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OMERFRAGE AUF EINER EINSAMEN INSEL ODER AUF SAFARI REISE

OMERFRAGE AUF EINER EINSAMEN INSEL ODER AUF SAFARI REISE
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Frage: Stellen Sie sich vor, Sie wären auf einer einsamen Insel gestrandet oder hätten vor hundert Jahren, als es noch kein Internet gab, eine Safari gemacht.

Sie können nicht mit der Außenwelt kommunizieren und befinden sich weit weg von der Zivilisation. Sie wissen nicht, welcher Tag gerade ist.

Zum Beispiel: Sie wissen nicht mehr genau, ob es der vierundvierzigste oder der fünfundvierzigste Tag des Omers ist. Können Sie noch Omer zählen? Was müssen Sie tun?

Antwort: Eine einfache Lösung scheint zu sein, um beide Tage mit einer Beracha zu zählen, z.B. den 44. und den 45. Auf diese Weise sind Sie sicher, dass Sie die Mitzwa erfüllt haben.

Dewar Awraham (ein Gelehrter) sagt jedoch, dass man im Zweifelsfall über das richtige Datum ohne Beracha zählen sollte. Warum ist das so?

Zählen bedeutet Präzision und Genauigkeit. Wenn man das genaue Datum nicht kennt, wird diese Doppelzählung nicht als Zählung bezeichnet. Deshalb werden Sie auch verstehen können, warum Magen Awraham argumentiert, dass jemand, der die Bedeutung der hebräischen Worte nicht versteht und dennoch auf Hebräisch gezählt hat, seine Mitzwa nicht erfüllt hat.

Viele Gelehrte haben sich gefragt, warum Magen Awraham sich so entscheidet. Was unterscheidet Omer Zählen von zum Beispiel Kiddusch oder Hallel (Dankgebet)?

Bei diesen beiden letzten Mitzwot erfüllen Sie Ihre Pflicht auch dann, wenn Sie die Worte des Kidduschs oder Hallels aussprechen, ohne sie zu verstehen.

Dewar Awraham erklärt jedoch, dass die Mitzwa beim Kiddusch und Hallel das Lesen (keri’a) ist, während beim Omer Zählen das Zählen das wichtigste ist, und zählen bedeutet (sicher) zu wissen.

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Written by Dajan Raphael Evers

Oberrabbiner von Düsseldorf /Dajan des Europäischen Beit Din's

Bekannt für seine enzyklopädischen Kenntnisse in fast allen Bereichen des Judentums. Ist ein Mitglied in CER (Konferenz der europäischen Rabbiner) sowie im europäischen Beit Din.

Hat mehrere Bücher geschrieben. Darunter: „Talmudisches Denken“, „Die Echte Torah“, „Schaatnes Gesetze“.

Im Moment widmet sich dem Ziel das jüdische Leben in Düsseldorf wieder aufzubauen.

Sprachen: Holländisch, Yiddisch, Hebräisch, Englisch, Deutsch

(Foto gemacht von: J. Feldmann)

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