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SOLIDARITÄT TROTZ GEOGRAPHISCHER ZERSTREUUNG – PARASCHA MATOT

SOLIDARITÄT TROTZ GEOGRAPHISCHER ZERSTREUUNG

Während ich dieses schreibe, befinde ich mich in Jerusalem, wo gestern Abend wieder Raketenalarm war. Die israelischen Zeitungen berichten über eine überwältigende Solidarität zwischen dem weniger betroffenen Norden und dem viel schwerer betroffenen Süden von Israel. Diese Solidarität finden wir auch am Ende der Parscha Matot.

Die Stämme Ruben und Gad verfügten über sehr viel Vieh. Das Jüdische Volk befand sich damals noch in Trans-Jordanien in Wartestellung auf ihren Aufbruch, den Weg nach Israel an zu treten.

Die Ostseite des Jordan war für das Halten von Vieh sehr geeignet. Sie entschlossen sich, die Leitung des Jüdischen Volkes um ihre Einwilligung zu bitten, nicht ins heutige Israel ziehen zu müssen. „Gib uns dieses Gebiet. Lasse uns nicht den Jordan überqueren“.

Mosche wurde sehr böse und belehrte die Stämme Ruben und Gad über Solidarität: „Ihr wollt hier bleiben, während Eure Brüder in den Krieg ziehen? Ihr entmutigt die Juden, um ins Land Israel über zu wechseln! Das hat die vorige Generation auch gemacht, als ich die zwölf Spione aus sandte, um das Land aus zu spähen. Damals wurde G“tt wütend und schwor, dass niemand aus der damaligen Zeit, der zwanzig Jahre oder älter war, Israel sehen würde. G“tt war so wütend, dass ER die Juden vierzig Jahre lang in der Wüste umherirren ließ. Und nun macht Ihr genau dasselbe wie die vorige Generation. G“tt wird das nicht akzeptieren und Euch noch länger in der Wüste belassen! Ihr verwickelt jeden mit in Eure zerstörerische Pläne!“

Die zwei Stämme blieben jedoch hartnäckig bei ihren Absichten: „WIR BAUEN SCHAAFSGEHÄGE FÜR UNSER VIEH UND STÄDTE FÜR UNSERE KINDER. Unsere Frauen und Kinder werden dann in Sicherheit in befestigten Städten wohnen. Wir werden dann für die anderen Juden aus ziehen, bis das ganze Land erobert sein wird und werden erst dann nach Hause zurück kehren, wenn jeder seinen eigenen Teil des Bodens erhalten hat. Wir melden dann auch keinen weiteren Anspruch auf das wirkliche Israel an“.

Mosche war über ihre Antwort zufrieden: „Wenn Ihr Eure Pflicht gegenüber G“tt und Israel nachgekommen sein werdet, wird dieses Gebiet Euer Eigentum. Wenn Ihr das nicht macht, dann sündigt Ihr G“tt gegenüber und dann werdet Ihr die Konsequenzen hieraus zu tragen haben“.

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Die beiden Stämme stimmten dem zu. Mosche gab Gad, Ruben und dem halben Stamm Menasche, dem Sohn von Joseph, einen großen Teil von Jordanien.

Trotz der Zustimmung G“ttes und Mosche`s wurde dieses Trans-Jordanische Projekt kein großer Erfolg. Die zweieinhalb Stämme verschwinden in der Jüdischen Geschichte schon sehr frühzeitig in der Verbannung. Seitdem haben wir nichts mehr von ihnen gehört.

Wie dieses geschehen konnte, wird anhand eines kleinen Versprechers der Stämme Gad und Ruben erklärt. Beachte Ihre Worte: „WIR BAUEN SCHAAFSGEHÄGE FÜR UNSER VIEH UND STÄDTE FÜR UNSERE KINDER“. Zuerst kam ihr Vieh. Erst danach folgten ihre Kinder. Ruben und Gad machten sich mehr Sorgen um ihr Vieh und um ihre Besitztümer als um ihre Kinder. Sie waren zu materialistisch mit ihrem Vermögen beschäftigt und machten sich weniger Gedanken oder Sorgen um die körperlichen und religiösen Gefühle ihrer Kinder.

Das hat ihnen, auf die Dauer gesehen, unwiderruflich geschadet. Sie verschwanden aus der Jüdischen Geschichte.

G“tt hatte noch versucht, sie geistig zu unterstützen, indem er ihnen den halben Stamm Menasche hinzu fügte. Aber weshalb nur den halben Stamm? Damit sie bei Versuche der Familienzusammenführung ihren Band mit dem „Sauberem Israel“ immer verwenden und Ruben und Gad hiermit einbeziehen würden, zurück in die Mitte des Jüdischen Lebens im echten, wirklichen Jüdischen Land.

Es hat nichts genützt, zum Leidwesen aller ursprünglichen Solidarität. Nur eine unlösliche Verbindung mit dem Kern des Judentums garantiert uns unseren Fortbestand.

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