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Der Prophet Elischa

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Rabbi Yitzchak Abravanel (Abarbanel)

Rabbi (Don) Yitzchak bar Yehuda Abravanel (5197-5268 /1437-1508/) war einer der größten Kommentatoren der Heiligen Schrift, ein bedeutender Staatsmann und Finanzier.

Er stammte aus der königlichen Dynastie Davids.

Geboren wurde er in Lissabon, der Hauptstadt des portugiesischen Königreichs, in einer Familie von Auswanderern aus Spanien.

Sein Großvater, r. Schmuel Abravanel, floh 5151 /1391/ aus Spanien, als eine Welle von Pogromen über das Land hinwegfegte, und fand Zuflucht in Lissabon (Prakim Betoldot Yisrael).

Sein Vater machte Karriere am Hofe des portugiesischen Königs Alfonso V. und wurde dessen Schatzmeister.

Rabbi Yitzchak erhielt eine gründliche jüdische Erziehung. Den Talmud studierte er bei Rabbi Yosef Ibn Hayoun, dem geistlichen Führer der Weisen in Portugal.

Schon in jungen Jahren verfasste Abravanel sein erstes bedeutendes Werk – den Traktat “Ateret Zekeinim” (Krone der Alten). In diesem Buch erzählt er, wie die göttliche Vorsehung die jüdische Geschichte lenkt: Der auserwählte Volk wird trotz endloser Verfolgungen und Bedrängnisse vom G-tt vor der endgültigen Zerstörung gerettet.

Abravanel erwarb auch eine umfassende weltliche Bildung – er beherrschte viele Sprachen und Wissenschaften, insbesondere vertiefte er sich in Philosophie und klassische Literatur. Er pflegte enge Beziehungen zu christlichen Gelehrten und Philosophen.

Nach dem Tod seines Vaters folgte Rabbi Yitzchak ihm als königlicher Schatzmeister nach. Zu dem beträchtlichen Erbe seines Vaters fügte er neue große Gold- und Silbervorräte hinzu und baute einen prächtigen Palast für seine Familie. Zu dieser Zeit hatte er drei Söhne und eine Tochter.

Im Jahr 5241 / 1481 verstarb König Alfonso und sein Nachfolger Huan II. versuchte, mit den Vertrauten seines Vaters abzurechnen. Abravanel wurde vorgewarnt und musste ohne zu zögern seine Familie verlassen und aus dem Land fliehen. Er fand Zuflucht in einer kleinen spanischen Stadt nahe der portugiesischen Grenze. Huan II bemächtigte sich des gesamten Besitzes des Flüchtigen und erlaubte dann seiner Frau und seinen Kindern, Portugal zu verlassen.

Nach der Wiedervereinigung mit seiner Familie ließ sich Abravanel in Toledo nieder – der Stadt, in der seine Vorfahren lebten, bevor sie nach Portugal flohen (Pirkei BeToldot Yisrael).

Abravanel betrachtete das Unglück, das ihn traf, als Folge davon, dass er seine ganze Zeit dem Dienst am König aus Fleisch und Blut gewidmet hatte – nun beschloss er, sich ganz dem Dienst an Gott zu widmen. Er schrieb: “All die Jahre, die ich am Hof des Königs verbrachte, war ich völlig in seine Sorgen vertieft, und ich hatte keine freie Zeit für die Tora – ich habe die Bücher nicht einmal angerührt. Und so verbrachte ich meine Tage in Eitelkeit und verbrachte Jahre vergeblich auf der Suche nach Ehre und Reichtum. Und siehe da, all dieser Reichtum war verloren. Und jetzt, wo ich ein mittelloser Wanderer geworden bin, kann ich zum Studium der heiligen Bücher zurückkehren.”

In dieser Zeit begann er mit der Arbeit an einem Kommentar zum Tanach. Er begann mit den frühen Propheten und beendete innerhalb von sechs Monaten die Kommentare zu den Büchern Jehoschua, Schoftim (Richter) und Schmuel. Als er am nächsten Buch, Melachim (Könige), arbeitete, wurde er in den königlichen Palast gerufen – König Ferdinand II. von Spanien lud ihn ein, als königlicher Schatzmeister zu dienen.

Im Jahr 5239 /1479/, zwei Jahre vor Abravanels Ankunft in Spanien, heiratete König Ferdinand II. von Aragon die Königin Isabella von Kastilien in einer dynastischen Ehe, die ihre Staaten zu einem mächtigen spanischen Königreich vereinigte. König Ferdinand begann daraufhin einen Krieg gegen Grenada, den letzten muslimischen Staat auf der Iberischen Halbinsel. Die Araber leisteten erbitterten Widerstand, und der Krieg zog sich über sieben Jahre hin und zehrte die Staatskasse völlig auf. Ferdinand brauchte einen erfahrenen Financier, und seine Wahl fiel auf Don Itzhak Abravanel. Dank der Bemühungen des neuen Schatzmeisters konnte der Krieg siegreich beendet werden.

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Im Jahr 5251 /1491/, als der Krieg bereits beendet war, ließ sich Abravanel in Guadalajara nieder, wo sich die Jeschiwa eines der geistigen Führer der Generation, R. Yitzchak Aboav, befand – es entstand eine Freundschaft und eine Beziehung der gegenseitigen geistigen Bereicherung zwischen den beiden Weisen.

