche Aktivitäten entfaltet, zeigt der Mensch auf, dass die Erde G“tt gehört und er lediglich „Pächter“ ist. Die Zuversicht, dass G“tt ihm auch dieses Jahr mit Nahrung versorgen würde, obwohl er selber hierfür keine Anstrengungen unternehmen darf, gibt dem Gedanken Ausdruckskraft, dass alle Vorgänge in der Natur letztendlich durch den Schöpfer gelenkt werden.

Aufteilung der Zeit in Einheiten von sieben 

Diese Aufteilung der Zeit in Einheiten von sieben – die ersten sechs symbolisieren das Profane, die siebte das Heilige und Nicht-Weltliche – finden wir in der Sicht unserer Chachamim auf die Weltgeschichte zurück. Laut dem Talmud wird diese Welt sechs Tausend Jahre bestehen. Im siebten Messianischen Millenium wird die Welt wieder langsam zum Urzustand von vor der Schöpfung zurück kehren. Das Schemita-Jahr eröffnet neue Perspektiven und erweitert unseren Horizont.

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