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Rav Avigdor Miller über den Erhalt der Gesundheit

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Rav Avigdor Miller über den Erhalt der Gesundheit

Frage:

Sie haben heute Abend erwähnt, dass ein Mensch gesund bleibt, wenn er für seine Gesundheit betet und sich um seine Gesundheit kümmert. Aber sehen wir nicht manchmal Menschen, die aufrichtig für ihre Gesundheit beten und die sich gut um ihre Gesundheit bemühen und die dennoch krank bleiben?

Antwort:

Nun, das ist eine komplizierte Frage. Doch ich kann einen Teil der Frage sofort beantworten.  In den meisten Fällen ist es ihre eigene Schuld. Ich habe früher schon einmal darüber gesprochen. Es gibt da eine Rambam-Textstelle in Hilchos Deos (4:20). Der Rambam sagt dort – wenn Sie die Dinge tun, die er Ihnen sagt, wenn Sie also jene Vorkehrungen für eine gute Gesundheit treffen, die er Ihnen empfiehlt – nun hören Sie mal auf seine Worte: “אני ערב לו שלא בא לידי חולי כל ימיו – ich garantiere, dass derjenige sein ganzes Leben lang nicht erkranken wird.” Das heißt, in den meisten Fällen ist der Mensch selbst schuld. Und auch wenn so jemand nicht immer erkennt, dass er der Urheber seines eigenen Unglücks ist, können wir von dieser einfachen Erkenntnis nicht abrücken. Es gibt viele Möglichkeiten, wie ein Mensch sich selbst krank machen kann. Wenn ein Mensch zulässt, dass er sich aufregt, ist das ein Mangel an Bitachon (G-ttvertrauen) und dann wird er dafür bestraft. Wenn er in ka’as gerät, dann verursacht so ein Zorn eben sehr viele Krankheiten. Er ist ein choteh und ein Narr.  כי כעס בחיק כסילים ינוח – Der Zorn ruht im Schoß eines Narren (Koheles 7:9). Er ist selbst schuld daran, und deshalb wird er dafür bestraft. Wenn ein Mensch zu viel redet – und das trifft auf die meisten Menschen zu – so wird er unter den Konsequenzen dafür leiden. Wie es in Pirkei Avos heißt, לא מצאתי לגוף טוב משתיקה – Das Beste für deine Gesundheit ist, den Mund zu halten (Avos 1:17). Die meisten Krankheiten kommen vom Reden. Ich habe jetzt keine Zeit, das genauer zu erklären, aber es ist eine Tatsache. Wenn Sie also ständig den Mund aufmachen, dann werden Ihnen auch gesunde Ernährung und andere Dinge nicht weiterhelfen. Und deshalb ist die Vermutung, die dieser Frage zugrunde liegt, größtenteils nicht wahr. In den meisten Fällen sind die Menschen selbst schuld. Auch wenn es eine Minderheit von Fällen gibt, in denen die Krankheit nicht auf ihre Schuld zurückzuführen zu sein scheint, so tun doch die meisten Kranken nicht das, was sie tun sollten, um gesund zu werden. Und ich gebe Ihnen ein Beispiel. Rav Yisrael Salanter zichrono levrachah ging es einmal nicht gut und er ging in eine Klinik in Keningsburg. Und hier ist ein Zeugenbericht, den der behandelnde Arzt über Rav Yisroel abgab. Er sagte: “Tausende von Menschen kommen in diese Klinik, aber es gibt keinen einzigen, der alle Anweisungen so gut erfüllt wie dieser alte Mann hier.” Er zeigte auf Rav Yisroel. Rav Yisroel war der Frommste, wenn es darum ging, die Vorschriften des Arztes zu erfüllen, denn wenn der Arzt sagte: “Das müssen Sie tun, um gesund zu werden”, dann wurde es für ihn zu einer Mitzwa aus der Torah: ושמרתם