Im Jahr 5252 / 1492 beschlossen Ferdinand und Isabella, inspiriert von den Führern der Inquisition, dass es an der Zeit sei, das Königreich vollständig von Häretikern und Andersgläubigen zu säubern. Ende April wurden im ganzen Land königliche Herolde ausgesandt, die die Juden informierten, dass sie das Land innerhalb von zwei Monaten verlassen müssen – denjenigen, die blieben, würde eine fatale Wahl angeboten: Tod oder Taufe. Hunderttausende Juden mussten das Land für immer verlassen, in dem ihre Vorfahren seit römischer Herrschaft lebten.

Don Yitzhak Abravanel versuchte, das Urteil abzuwenden. An der Spitze einer Abordnung der Oberhäupter der jüdischen Gemeinden erschien er vor dem Königspaar und bot ein riesiges Lösegeld für das Bleiberecht der Juden – dreißigtausend Dukaten. Der gierige König war bereit nachzugeben, als der Großinquisitor Tomaso Torquemada in den Thronsaal stürmte und dem König und der Königin ein Kreuz mit Kruzifix hinhielt und ausrief: „Judas hat den Retter für dreißig Silberstücke verkauft, und du willst dreißigtausend?! Hier ist es – nimm es und verkaufe es!“ Torquemada legte das Kruzifix vor den König und verließ schnell den Palast. Diese Szene schockierte das Königspaar und insbesondere Isabella. Der Deal wurde annulliert und alle Anträge von Don Abravanel wurden entschieden abgelehnt.

Innerhalb weniger Monate mussten die Vertriebenen ihre Geschäfte abschließen und ihr Eigentum verkaufen. Es war ihnen verboten, Silber und Gold aus dem Land zu exportieren. Christliche Nachbarn nutzten ihre Hilflosigkeit aus und bekamen fast alles für wenig Geld: Für ein luxuriöses Herrenhaus gaben sie einen Esel, für einen gepflegten Weinberg bezahlten sie mit einem Meter Stoff. Die meisten Häuser mussten aufgegeben werden.

Der endgültige Auszug wurde von den Behörden auf den 9. Av 5252 /1492/ festgesetzt, – und obwohl Don Abravanel selbst vom Königspaar ausnahmsweise erlaubt wurde, zu bleiben, verließ er das Land an der Spitze von dreihunderttausend seiner Brüder.

Don Abravanel ließ sich in Neapel, Italien, nieder, wo er seinen Kommentar zum Buch Melachim fertigstellte.

Doch der Ruhm des Finanziers und Politikers eilte ihm voraus, und schon bald wurde er als Berater an den neapolitanischen Hof berufen: Er diente König Fernando I. von Neapel und dann seinem Nachfolger Alfonso II – die Arbeit an den Kommentaren verzögerte sich erneut.

Im Jahr 5254 /1494/ wurde das Königreich Neapel von den Franzosen erobert, König Alfonso floh und Don Abravanel mit ihm. Seine Villa in Neapel wurde geplündert und seine reiche Bibliothek mit jüdischen Büchern, die er aus Spanien mitgebracht hatte, wurde zerstört.

Nachdem er sich auf der Insel Sizilien in der Stadt Messina niedergelassen hatte, vollendete Don Abravanel seinen Kommentar zum Buch des Propheten Yeshaya. Nach dem Rückzug der französischen Armee aus Neapel kehrte er in die Stadt zurück und widmete seine ganze Zeit dem Studium der Tora.

Im Jahr 5256 /1496/ verfasste er einen Kommentar zum letzten Buch des Pentateuch, dem Dewarim, sowie Kommentare zum Traktat Avot (Nachalat Avot – Erbe der Väter) und zur Pessach-Haggada (Zevach Pessach – Pessach-Opfer). Im gleichen Zeitraum schuf Don Abravanel eine Reihe von Büchern, die das Thema der endgültigen Befreiung des jüdischen Volkes mit dem Kommen des Moschiach behandeln: Maayaney haYeschua (Quellen der Befreiung), Yeschuot Meschicho (Erlösung durch seinen Messias) und Maschmia Yeschua (Verkündigung der Befreiung).

Don Abravanel brachte seine philosophischen Ansichten zunächst in einem Kommentar zum Buch von Rambam “More Nevuhim” (Führer der Verlorenen) sowie im Traktat “Schamaim Chadaschim” (Neue Himmel) und “Mifalot Elokim” (Taten Gottes) zum Ausdruck.

Don Abravanel verbrachte die letzten Jahre seines Lebens in Venedig. Hier schrieb er Kommentare zum Buch Jirmija und zu den Büchern der zwölf “kleinen Propheten”. Hier vollendete er auch seine Arbeit an der Auslegung des Pentateuch und schrieb Kommentare zu den Büchern Bereschit, Schemot, Wajikra und Bemidbar. Seine Kommentare zeichnen sich durch ihren analytischen Charakter und ihre Tiefe aus: Zu Beginn eines jeden Abschnitts formuliert er die Fragen, die sich im Laufe des Studiums stellen – auch die akutesten – und beantwortet sie dann nacheinander. Er ist der erste Kommentator, der weitreichende historische und kulturelle Parallelen zieht und sich oft auf die Meinungen christlicher Exegeten und Ausleger bezieht.

Don Yitzchak Abravanel starb und wurde in Padua begraben (der Friedhof wurde später geschändet und der genaue Ort seiner Beerdigung ist unbekannt).

*Übersetzt aus dem Russischen. Den Original finden Sie hier.

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