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Sieben Arten zu sterben – Parascha Chajej Sara

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Sieben Arten zu sterben – Parascha Chajej Sara

Sara war gestorben. Awraham musste einen Trauervorgang vollziehen. Wie verläuft so ein Trauervorgang laut Jüdischer Tradition?

Im Grunde genommen können sieben Bereiche von Abschied unterschieden werden, wenn man auch die vorhergehende Trauer – der Abschied im Geist, wenn man ein Versterben nahen sieht – in das Gesamte mit einbezieht.

-Dreißig Tage VOR dem Versterben lösen sich die höheren Teile der Neschama (der Seele) vom Körper. Der transzendente Teil der Seele verschwindet in höhere Sphären. Hiermit verschwindet auch das „Tselem Elokim“, das G“ttliche Bild, aus dem Menschen.

-In den letzten Stunden vor dem Ableben verschwinden auch die letzten Reste der menschlichen Seele nach und nach aus dem Körper.

-Das tatsächliche Ableben oder das Sterben. In dieser Phase betrachtet die Neschama (die Seele) die Schechina, die G“ttliche Anwesenheit. Der Sohar (die Mystiklehre) erzählt hierzu, dass die Nefesch (die niedrigste Stufe der Seele) sich erst vom Körper löst, nachdem sie die Schechina wahrgenommen hat. Dieses lässt ein eingehendes Bedürfnis entstehen, in der Nähe G“ttes zu verbleiben und dieses führt zum körperlichen Tod. In diesem Augenblick fängt die erste Trauerphase an, die Schockphase (die Aninut).

-Während drei Tage nach dem Versterben verbleibt jedoch noch eine ziemlich starke Verbindung zwischen der Seele und dem Körper. Dieses wird wie folgt beschrieben: „Während der ersten drei Tage nach dem Versterben bleibt die Nefesch (eine niedrigere Art der Seele) noch dem Körper sehr nahe, da sie glaubt, in den Körper zurück kehren zu können. Nach drei Tagen stellt die Nefesch fest, dass der Körper anfängt, sich zu zersetzen – wörtlich: „der Glanz des Antlitzes fängt an, sich zu verändern“ – und sie verabschiedet sich endgültig vom Körper“. Während dieser drei Tage ist die Trauer (die Awelut) am heftigsten, da während dieser drei Tage die Trennung von Nefesch und Körper noch nicht vollständig ist.

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-Sieben Tage nach der Beisetzung erfolgt folgender Trennungsvorgang: „Rabbi Jehuda sagte: „ Während der Schiwwa (der Trauerwoche nach der Beisetzung) wandert die Neschama (die Seele) zwischen dem Haus bezw. der Wohnung und dem Grab der oder des Verstorbene(n) hin und her und trauert um den Körper. Nach sieben Tagen verschwindet die Neschama zu immer höheren Sphären“. Deshalb dauert die Awelut (die Trauer) Zeit sieben Tage. Nach dem Versterben verbleiben am Ort dieses Geschehens noch sieben transzendente „Lichter“ (Ebenen in der Seele), die einerseits vom irdischen Wohnort schwer Abschied nehmen können, aber andererseits sich auch nicht vom Körper im Grab trennen können. Die Neschama „wandert“ zwischen Grab und Wohnort hin und her. An jedem Tag der Schiwwa jedoch versinkt EINE dieser sieben „Seelenkräfte“ oder „Lichter“ ins Grab.

Nach dreißig Tagen entfernt sich die Neschama noch weiter vom Körper. Der Sohar besagt hierüber: „Während dreißig Tage werden der Körper und die Seele zusammen beurteilt“ Nach dreißig Tagen wird die Neschama komplett in den Himmel aufgenommen und der Körper geht weitestgehend in den Zustand der Zersetzung oder Verwesung über. Daher, dass während dieser Tage eine teilweise Trauer beachtet wird, wie zum Beispiel das Verbot, die Kopf- und Barthaare zu schneiden und das Aufbügeln der Kleidung.

-Der letzte Bereich erfolgt nach zwölf Monaten: „Während zwölf Monate gibt es den Körper noch immer und die Neschama „steigt auf und sinkt herab“ in Richtung des Körpers. Nach zwölf Monaten ist der Körper bereits so weit verschwunden, dass die Neschama hier nicht mehr zu ihm zurück kehrt. Die Verbindung zwischen der Neschama mit dem Körper wird nach zwölf Monaten komplett abgebrochen (Talmud).

An „Jahrzeit“ wird an dem oder an die Verstorbene(n) im Erinnerungsgebet „Jiskor“ in der Schul gedacht.

Das Jüdische Trauerritual unterstützt die Verarbeitung enorm.

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