את נפשותיכם. Und er hat sich so streng daran gehalten, dass er unübertroffen darin war. Andere Leute tun das nicht. Sie gehorchen nicht wirklich. Es ist selten, dass jemand so peinlich genau darin ist. Und deshalb bemühen sie sich zum großen Teil nicht be’emes (in Wahrhaftigkeit), gesund zu werden. Es kommt jedoch eine Zeit, in der die Tage eines Menschen gezählt sind, bzw. manchmal ist es vorherbestimmt, dass ein bestimmter Mensch krank sein muss, chalilah. Es gibt bestimmte Zeiten und bestimmte Fälle, in denen die Rolle eines Menschen in der Geschichte darin besteht, ein Invalide zu sein. Das ist seine Rolle. Nichts wird dagegen helfen. Und so gibt es sicherlich Ausnahmen, aber lassen wir uns davon nicht in die Irre führen. Wir sollten wissen, dass es sich bei der großen Mehrheit um Fälle handelt, in denen der Mensch die Möglichkeit hat, seinen Zustand zu verbessern, wenn er das Richtige tun würde. Und zu jenen Dingen, die er tun muss, gehört es, von ganzem Herzen zu beten. Wenn jemand sagt: “Ruft den Shamash an und lasst ihn in der Synagoge ein Mishabeirach für mich machen”, dann tut er nicht alles, was er tun sollte. Zunächst einmal rattert der Shamasch das nur einfach herunter. Er denkt nicht einmal darüber nach, was er da sagt. Und es ist sowieso wertlos. Ein Mishabeirach bedeutet halt gar nichts – es sei denn, man gibt Almosen. Wenn Sie Geld geben, ist das etwas anderes. Ein kranker Mensch sollte also unbedingt Tzedakah geben; צדקה תציל ממוות – Spenden kann einen Menschen vor dem Tod bewahren (Mischlei 10:2). Ja. Man muss Wohltätigkeit leisten. Aber einen Shamash zu bitten? Wo sind denn Ihre eigenen Gebete?! Außerdem ist der Shamash an vielen Orten selbst nicht einmal ein frommer Jude; und Sie bitten ihn, für Sie zu beten? Das ist doch lächerlich. So ein Mensch tut nicht, was er tun muss. Er sagt ja: “Was soll das denn heißen?! Ich habe doch ein Telegramm an das Kosel Hama’aravi geschickt, dass dort jemand für mich beten soll.” Oder: “Ich habe den Shamash meiner Synagoge angerufen, damit er für mich betet.” Nein, so jemand hat noch gar nichts getan! Hat er Teschuwa gemacht?  Wie wäre es mit נחפשה דרכינו ונחקורה – Suche deine Wege und erforsche sie (Ejcha/Klagelieder 3:40). Jeder muss sich fragen: “Warum befällt mich eine Krankheit?” Das ist eines der ersten Dinge, die er tun muss! אם רואה אדם שיסורין באין עליו – Wenn ein Mensch Unglück über sich kommen sieht, יפשפש במעשיו – so prüfe er seine Werke (Brachos 5a). Wie viele Menschen, die krank sind, beginnen, ihre Taten zu überprüfen? Denken sie auch nur eine Minute über ihre bisherigen Taten nach? Das tut praktisch niemand. Also tun sie eben somit gar nichts. Alles, was sie erwarten, ist, dass der Arzt kommt und sie dazu bringt (wörtl. „zwingt“), gesund zu werden. In den meisten Fällen versuchen die Menschen also gar nicht wirklich, gesund zu werden. Sie müssen beten. Sie müssen Tzedakah geben. Sie müssen Teschuwa tun. Und Sie müssen die Verordnungen des Arztes strikt und pünktlich einhalten. TAPE # 135 (2. September 1976) *Übersetzer: Anonym *Bildautor: Anonym Mehr Material von Rav Avigdor Miller (englischsprachig): https://torasavigdor.org/

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