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DIE EHE: DIE SCHÖPFUNG UND DER SINAI – Parascha Achare Mot – Kedoschim

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DIE EHE: DIE SCHÖPFUNG UND DER SINAI – Parascha Achare Mot – Kedoschim

Paraschot Achare Mot und Kedoschim

Verbotene Beziehungen stehen diese Woche im Mittelpunkt. Der Name des Abschnittes „Kedoschim“ – Heilige (sollt Ihr sein) richtet sich auf die Ehe: Kidduschin – Heiligung.

In der Geschichte des Jüdischen Volkes ist es die Familie und nicht die Synagoge, die die Basis im Jüdischen Leben bildet. Innerhalb der Familie werden die unterschiedlichsten, prägenden Erfahrungen gemacht. Deshalb ist es wichtig, Kinder zu bekommen. Der Talmud (Schabbat 31a) beschreibt, dass die ersten drei Fragen in der kommenden Welt, die das Himmlische Gericht dem Menschen stellen wird, lauten:

1.       Hast Du aufrichtig und ehrlich

gehandelt?

2.       Hast Du Dir Zeit genommen,

      Thora zu lernen?

3.   Hast Du eine Familie gegründet?

Die Beziehung zwischen Mann und Frau ist einmalig. Diese Partnerschaft beinhaltet das Potential von Schöpfung, dem Erschaffen neuen Lebens in sich, EINE der einzigartigen Qualitäten von G“tt selber.

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Je komplexer die Art des Lebens, um so notwendiger, anhaltend und intensiv die Beziehung, die sich zwischen Eltern und dem Kind entwickelt. Das Menschenkind ist gerade deshalb so hilflos, da es so viel zu (er)lernen hat. Traditionen, Ideale und Ziele. Deshalb spielen die Eltern so eine unglaublich wichtige Rolle beim lehren und lernen, beim Fördern und Motivieren.

Die Thora beschreibt den Menschen als ein sprechendes Wesen und hierin äußert sich das Außerordentliche des Menschen. Der Sprachschatz, aber auch die Fähigkeit zu sprechen versetzt den Menschen in die Lage, zu kommunizieren, um sein geistiges Potenzial zu entwickeln. Das Zusammensein bedeutet das Gespräch mit einander. Bei der Erschaffung des Menschen sah G“tt, dass es nicht gut sei, dass der Mensch alleine bleibt. Wir müssen einen Partner (eine Partnerin) finden, mit dem oder mit der wir, im Gespräch mit einander, die menschlichen und religiösen Werte erreichen.

EHE-HINDERNISSE

Über die Hintergründe der Ehe-Hindernisse – „Niemand von Euch soll sich einigen Blutsverwandten nähern, um den Scham zu entblößen“ – hatte der im zwölften Jahrhundert gelebte Rabbi Awraham ibn Esra einen klaren Standpunkt. Der Mensch muss seine Familienbande durchtrennen, um sich fort zu pflanzen. Er muss sich einen Partner außerhalb des unmittelbaren Familienbereiches suchen. Familienmitglieder, die unmittelbar oder auch mittelbar mit einander verwandt sind, die zu „einfach erreichbar“ seien, wurden verboten.

Sein Zeitgenosse Maimonides beschreibt, dass es beschämend sein würde, wenn der „Stamm“ (der Vater) mit dem „Zweig oder Ast“ – seiner Tochter – zusammenleben würde.

Laut Nachmanides (dreizehntes Jahrhundert) würde die einzige logische Begründung ein medizinischer Grund sein. Es ist angedeutet, dass eine zu enge familiäre Verwandtschaft eine negative Auswirkung auf die Nachgeborenen hat.

Rabbi Menachem Recanati (dreizehntes Jahrhundert, Italien) erklärt wie folgt: G“tt wollte, dass die „Äste und Zweige“, die dem großen Stamm entstammen, jeder seinen eigenen Beitrag zum Wohle der Welt liefern würde. Wenn sie in den Hauptstamm zurück wachsen würden, würde der Baum verwelken“. Zu enge Verwandtschaftsgrade sind für die Menschheit nicht förderlich.

Sforno aus Italien, sechzehntes Jahrhundert, verweist aus enge Verwandtschaftsstrukturen zur Zeit der Wiege des Jüdischen Volkes. Awraham heiratete seine Halbschwester Sara, Jitzchak seine Cousine Rivka, Ja’akow heiratete verschiedene Schwestern und Amram heiratete seine Tante Jochewed. Aus diesen Verbindungen entstammten jedoch ausgezeichnete Jüdische Führungspersönlichkeiten: Mirjam, Aharon und Mosche!

Da bei unseren Erzvätern und –Müttern die Gründe der Ehe lauter und sauber waren, konnte das enge Verwandtschaftsverhältnis den Kindern keinen Schaden zufügen. Sie heirateten ausschließlich, um eine neue Generation von G“ttesfürchtigen, sowohl männlich wie weiblich, in die Welt zu setzen. Heutzutage besteht das jedoch nicht mehr. Deshalb sind Beziehungen, die Inzest sind, verboten.

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